02.08.2005, 01:54
Nun gut, so viel moderner und westlicher sind die Vereinigten Arabischen Emirate auch nicht, als dass man sie unbedingt als erfolgreiches Gegenbeispiel anführen müßte. Gibt es dort Demokratie ode rgeliche Rechte für Frauen udn Männer?? Toll, sie haben Al-Dschaira zu stande gebracht. Aber so viel weiter sind sie nicht.
Sicher, sie zeigen, dass durchaus mehr Spielraum wäre, andererseits nehme man mal Kuweit und schon hätte man das Gegenteil.
Allerdings stört mich weiterhin der Begriff der Mariontte. Unter einer Marionette bzw. unter einem Marionettenregime stelle ich mich etwas ganz anderes vor: Beispielsweise die kommunistischen Regime in Ostmitteleuropa nach Beendigung des Kalten Krieges. Die Saud- Dynastie dagegen ist alles andere als eine bloße Mariontette: Marionetzen betreiben keine eigene Politik bzw. nicht wesentlich und schon gar nicht, wenn sie den Politikzielen des Marionettenspielers, in dem Fall der USA, zu widerlaufen.
Hier verweise ich vorallem auf die auch nach 1990 weiterlaufende Unterstützung für die Mudschahedin in Afghanistan bzw. später an das Al-Quaida Netzwerk. Auch förderten saudische Wohlfahrtorganisationen, wie schon angesprochen, die strenge wahabitische Lehre im gesamten Gebiet des Islams ( selbst in Bosnien gehen sie unter die Gläubigen udn versuchen sie für ihre sache zu gewinnen) und nicht selten sind diese Organisationen Deckmäntel für extremistische Gruppen bzw. erhalten Unterstützung.
Dies ist alles nicht im Interesse der USA udn doch passierte es: Ein klassisches Marionettenregime kann sich sowas nicht erlauben!
Auch ist die Saud-Familie seit Aufkommen des Wahabitismus in der Hedschad ( also ab 1760) ein starker regionaler und später auch später auf der gnazen Halbinsel vertretener Machtfaktor gewesen. Die kamen eben nicht so einfach aus dem Nichts und wurden von den Amerikanern aufs Schild gehoben, ganz im Gegenteil: Die damals unter britischer "Bevormundung" stehenden Araber riefen amerik. Ölfirmen in den Dreißiger Jahren des Letzten Jahrhunderts nach Saudi-Arabien, denn damals kamen sie als Geschäftsleute ohne politische Ambitionen ( Im Gegenteil zu den Briten). Erst später, als die Briten nicht mehr ihr altes Rule Britannia durchziehen konnten, wurden die Amerikaner zu mehr nur als zu Geschätspartnern: Sie wurden zur Garantiemacht. Aber deswegen von einer Mariontette zu sprechen, dies verkennt deutlich sowohl die tatsächliche beziehung, als auch die eben geschilderten historischen Grundlagen: Es ist eher eine beiderseitig eingegangene Zweckgemeinschaft von Garantiemacht und Vasall im Falle Saudi-Arabiens: Aber beide bedürfen einander, die Saudis die Amerikaner als die Weltmacht und diejenigen, die das Öl fürdern wollen, die Amerikaner die Saudis, da sie politische Stabilität garantieren und sie auch den Zugang zum Öl frei geben. Dank der Sauds war und ist das erdölreichste Land der Welt proamerikanisch (zumindest offiziell) und dies garantierte auch einigermaßen stabile Rohölpreise, ein Garant für wirtschaftliche Entwicklung.
Man sieht, es ist eine beiderseitige Schicksals- und Zweckgemeinschaft. Aber mit richtigen Marionettenregimen hat dies wirklich nix zu tun. Man hat gesehen, wie vorsichtig die USA Saudi-Arabien nach 9/11 behandelt hat.
Eben, weil es so ein wichtiger Verbündeter ist und weil man eben um die hochfragile Lage dort weiß.
Daher ist man von Seiten des Westens auf die Sauds angewiesen und deshalb finde ich nichts dabei, wenn über sein Tod getrauert wird. Es war eben ein guter Verbündeter des Westens. Ob er ein Instrument war, wie Turin sagte, mhm, sicher. Nur war er genauso ein Instrument für uns/ die Amerikaner, wie sie für ihn bei der Zementierung der saudischen Machtstellung im Nahen Osten und seiner Familie im Land.´
Letztlich sind die Strukturen ebenb veraltet in Saudi-Arabien, wie in vielen moslemischen Ländern und es ist sehr schwer, daran etwas zu ändern.
Es liegt nicht mal an den Regimen prinzipiell wie Turin sagte. Dies ist nur ein Zwischenschritt. Letztlich liegt es daran, dass die sozialen- und gesellschaftlichen Strukturen in disen Ländern noch aus in Europa längts vergangener Zeit stammen, die Rahmenbedingungen aber eben jene des 21. Jahrhunderts, der Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft sind (meinetwegen auch der Postmoderne, je nach akademischer Skalierung). Dies sind die Probleme, denen sie sich gegenübersehen müssen und diese Regime versuchen eben trotz dieser Entwicklungs- und Anforderungsassymetrien das Land funktionabel und international angesehen zu halten. Dass durch diese Assymetrien und Gleichzeitigkeiten, viele Spannungen und gesellschaftliche Drücke entstehen, kann man eben an dem Aufkommen der unzufriedenen Islamisten sehen.
Wie aver schon gesagt, die gesellschaftliche Landkarte ist höchst fragmentiert in Saudi-Arabien. Leicht könnten bei falscher od er zu schneller Modernisierung ein Bürgerkrieg drohen.
Sicher, sie zeigen, dass durchaus mehr Spielraum wäre, andererseits nehme man mal Kuweit und schon hätte man das Gegenteil.
Allerdings stört mich weiterhin der Begriff der Mariontte. Unter einer Marionette bzw. unter einem Marionettenregime stelle ich mich etwas ganz anderes vor: Beispielsweise die kommunistischen Regime in Ostmitteleuropa nach Beendigung des Kalten Krieges. Die Saud- Dynastie dagegen ist alles andere als eine bloße Mariontette: Marionetzen betreiben keine eigene Politik bzw. nicht wesentlich und schon gar nicht, wenn sie den Politikzielen des Marionettenspielers, in dem Fall der USA, zu widerlaufen.
Hier verweise ich vorallem auf die auch nach 1990 weiterlaufende Unterstützung für die Mudschahedin in Afghanistan bzw. später an das Al-Quaida Netzwerk. Auch förderten saudische Wohlfahrtorganisationen, wie schon angesprochen, die strenge wahabitische Lehre im gesamten Gebiet des Islams ( selbst in Bosnien gehen sie unter die Gläubigen udn versuchen sie für ihre sache zu gewinnen) und nicht selten sind diese Organisationen Deckmäntel für extremistische Gruppen bzw. erhalten Unterstützung.
Dies ist alles nicht im Interesse der USA udn doch passierte es: Ein klassisches Marionettenregime kann sich sowas nicht erlauben!
Auch ist die Saud-Familie seit Aufkommen des Wahabitismus in der Hedschad ( also ab 1760) ein starker regionaler und später auch später auf der gnazen Halbinsel vertretener Machtfaktor gewesen. Die kamen eben nicht so einfach aus dem Nichts und wurden von den Amerikanern aufs Schild gehoben, ganz im Gegenteil: Die damals unter britischer "Bevormundung" stehenden Araber riefen amerik. Ölfirmen in den Dreißiger Jahren des Letzten Jahrhunderts nach Saudi-Arabien, denn damals kamen sie als Geschäftsleute ohne politische Ambitionen ( Im Gegenteil zu den Briten). Erst später, als die Briten nicht mehr ihr altes Rule Britannia durchziehen konnten, wurden die Amerikaner zu mehr nur als zu Geschätspartnern: Sie wurden zur Garantiemacht. Aber deswegen von einer Mariontette zu sprechen, dies verkennt deutlich sowohl die tatsächliche beziehung, als auch die eben geschilderten historischen Grundlagen: Es ist eher eine beiderseitig eingegangene Zweckgemeinschaft von Garantiemacht und Vasall im Falle Saudi-Arabiens: Aber beide bedürfen einander, die Saudis die Amerikaner als die Weltmacht und diejenigen, die das Öl fürdern wollen, die Amerikaner die Saudis, da sie politische Stabilität garantieren und sie auch den Zugang zum Öl frei geben. Dank der Sauds war und ist das erdölreichste Land der Welt proamerikanisch (zumindest offiziell) und dies garantierte auch einigermaßen stabile Rohölpreise, ein Garant für wirtschaftliche Entwicklung.
Man sieht, es ist eine beiderseitige Schicksals- und Zweckgemeinschaft. Aber mit richtigen Marionettenregimen hat dies wirklich nix zu tun. Man hat gesehen, wie vorsichtig die USA Saudi-Arabien nach 9/11 behandelt hat.
Eben, weil es so ein wichtiger Verbündeter ist und weil man eben um die hochfragile Lage dort weiß.
Daher ist man von Seiten des Westens auf die Sauds angewiesen und deshalb finde ich nichts dabei, wenn über sein Tod getrauert wird. Es war eben ein guter Verbündeter des Westens. Ob er ein Instrument war, wie Turin sagte, mhm, sicher. Nur war er genauso ein Instrument für uns/ die Amerikaner, wie sie für ihn bei der Zementierung der saudischen Machtstellung im Nahen Osten und seiner Familie im Land.´
Letztlich sind die Strukturen ebenb veraltet in Saudi-Arabien, wie in vielen moslemischen Ländern und es ist sehr schwer, daran etwas zu ändern.
Es liegt nicht mal an den Regimen prinzipiell wie Turin sagte. Dies ist nur ein Zwischenschritt. Letztlich liegt es daran, dass die sozialen- und gesellschaftlichen Strukturen in disen Ländern noch aus in Europa längts vergangener Zeit stammen, die Rahmenbedingungen aber eben jene des 21. Jahrhunderts, der Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft sind (meinetwegen auch der Postmoderne, je nach akademischer Skalierung). Dies sind die Probleme, denen sie sich gegenübersehen müssen und diese Regime versuchen eben trotz dieser Entwicklungs- und Anforderungsassymetrien das Land funktionabel und international angesehen zu halten. Dass durch diese Assymetrien und Gleichzeitigkeiten, viele Spannungen und gesellschaftliche Drücke entstehen, kann man eben an dem Aufkommen der unzufriedenen Islamisten sehen.
Wie aver schon gesagt, die gesellschaftliche Landkarte ist höchst fragmentiert in Saudi-Arabien. Leicht könnten bei falscher od er zu schneller Modernisierung ein Bürgerkrieg drohen.