Nordafrika, der Nahe Osten und die Sicherheit Europas
#3
Dieser Thread zeigt wunderbar ein Dilemma auf: die Staaten, die am wahrscheinlichsten umkippen könnten, haben eher nicht das Potential, Europa wirklich zu gefährden (ich denke da vor allem an arabische Scheichtümer), die Staaten, die tatsächlich das Potential haben, sind dagegen auf absehbare Zeit stabil. Das einzige Regime, was da ersichtlich eine Ausnahme bildet, fällt wohl nicht mehr in den geographischen Rahmen, ich denke da an Pakistan.
Dagegen traue ich Iran und Ägypten auf absehbare Zeit nicht zu, in die Hände von Fundamentalisten zu fallen. Obwohl das bei Ägypten zumindest mittelfristig eine interessante Sache wird, denn das Land wird in den nächsten Jahrzehnten zunehmend mit Wasserknappheit zu kämpfen haben (wie alle nordafrikanischen Staaten) und es bleibt abzuwarten, ob die Landgewinnungsprogramme der Regierung erfolgreich sind.
Ein Land, das ja immer wieder gern genannt wird, wenn es darum geht, Fundamentalisten in die Hände zu fallen, ist Saudi-Arabien. Allerdings hat dieser Staat wiederum keine nennenswerte Industrie, auf die sich eine echte Kriegswirtschaft aufbauen ließe, tatsächlich ist kaum ein Staat in der Region so abhängig von westlicher Versorgung wie dieser. Natürlich lässt diese Beurteilung asymmetrische Bedrohungen durch Terrorismus etc. außen vor.
Auch die Rüstung anderer arabischer Staaten muss man zurückhaltend beurteilen, denn m.E. sind diese Beschaffungen aufgrund der fehlenden inländischen Industrie auf tönerne Füße gebaut, wenn es um mehr als Selbstverteidigung geht.
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