22.08.2005, 14:53
Zitat:nur ist dieser Umfang und diese Anstrengungen politisch derzeit nicht sell-bar, nicht verkaufbar. In den USA nicht wirklich und schon gar nicht in Europa.Eben das ist es aber doch. Deswegen stehen den USA eben nicht die militärischen Mittel zur Verfügung, die sie bräuchten. Wenn der Iran nicht gerade Pearl Harbor angreift, dann gibt es für die US-Bevölkerung keinen Anlass, nicht unerhebliche personelle Verluste für eine Besetzung des Iran in Kauf zu nehmen. Ergo haben die USA nicht genügend Machtmittel in der Region oder wo auch immer, die sie zum Einsatz bringen könnten. Vom finanziellen Aspekt mal sowieso abgesehen.
Zitat:Machtassymmetrie in dne Beziehungen zwischen den Staaten existieren, doch gibt es außerdem eine immer dynamischer wachsende wirtschaftliche Dependenz zwischen den Staaten, so dass die Abkoppelung von der internationalen Gemeinschaft zur ERlangung dieser waffen auch nicht so lohnenswert ist.Was für Dependenz zwischen welchen Staaten, welche Gemeinschaft? Das sind da die entscheidenden Fragen. Je mehr die Hegemonie der Amerikaner in bestimmten Regionen geschwächt wird, umso mehr werden sich regionale Gruppierungen um eigenen Einfluss bemühen, desto mehr potentielle Konfliktlinien gibt es und desto mehr Staaten werden nicht nur den Wunsch nach A-Waffen haben, sondern auch die Freiheit, diese zu erlangen. Der Iran wäre zu Zeiten des Kalten Krieges wohl kaum A-Waffen-Staat geworden, ebenso wie NK. Und die Liste endet da nicht. Die Konfliklinien in Ostasien lassen sich derzeit nur erahnen. Die A-Waffen NK's könnten zu den A-Waffen eines vereinigten Koreas werden, Japan könnte mittelfristig auch A-Waffen anstreben, wenn sich der Konflikt zu China und Korea verschärfen sollte (die koreanisch-japanischen Spannungen werden m.E. unterschätzt) und die US-Fähigkeit zur Protektion bzw. Projektion in dieser Region schwächer wird - und sie wird schwächer werden...aber das ist alles Kristallglasleserei und geht auch langsam ot. Ich will damit nur sagen, dass die Chancen auf Stärkung des NPT eher sinken als steigen, da die Kontrollmechanismen und erforderlichen hegemoniellen Machtpotentiale (früher SU, USA), die diese Regelungen regional kontrollieren konnten, nicht mehr existieren. Ob daraus automatisch eine größere Wahrscheinlichkeit zum Einsatz von A-Waffen hervorgeht, bleibt aber m.E. abzuwarten. Wenn wir die asymmetrische Bedrohung durch fundamentalistische Terrorgruppen mal außen vor lassen, dann hat man es immer noch mit einigermaßen vernunftgeprägt handelnden Staaten zu tun, das schließt selbst so ein Extrem wie NK noch ein, selbst wenn diese Vernunft auf purem Selbsterhaltungstrieb basiert. Etwas, das zb. bei Terroristen in erheblich geringerem Maße gegeben ist (Stichwort Selbstmord-Anschläge etc...).
Denn Iran udn Nordkorea waren weitesgehend schon vor den Atomwaffen isoliert oder tendierten dazu. Und so viele einigermaßen potente isolierte Staaten gibt es nicht, die der internationalen Gemeinschaft da Probleme machen könnten...