12.11.2003, 21:59
Zurück zur Wirtschaft:
Bush jr. hat einen soliden Haushalt ohne Schulden übernommen und inzwischen ein Rekorddefizit erwirtschaftet.
Die US-Wirtschaft wächst "auf Pump" (das ist auch das Gegenargument der Gewerkschaften zu den Spar- und Streichlisten der hiesigen Regierenden, egal welcher Partei). Man kann natürlich mit Krediten die Nachfrage erhöhen und damit die Wirtschaft ankurbeln. Das ist auch die Grundlage für die deutsche Haushalts- und Stabilitätsgesetzgebung, und eine der Grundaussagen des staatlichen Haushaltsrechts. Danach soll der Staat und die gesamte öffentliche Hand volkswirtschaftlich handeln und "antizyklisch" durch erhöhte Staatsnachfrage und Staatsausgaben die Wirtschaft am Laufen halten, wenn die Konjunktur aber boomt (gabs das mal? - ja, in meiner frühen Jugendheit und Kinderheit solls das mal gegebeb haben) selbst sparen und die Ausgaben reduzieren.
Das geht aber nicht auf Dauer. Wir haben schon unter der Kohl-Aera spätestens unter dem Stichwort "Wiedervereinigung" eine immense Staatsverschuldung produziert, ohne dass damit die Wirtschaft (blühende Landschaften) ins Laufen gekommen wäre, ganz im Gegenteil: die (subventionierten) Investitionen in Fabrikanlagen haben dazu geführt, die Automatisierung zu erhöhen und Arbeitsplätze abzubauen. Wann kapieren die Autobosse z.B., dass Schweissautomaten selbst keine Autos kaufen?
Nun, was sich bei uns über Jaaahre hin als Staatsschulden aufgebaut hat, ist unter der Ägide Bush jr. in den USA in wenigen Jahren geschehen. Die USA haben ein gigantisches Staatsdefizit - und auch die privaten Haushalte "leben auf Pump". Wenn die Rückzahlung nicht in Frage steht, muss das volkswirtschaftlich (woa) nicht schlecht sein.
Allerdings hat der US-Haushalt inzwischen eine Verschuldensgröße erreicht, die Zweifel an der "Rückzahlbarkeit" weckt. Dazu kommt, dass in einigen Jahren auch in den USA die "Babyboomers" ins Rentenalter kommen - und das wird das Rekordhaushaltsdefizit der Regierung nicht unbedingt vermindern, eher im Gegenteil.
Es gibt inzwischen renommierte Volkswirtschaftler, die den USA und der US-Wirtschaft in wenigen Jahren einen Kollaps voraussagen.
Bis dahin muss die europäische Konjunktur robust genug sein, um ohne erhöhte Nachfrage aus den USA selbst zu laufen. Momentan gibts leider nur leichte Besserungssymptome, die aber durchaus Hoffnung wecken. Konjunkturelle Frühindikatoren (z.B. die Zahl der Baugenehmigungsanträge, die in absehbarer Zeit zu entsprechenden Baumaßnahmen und damit zur Nachfrage in der Bauwirtschaft führen) zeigen deutliche Besserungen an.
Und - es mag manche geben, die das nicht gerne hören - mit dem Euro haben wir im europäischen Rahmen das Währungsrisiko ausgeschaltet und durch den Abbau von Handels- und Wirtschaftsbeschränkungen im Rahmen der EU (zu der das einheitliche Wettbewerbs-, Wirtschafts-, Handels- und Währungsrecht gehört) schaffen wir einen europäischen Wirtschaftsraum, der jeden beteiligten Staat in Europa von aussereuropäischen Störfaktoren unabhängiger macht.
Für die Interessierten - ich hab u.a. hier
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.vwa.mhn.de/studium/index.html">http://www.vwa.mhn.de/studium/index.html</a><!-- m --> einen Abschluss (Diplom) gemacht, aber nix mit Informatik (s'ischt mir ein Gräuel)
Bush jr. hat einen soliden Haushalt ohne Schulden übernommen und inzwischen ein Rekorddefizit erwirtschaftet.
Die US-Wirtschaft wächst "auf Pump" (das ist auch das Gegenargument der Gewerkschaften zu den Spar- und Streichlisten der hiesigen Regierenden, egal welcher Partei). Man kann natürlich mit Krediten die Nachfrage erhöhen und damit die Wirtschaft ankurbeln. Das ist auch die Grundlage für die deutsche Haushalts- und Stabilitätsgesetzgebung, und eine der Grundaussagen des staatlichen Haushaltsrechts. Danach soll der Staat und die gesamte öffentliche Hand volkswirtschaftlich handeln und "antizyklisch" durch erhöhte Staatsnachfrage und Staatsausgaben die Wirtschaft am Laufen halten, wenn die Konjunktur aber boomt (gabs das mal? - ja, in meiner frühen Jugendheit und Kinderheit solls das mal gegebeb haben) selbst sparen und die Ausgaben reduzieren.
Das geht aber nicht auf Dauer. Wir haben schon unter der Kohl-Aera spätestens unter dem Stichwort "Wiedervereinigung" eine immense Staatsverschuldung produziert, ohne dass damit die Wirtschaft (blühende Landschaften) ins Laufen gekommen wäre, ganz im Gegenteil: die (subventionierten) Investitionen in Fabrikanlagen haben dazu geführt, die Automatisierung zu erhöhen und Arbeitsplätze abzubauen. Wann kapieren die Autobosse z.B., dass Schweissautomaten selbst keine Autos kaufen?
Nun, was sich bei uns über Jaaahre hin als Staatsschulden aufgebaut hat, ist unter der Ägide Bush jr. in den USA in wenigen Jahren geschehen. Die USA haben ein gigantisches Staatsdefizit - und auch die privaten Haushalte "leben auf Pump". Wenn die Rückzahlung nicht in Frage steht, muss das volkswirtschaftlich (woa) nicht schlecht sein.
Allerdings hat der US-Haushalt inzwischen eine Verschuldensgröße erreicht, die Zweifel an der "Rückzahlbarkeit" weckt. Dazu kommt, dass in einigen Jahren auch in den USA die "Babyboomers" ins Rentenalter kommen - und das wird das Rekordhaushaltsdefizit der Regierung nicht unbedingt vermindern, eher im Gegenteil.
Es gibt inzwischen renommierte Volkswirtschaftler, die den USA und der US-Wirtschaft in wenigen Jahren einen Kollaps voraussagen.
Bis dahin muss die europäische Konjunktur robust genug sein, um ohne erhöhte Nachfrage aus den USA selbst zu laufen. Momentan gibts leider nur leichte Besserungssymptome, die aber durchaus Hoffnung wecken. Konjunkturelle Frühindikatoren (z.B. die Zahl der Baugenehmigungsanträge, die in absehbarer Zeit zu entsprechenden Baumaßnahmen und damit zur Nachfrage in der Bauwirtschaft führen) zeigen deutliche Besserungen an.
Und - es mag manche geben, die das nicht gerne hören - mit dem Euro haben wir im europäischen Rahmen das Währungsrisiko ausgeschaltet und durch den Abbau von Handels- und Wirtschaftsbeschränkungen im Rahmen der EU (zu der das einheitliche Wettbewerbs-, Wirtschafts-, Handels- und Währungsrecht gehört) schaffen wir einen europäischen Wirtschaftsraum, der jeden beteiligten Staat in Europa von aussereuropäischen Störfaktoren unabhängiger macht.
Für die Interessierten - ich hab u.a. hier
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.vwa.mhn.de/studium/index.html">http://www.vwa.mhn.de/studium/index.html</a><!-- m --> einen Abschluss (Diplom) gemacht, aber nix mit Informatik (s'ischt mir ein Gräuel)
