14.08.2005, 19:44
Deine Fragen sind durchaus berechtigt
- es kann sogar sein, dass die reale Gewalt in den Städten durch "gespielte Gewalt" verarbeitet werden muss, das kennen wir von Kindern bis hin zu der Betreuung von US-Soldaten, die traumatisiert aus dem Irak zurück kommen;
- möglicherweise ist das ganze auch ein "Teufelskreis"
- reale Gewalt wird öffentlich in den Medien dargestellt, damit für die Betroffenen z.T. kompensiert und die Gewohnung an Gewalt andererseits erleichtert und die "Hemmschwelle" zumindest bei Personen, die leicht "umkippen" und ein labildes, wenig tragfähiges ethisches Gerüst haben unbewusst abgesenkt.
Ich bin zu wenig Psychologe, um das genauer analysieren zu können,
aber die zunehmende Gewalttätigkeit und Enthemmung (schon beginnend auf dem SChulhof) gibt mir zu denken.
Ist das wirklich nur durch ein destruktives soziales Umfeld zu erklären? Spielt nicht beides zusammen? Ich meine, an meine Kindheit in einer absolut tristen Bergarbeitersiedlung zurück denkend, dass so doll die (Nachkriegs-)Umgebung ja auch nicht war.
Oder verklärt sich in der Erinnerung die Vergangenheit? Haben wir uns als Kinder nicht auch geprügelt?
Jo, haben wir, aber ohne Messer und Pistolen, wie man das heute zunehmend erfährt .... und da fällt mir ein TV-Bericht von Michael Moore ein, Ihr wisst schon, dem überaus sarkastisch wirkenden Bush-Kritiker - konkret:
Bowling For Columbine; Moore beleuchtet dabei die Frage, warum in den Vereinigten Staaten überpropotional viele Menschen durch Schusswaffen ums Leben kommen
- ist diese Kausalität zwischen der Waffen-Kultur der USA und den überproportional hohen Gewalttaten in den USA wirklich abzuweisen :frag:
- ist es wirklich so abwegig, von der Waffen-Kultur in den USA auf eine geistige Grundeinstellung zu schließen, die sich politisch in den globalen Interventionen der USA - von Vietnam bis Irak - und den Drohungen gegen Iran ebenfalls zu äussern scheint :frag:
Ich habe den Eindruck, dass da zu viel Gewaltbereitschaft und zu wenig Respekt und Toleranz gegenüber anders denkenden ein kaum entwirrbares Gemengeknäuel verursachen.
Dies bringt mich dazu, meine Thesen etwas zu konkretisieren:
die Gewalt-Spiele auf PC, TV und und und sind wohl nicht Auslöser der Gewalt, aber Teil einer spezifischen Waffen-Kultur, die ich auch als Gewalt-Kultur bezeichnen würde, und die sich via TV-Serien und was weiss ich noch alles weltweit einschleicht oder breit macht.
Um nicht falsch verstanden zu werden: Stammtischniveau gibt es auch woanders, und das kann durchaus zu der einen oder anderen Wirtshausprügelei führen - aber in den USA sind die Stammtischbrüder mit Knarren ausgerüstet.
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edit: dazu die neueste Nachricht aus den USA
- es kann sogar sein, dass die reale Gewalt in den Städten durch "gespielte Gewalt" verarbeitet werden muss, das kennen wir von Kindern bis hin zu der Betreuung von US-Soldaten, die traumatisiert aus dem Irak zurück kommen;
- möglicherweise ist das ganze auch ein "Teufelskreis"
- reale Gewalt wird öffentlich in den Medien dargestellt, damit für die Betroffenen z.T. kompensiert und die Gewohnung an Gewalt andererseits erleichtert und die "Hemmschwelle" zumindest bei Personen, die leicht "umkippen" und ein labildes, wenig tragfähiges ethisches Gerüst haben unbewusst abgesenkt.
Ich bin zu wenig Psychologe, um das genauer analysieren zu können,
aber die zunehmende Gewalttätigkeit und Enthemmung (schon beginnend auf dem SChulhof) gibt mir zu denken.
Ist das wirklich nur durch ein destruktives soziales Umfeld zu erklären? Spielt nicht beides zusammen? Ich meine, an meine Kindheit in einer absolut tristen Bergarbeitersiedlung zurück denkend, dass so doll die (Nachkriegs-)Umgebung ja auch nicht war.
Oder verklärt sich in der Erinnerung die Vergangenheit? Haben wir uns als Kinder nicht auch geprügelt?
Jo, haben wir, aber ohne Messer und Pistolen, wie man das heute zunehmend erfährt .... und da fällt mir ein TV-Bericht von Michael Moore ein, Ihr wisst schon, dem überaus sarkastisch wirkenden Bush-Kritiker - konkret:
Bowling For Columbine; Moore beleuchtet dabei die Frage, warum in den Vereinigten Staaten überpropotional viele Menschen durch Schusswaffen ums Leben kommen
- ist diese Kausalität zwischen der Waffen-Kultur der USA und den überproportional hohen Gewalttaten in den USA wirklich abzuweisen :frag:
- ist es wirklich so abwegig, von der Waffen-Kultur in den USA auf eine geistige Grundeinstellung zu schließen, die sich politisch in den globalen Interventionen der USA - von Vietnam bis Irak - und den Drohungen gegen Iran ebenfalls zu äussern scheint :frag:
Ich habe den Eindruck, dass da zu viel Gewaltbereitschaft und zu wenig Respekt und Toleranz gegenüber anders denkenden ein kaum entwirrbares Gemengeknäuel verursachen.
Dies bringt mich dazu, meine Thesen etwas zu konkretisieren:
die Gewalt-Spiele auf PC, TV und und und sind wohl nicht Auslöser der Gewalt, aber Teil einer spezifischen Waffen-Kultur, die ich auch als Gewalt-Kultur bezeichnen würde, und die sich via TV-Serien und was weiss ich noch alles weltweit einschleicht oder breit macht.
Um nicht falsch verstanden zu werden: Stammtischniveau gibt es auch woanders, und das kann durchaus zu der einen oder anderen Wirtshausprügelei führen - aber in den USA sind die Stammtischbrüder mit Knarren ausgerüstet.
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edit: dazu die neueste Nachricht aus den USA
Zitat:Wenn Journalisten die Aussicht versperren:
Genervt: Bush-Nachbar greift zur Flinte
Er ist ein einfacher Farmer in Texas. Sein Pech: Larry Mattlages Gehöft liegt neben der Ranch des US-Präsidenten. Und weil Bush gerade dort Urlaub macht, lungern Hunderte Journalisten in der Gegend herum - fünf Wochen lang. Nun hat Larry versucht, sie zu vertreiben - auf ur-amerikanische Art. [mehr <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4633324_TYP6_THE_NAV_REF_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m --> ] - Stand: 15.08.2005 03:48 Uhr