20.06.2005, 18:49
@Tiger
Hmm..Ich verstehe Deine Bedenken, aber Du übertreibst schon sehr deutlich.
Keine der beteiligten Kräfte möchte auch nur annähend grundl. Änderungen an der Verfassung vornehmen. Ein "Staatsstreich" ist sowieso völlig fern ab der Realitäten.
Insbesondere für die konservativen Kräfte gibts erst garnicht zu Putschen, weil sie ohnehin zwar wenige, aber die entscheidenden Staatsorgane beherrschen. Dazu gehören eben Teile des Justizapparat und der Wächterrat.
Die Situation könnte lediglich aus den Ufern geraten, wenn in die eine oder die andere Richtung größere "Entwicklungen" vollzogen würden, wovon derzeit nicht auszugehen ist, egal wer jetzt der Präsident ist. Das Erfolgsrezept liegt im langsamen Fortschritt, wie er in den letzten Jahren vollzogen wurde. Nicht einmal ein derart erzkonservativer wie Ahmadinejad könnte daran etwas ändern.
Lediglich für Irans Bild im Ausland, wäre das sehr schlecht und Innenpolitisch wäre es nach 2 Schritten vorwärts wieder einer zurück
Aber gegen Rafsanjani hat er in meinen Augen ohnehin keine Chance, von daher..
Eine mittelfristige Entwicklung lässt sich übrigens ohenhin nicht wirklich am Präsidenten festmachen. Dazu ist seine Position in der iranischen Verfassung zu schwach. Druck auf den Wächterrat kann lediglich das Parlament, die Presse und die iranische Bevölkerung ausüben. Das derzeit von Konservativen beherrschte Parlament (nicht das ich sympathien hegen würde !) war zumindest in den überwiegenden Fragen schlicht pragmatisch. (Privatisierung von Staatsbetrieben, Erleichterung der Investitionen für ausländische Firmen, Verhandlungen im Atomstreit, etc..)
Ich glaube ausserdem, dass Du Dir iranische Konservative falsch vorstellst. Die sind zwar deutlich religiöser, konservativer und je nach Person und Tendenz auch US-feindlicher, aber das sind in keinster Weise "Taliban", oder Hinterwäldler. Die wissen schon sehr genau wo es lang geht und genau deshalb sind auch (leider) so erfolgreich.
Übrigens finde ich es höchst erstaunlich, dass auch Rafsanjani von Wahlbetrug spricht und jetzt wie ein Kandidat der Reformer dasteht. Denn eigentlich gehört er selbst zum Langer der Konservativen (wenn auch gemässigter Natur). Es gibt somit nicht nur die beiden Lager der Reformer und Konservativen, sondern ein paar mehr Nuancen, Strömungen und konkurriernde Machtinteressen.
Hmm..Ich verstehe Deine Bedenken, aber Du übertreibst schon sehr deutlich.
Keine der beteiligten Kräfte möchte auch nur annähend grundl. Änderungen an der Verfassung vornehmen. Ein "Staatsstreich" ist sowieso völlig fern ab der Realitäten.
Insbesondere für die konservativen Kräfte gibts erst garnicht zu Putschen, weil sie ohnehin zwar wenige, aber die entscheidenden Staatsorgane beherrschen. Dazu gehören eben Teile des Justizapparat und der Wächterrat.
Die Situation könnte lediglich aus den Ufern geraten, wenn in die eine oder die andere Richtung größere "Entwicklungen" vollzogen würden, wovon derzeit nicht auszugehen ist, egal wer jetzt der Präsident ist. Das Erfolgsrezept liegt im langsamen Fortschritt, wie er in den letzten Jahren vollzogen wurde. Nicht einmal ein derart erzkonservativer wie Ahmadinejad könnte daran etwas ändern.
Lediglich für Irans Bild im Ausland, wäre das sehr schlecht und Innenpolitisch wäre es nach 2 Schritten vorwärts wieder einer zurück

Aber gegen Rafsanjani hat er in meinen Augen ohnehin keine Chance, von daher..
Eine mittelfristige Entwicklung lässt sich übrigens ohenhin nicht wirklich am Präsidenten festmachen. Dazu ist seine Position in der iranischen Verfassung zu schwach. Druck auf den Wächterrat kann lediglich das Parlament, die Presse und die iranische Bevölkerung ausüben. Das derzeit von Konservativen beherrschte Parlament (nicht das ich sympathien hegen würde !) war zumindest in den überwiegenden Fragen schlicht pragmatisch. (Privatisierung von Staatsbetrieben, Erleichterung der Investitionen für ausländische Firmen, Verhandlungen im Atomstreit, etc..)
Ich glaube ausserdem, dass Du Dir iranische Konservative falsch vorstellst. Die sind zwar deutlich religiöser, konservativer und je nach Person und Tendenz auch US-feindlicher, aber das sind in keinster Weise "Taliban", oder Hinterwäldler. Die wissen schon sehr genau wo es lang geht und genau deshalb sind auch (leider) so erfolgreich.
Übrigens finde ich es höchst erstaunlich, dass auch Rafsanjani von Wahlbetrug spricht und jetzt wie ein Kandidat der Reformer dasteht. Denn eigentlich gehört er selbst zum Langer der Konservativen (wenn auch gemässigter Natur). Es gibt somit nicht nur die beiden Lager der Reformer und Konservativen, sondern ein paar mehr Nuancen, Strömungen und konkurriernde Machtinteressen.