02.10.2005, 00:49
So, nun aber zur Vorgeschichte und Beschreibung der Schlacht:
Am 12.Mai 1560 verließ eine 25.000 Mann starke Armee der Imagawa - dieser Clan beherrschte die Provinzen Suruga und Totomi und übte einen starken Einfluß auf die benachbarte Provinz Mikawa aus - die Stadt Sumpu, die diesem Clan als Hauptstadt diente. Angeführt wurde die Armee von Imagawa Yoshimoto, dem 41 Jahre alten Daimyo der Imagawa, höchstpersönlich. Das Ziel dieser Armee war Kyoto, die Hauptstadt von Japan. Imagawa Yoshimoto hoffte ganz offensichtlich, das alte Ashikaga-Shogunat abzulösen und selbst Shogun zu werden.
Gewiss, es gab zwar auch andere Clans, die nach dem Shogunat strebten und dies zum Teil offen erklärt hatten, aber die stärksten Clans, die sich in der Nähe des Herrschaftsgebietes der Imagawa befanden - die (Go-)Hojo, Takeda und Uesugi - befanden sich entweder miteinander im Krieg oder aber waren anderweitig abgelenkt. Imagawa Yoshimoto war dieser Umstand sicher nicht entgangen.
Die Armee der Imagawa durchquerte zuerst das Gebiet der Matsudaira - eines kleinen, aus obskuren Umständen hochgekommenen Clan, der in zunehmend stärkerem Maß unter dem Einfluß der Imagawa stand. Es ist nicht gerade verwunderlich, daß die Matsudaira auf einen möglichen Angriff auf die Armee der Imagawa verzichteten.
In der Nachbarschaft des Territoriums der Matsudaira befand sich die Provinz Owari. Owari, etwa in der Gegend der heutigen Städte Gifu und Nagoya gelegen, lag strategisch günstig: Nah genug an Kyoto, um diese bedeutende Stadt schnell erreichen zu können, aber auch entfernt genug von dort, um nicht in die ständigen Kämpfe in den Kyoto umgebenden Zentralprovinzen verwickelt zu werden. Der in Owari herrschende Clan der Oda hatte in der Vergangenheit wiederholt gegen die Imagawa gekämpft, aber bis vor kurzem auch durch eine interne Spaltung geglänzt, bis es dem derzeitigen Daimyo der Oda, dem jungen Nobunaga, gelungen war, diesen Clan wiederzuvereinigen.
Der Vormarsch der Armee der Imagawa ging den Oda nicht verborgen, auch deshalb nicht, weil die Armee der Imagawa zwei Grenzfestungen der Oda belagerte. Bei den Oda herrschte inzwischen helle Aufregung, aufgrund einiger Gerüchte glaubte man dort teilweise, die herannahende Armee der Imagawa sei 40.000 Mann stark. Es war klar, daß die Kräfte der Oda für einen Kampf gegen eine derart starke Armee nicht ausreichend wären, und den Feldherren der Oda war dies klar. Es wurden Stimmen laut, die für ein Ausharren einer zu erwartenden Belagerung in der Burg Kiyosu - dem Hauptquartier der Oda - oder gar für eine Kapitulation stimmten.
Auch Imagawa Yoshimoto erwartete, daß sich die Truppen der Oda in der Burg von Kiyosu verschanzen würden, und gab die Anweisung, Vorbereitungen für eine Belagerung zu treffen.
Oda Nobunaga entschied sich jedoch, die Armee der Imagawa anzugreifen. So verließ er am 19.Mai 1560 die Burg Kiyosu mit einer kleinen Begleittruppe, der sich zunehmend die Truppen seiner Feldherren hinzugesellten.
Die Armee von Imagawa Yoshimoto hatte inzwischen den Paß von Okehazama erreicht und dort ihr Lager aufgeschlagen, wo sie den bevorstehenden Sieg(!) mit reichlich Sake feierte. Imagawa Yoshimoto zog sich mit seinen Beratern in ein Zelt zurück, wo er sich die zu Trophäen präparierten Köpfe von bei der Belagerung der beiden Grenzfestungen gefallenen Samurai der Oda präsentiert wurden und die militärische Situation besprochen wurde.
Oda Nobunaga hatte inzwischen eine Streitmacht von etwa 3000 Samurai und Ashigaru um sich scharen können und durch Aufklärer von der Position der Armee der Imagawa erfahren. Daraufhin ließ Oda Nobunaga Flaggen auf einem Hügel aufstellen, damit die Garnison einer naheliegenden, von den Imagawa besetzten Festung den Eindruck bekäme, daß die Armee der Oda dort lagern würde. Tatsächlich marschierte die Armee der Oda jedoch mit gebotener Vorsicht, um nicht entdeckt zu werden, nach Okehazama.
Ein ausbrechendes Gewitter ermöglichte es der Streitmacht der Oda, sich nahe an das Lager der Streitmacht von Imagawa Yoshimoto heranzupirschen. Als sich der Regen verringerte, gingen die Truppen der Oda zum Angriff über. Die Truppen der Imagawa - müde, teilweise betrunken, oder sonstwie durch die Feier und das Gewitter in ihrer Kampfkraft negativ beeinflusst - wurden durch den Angriff völlig überrascht. In den folgenden zwei Stunden fielen über 2500 Mann der Imagawa und etwa 830 Mann der Oda. Der ranghöchste Gefallene auf der Seite der Imagawa war Imagawa Yoshimoto selbst. Er hatte, als er in seinem Zelt Kampflärm vernommen hatte, geglaubt, unter seinen betrunkenen Kriegern wäre ein Streit ausgebrochen und war vor dem Zelt durch Speerkämpfer der Oda angegriffen und von einer Lanze durchbohrt worden. Ähnlich erging es den Beratern von Imagawa Yoshimoto: Nur zwei von ihnen sollten die Schlacht überleben und entkommen.
Der Tod von Imagawa Yoshimoto ließ die Kampfmoral unter den Truppen der Imagawa endgültig zusammenbrechen, woraufhin das Heer bald Hals über Kopf nach Sumpu flüchtete.
Für den Clan der Imagawa leutete Okehazama den Niedergang ein, auch wenn mit Imagawa Ujizane ein Sohn von Imagawa Yoshimoto die Herrschaft über den Clan übernahm. Doch der Einfluß der Imagawa auf die Matsudaira war nun dahin, und nach einigen Niederlagen gegen die Matsudaira/Tokugawa und die Takeda brach der Clan der Imagawa zusammen.
Die Macht der Oda nahm dagegen in den folgenden Jahren immer mehr zu...
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Am 12.Mai 1560 verließ eine 25.000 Mann starke Armee der Imagawa - dieser Clan beherrschte die Provinzen Suruga und Totomi und übte einen starken Einfluß auf die benachbarte Provinz Mikawa aus - die Stadt Sumpu, die diesem Clan als Hauptstadt diente. Angeführt wurde die Armee von Imagawa Yoshimoto, dem 41 Jahre alten Daimyo der Imagawa, höchstpersönlich. Das Ziel dieser Armee war Kyoto, die Hauptstadt von Japan. Imagawa Yoshimoto hoffte ganz offensichtlich, das alte Ashikaga-Shogunat abzulösen und selbst Shogun zu werden.
Gewiss, es gab zwar auch andere Clans, die nach dem Shogunat strebten und dies zum Teil offen erklärt hatten, aber die stärksten Clans, die sich in der Nähe des Herrschaftsgebietes der Imagawa befanden - die (Go-)Hojo, Takeda und Uesugi - befanden sich entweder miteinander im Krieg oder aber waren anderweitig abgelenkt. Imagawa Yoshimoto war dieser Umstand sicher nicht entgangen.
Die Armee der Imagawa durchquerte zuerst das Gebiet der Matsudaira - eines kleinen, aus obskuren Umständen hochgekommenen Clan, der in zunehmend stärkerem Maß unter dem Einfluß der Imagawa stand. Es ist nicht gerade verwunderlich, daß die Matsudaira auf einen möglichen Angriff auf die Armee der Imagawa verzichteten.
In der Nachbarschaft des Territoriums der Matsudaira befand sich die Provinz Owari. Owari, etwa in der Gegend der heutigen Städte Gifu und Nagoya gelegen, lag strategisch günstig: Nah genug an Kyoto, um diese bedeutende Stadt schnell erreichen zu können, aber auch entfernt genug von dort, um nicht in die ständigen Kämpfe in den Kyoto umgebenden Zentralprovinzen verwickelt zu werden. Der in Owari herrschende Clan der Oda hatte in der Vergangenheit wiederholt gegen die Imagawa gekämpft, aber bis vor kurzem auch durch eine interne Spaltung geglänzt, bis es dem derzeitigen Daimyo der Oda, dem jungen Nobunaga, gelungen war, diesen Clan wiederzuvereinigen.
Der Vormarsch der Armee der Imagawa ging den Oda nicht verborgen, auch deshalb nicht, weil die Armee der Imagawa zwei Grenzfestungen der Oda belagerte. Bei den Oda herrschte inzwischen helle Aufregung, aufgrund einiger Gerüchte glaubte man dort teilweise, die herannahende Armee der Imagawa sei 40.000 Mann stark. Es war klar, daß die Kräfte der Oda für einen Kampf gegen eine derart starke Armee nicht ausreichend wären, und den Feldherren der Oda war dies klar. Es wurden Stimmen laut, die für ein Ausharren einer zu erwartenden Belagerung in der Burg Kiyosu - dem Hauptquartier der Oda - oder gar für eine Kapitulation stimmten.
Auch Imagawa Yoshimoto erwartete, daß sich die Truppen der Oda in der Burg von Kiyosu verschanzen würden, und gab die Anweisung, Vorbereitungen für eine Belagerung zu treffen.
Oda Nobunaga entschied sich jedoch, die Armee der Imagawa anzugreifen. So verließ er am 19.Mai 1560 die Burg Kiyosu mit einer kleinen Begleittruppe, der sich zunehmend die Truppen seiner Feldherren hinzugesellten.
Die Armee von Imagawa Yoshimoto hatte inzwischen den Paß von Okehazama erreicht und dort ihr Lager aufgeschlagen, wo sie den bevorstehenden Sieg(!) mit reichlich Sake feierte. Imagawa Yoshimoto zog sich mit seinen Beratern in ein Zelt zurück, wo er sich die zu Trophäen präparierten Köpfe von bei der Belagerung der beiden Grenzfestungen gefallenen Samurai der Oda präsentiert wurden und die militärische Situation besprochen wurde.
Oda Nobunaga hatte inzwischen eine Streitmacht von etwa 3000 Samurai und Ashigaru um sich scharen können und durch Aufklärer von der Position der Armee der Imagawa erfahren. Daraufhin ließ Oda Nobunaga Flaggen auf einem Hügel aufstellen, damit die Garnison einer naheliegenden, von den Imagawa besetzten Festung den Eindruck bekäme, daß die Armee der Oda dort lagern würde. Tatsächlich marschierte die Armee der Oda jedoch mit gebotener Vorsicht, um nicht entdeckt zu werden, nach Okehazama.
Ein ausbrechendes Gewitter ermöglichte es der Streitmacht der Oda, sich nahe an das Lager der Streitmacht von Imagawa Yoshimoto heranzupirschen. Als sich der Regen verringerte, gingen die Truppen der Oda zum Angriff über. Die Truppen der Imagawa - müde, teilweise betrunken, oder sonstwie durch die Feier und das Gewitter in ihrer Kampfkraft negativ beeinflusst - wurden durch den Angriff völlig überrascht. In den folgenden zwei Stunden fielen über 2500 Mann der Imagawa und etwa 830 Mann der Oda. Der ranghöchste Gefallene auf der Seite der Imagawa war Imagawa Yoshimoto selbst. Er hatte, als er in seinem Zelt Kampflärm vernommen hatte, geglaubt, unter seinen betrunkenen Kriegern wäre ein Streit ausgebrochen und war vor dem Zelt durch Speerkämpfer der Oda angegriffen und von einer Lanze durchbohrt worden. Ähnlich erging es den Beratern von Imagawa Yoshimoto: Nur zwei von ihnen sollten die Schlacht überleben und entkommen.
Der Tod von Imagawa Yoshimoto ließ die Kampfmoral unter den Truppen der Imagawa endgültig zusammenbrechen, woraufhin das Heer bald Hals über Kopf nach Sumpu flüchtete.
Für den Clan der Imagawa leutete Okehazama den Niedergang ein, auch wenn mit Imagawa Ujizane ein Sohn von Imagawa Yoshimoto die Herrschaft über den Clan übernahm. Doch der Einfluß der Imagawa auf die Matsudaira war nun dahin, und nach einigen Niederlagen gegen die Matsudaira/Tokugawa und die Takeda brach der Clan der Imagawa zusammen.
Die Macht der Oda nahm dagegen in den folgenden Jahren immer mehr zu...
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