Söldner(un)wesen
#76
Zitat:Sofern die Staaten deshalb nicht willens sind, zu reagieren, weil sie eigene Verluste befürchten, sehe ich eben kein Dilemma. Die unmittelbare Invervention lässt sich durch PMC's ausführen. Die weitere Aufbau- und Friedenserhaltungsarbeit obliegt den Staaten. Mir ist klar, dass sich jetzt bei Quintus Fabius innerlich alles winden muss, weil ja diese Staaten nur wegen ihrer gesellschaftlichen Verkommenheit so unwillens sind. Leider erbringt so eine Bewertung (wie zutreffend oder nicht zutreffend sie sein mag) noch keine realisierbare Lösung.
Und das "Cash" muss sowieso aufgebracht werden, noch dazu erfüllen die PMC den gleichen Auftrag kosteneffizienter, sollte es wirklich um die Knausrigkeit des Staates gehen.
Mhm. Klingt zwar gut, aber bei näherem Nachdenklen leuchtet mir das nicht ein.
Also nehmen mir den Fall eines "failed states". Nehmen wir mal an, dass keine direkten sensiblen geostrategischen Interessen da sind für die westliche Staatengemeinschaft ( wie in Afrika allgemein meistens). Nehmen wir weiterhin an, dass per Cnn-Effekt aber trotzdem genügend Aufmerksamkeit auf diesem Konflikt liegt. Falls also der moralische Druck der Öffentlichkeit groß genug ist auf die Regierung, so kommt es zur Aktion. Denn wie in Sierra Leone 2000 ( oder war es schon 1999?) gezeigt, können schon wenige gute westliche Truppen einiges ausrichten. Also falls der öffentliche Druck groß genug ist, wird man wohl auch selbst eingreifen. Denn: Diese PMCs haben eben gerade in der Öffentlichkeit ( die letztlich die treibende Kraft dahinter ist), einen recht schlechten Ruf. Engagiert man also nun Söldner, so dürfte dies in weiten Kreisen der Öffentlichkeit recht großes normativ-motiviertes Murren hören.Sicher, man umgeht zunächst die negativen TV-Bilder der body bags. Aber letztlich nur ein medientechnischer Pyrhussieg. Denn dieselbe Anzahl an toten Soldaten gibt es eben an toten Söldnern und gerade die europäische Presse würde sowas auch ausschlachten. Und falls die Söldner brutal vorgehen würden, um ihre Sicherheit besonders zu schützen, wären sie 10mal schneller das Ziel negativer Berichterstattung als wenn reguläre Soldaten solche Praktiken druchführen würden.
Letztlich hört sich dein Vorschlag verlockend gut an, aber bis sowas als Ersatz für staatlich geführte humanitäre Interventionen möglich wird, dürfte inzwischen der Boden bereitet sein, jene auch öfters durchzuführen.
Das mal so als sponate Bemerkung.

Zum Thema EO
Schon klarWink.
Südafrikas Image lit recht stark unter ihrem "Aushängeschild" und gerade in der Rolle als Friedensstifter und neutraler Mediator in Afrika für Afrika macht es sich nicht gut, wenn man Wasser predigt und Wein trinkt, also Gewalt noch exportiert, obwohl man Frieden predigt Wink.
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