Material der Bundeswehr
Confusedtaun: :misstrauisch: ist das hier der thread zum thema verteidigungspolitik oder über material beim bund?
Zitat:Das eine ist ein Fahrzeug, das Luftlandetruppen mit dem Hubschrauber Transpotieren, das andere ein schwerer Schützenpanzer, das kann man wohl gar nicht vergleichen. Und was soll denn die Alternative zum Mungo sein, immerhin soll der ja in einen CH53 passen? Also das ist absoluter schmarrn die beiden zu vergleichen, man braucht in mehreren Gewichts und damit Schutzklassen Fahrzeuge, sonst nimmt man sich selbst die Optionen. Ein schönes Beispiel sind die USA die aufgrund des Mangels an gepanzerten Humwees mit den eifnachen rum fahten mussten im Irak und Afghanistan, das Resultat kennt man ja.
1. zunächst mal ein kleiner überblick über die aufgaben des mungo: der mungo soll als leichter mannschaftstransporter und rüstsatzträger bei den fallschirmjägern (mannschaftstransportervariante) und den kampfunterstützungs- und logistiktruppen (rüstsatzträger, z.b. hubsysteme). einsatzgebiete sind z.b. evakuierungs- und stabilisierungsoperationen.

2. bezügl. den evakuierungs und luftalndeoperationen: bei allen bisher durchgeführten evakuierungsoperationen, bei denen nicht schon vor beginn eigene truppen im land stationiert waren, sondern die aus dem mutterland eingeflogen werden mussten, wurde der überwiegende teil des verfügbaren transportraums nicht durch ausrüstung belegt, sondern durch die einzusetzenden soldaten (die franzosen hatten 1978 kein einziges fahrzeug mit dabei).
erste priorität ist, möglichst viele soldaten ins einsatzgebiet zu schaffen. da eine evakuierung i.d.r. sich auf kein großes gebiet konzentriert, ist es auch nicht nötig, mannschaftstransporter einzufliegen, weder zum transport der soldaten noch der evakuierten, weil sie transportraum blockieren, der für viel wichtigere dinge, nämlich soldaten und nachschub gebraucht wird. und ein mannschaftstransporter wie der mungo, der sich nicht angemessen verteidigen kann, schonmal gar nicht.

3. vielleicht ist dir aufgefallen, dass in der letzten zeit auch alle logistikfahrzeuge gepanzert wurden ... in den neuen, unkonventionellen und asymmentrischen kriegen gibt es keinen front- bzw kampf und rückraum mehr, d.h. man muss überall und jederzeit mit angriffen rechnen und jedes fahrzeug, egal ob truppentransporter, kampfpanzer oder logistikfahrzeug muss in der lage sein, sich selbst zu verteidigen.
der mungo selbst besitzt keine eigene bewaffnung, zur not liese sich ein mg3 auf den ersten bügel über dem mannschaftsraum montieren, der schütze hätte aber ein eingeschränktes schußfeld (er kann sich nur sehr schlecht drehen und nach hinten feuern) und er wäre dem feindbeschuss ausgesetzt.
auf grund der enge des kampfraums und der hohen seitenwand können auch die schützen im inneren des kampfraums nur eingeschränkt das feuer erwidern.

4. wie wichtig ist überhaupt luftverlastbarkeit? íst es nötig, dass alle verbände luftverlastbar sind - und das auch noch per hubschrauber? würde es nicht ausreichen, wenn sie mit der c-160d oder einem a400m verlegbar sind? welche rolle spielt denn die luftverlegbarkeit in afghanistan? keine. die hubschrauber werden benötigt, um patrouillien zu fliegen (mit einem ch53 *lol*), medevak-operationen durchzuführen und im falle eines angriffs verstärkungen einzufliegen. werden dafür fahrzeuge in der art des mungo benötigt?
abgesehen davon, dass ein großteil der zu beschaffenden mungos einen hubschrauber nie von innen siehen wird ...

5. es macht keinen sinn, mit einer guten panzerung aber keiner verteidigungsmöglichkeit herumzufahren. je größer die feuerkraft desto besser, dass gilt auch für stabilisierungsoperationen. und da die deutsche öffentlichkeit nunmal keine toten deutschen soldaten verträgt, sollte den soldaten im auslandseinsatz das beste verfügbare auch zur verfügung stehen- der mungo ist ein kompromiss aus einem für die größe des fahrzeugs relativ guten schutz und niedrigen kosten bei fehlender bewaffnung bzw fehlenden verteidigungsmöglichkeiten, wobei dem niedrigen preis die größte bedeutung beigemessen wurde.
Rolleyes glaubst du etwa, die amerikaner würden den mungo im irak einsetzen??

6. hätte es alternativen gegeben? natürlich! auf basis des dingo (bzw des unimog, auf dem wiederum der dingo basiert) hätten sich ein großteil der benötigten fahrzeuge realisieren lassen, für die fallschirmjäger ständen bv-206s (transportiert eine komplette infanteriegruppe + fahrer und schützen), serval und verschiedene varianten des wiesel zur verfügung.

die beschaffung des muno ist nichts als aktionismus - zuerst lange zeit gar nichts machen, dann aber völlig überstürzt ein neues fahrzeug entwickeln und beschaffen ...


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