20.06.2005, 14:05
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4450100_REF1,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F1,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Manipulationsvorwürfe in IranIm Iran sind im Hintergrund mal wieder die altbekannten, gefährlichen Kräfte am Werke. Dazu zählen Teile des Justizapparats, der Wächterrat und Paramilitärs. Der Machtkampf zwischen den Reformern und den konservativen Islamisten wird immer offener ausgetragen. Und dabei machen letztere immer wieder die deutlich schlechtere Figur. Somit schneidet sich der o.g. Staat im Staat immer öfter ins eigene Fleisch.
100 Wahlurnen werden neu ausgezählt
Nach Protesten gegen mutmaßliche Wahlfälschungen in Iran hat die Wahlbehörde Neuauszählungen in mehreren Wahlbezirken angeordnet. Demnach werden in der Hauptstadt Teheran sowie in den Städten Ghom im Süden, Matschhad im Nordosten und Isfahan im Zentrum stichprobenartig die Stimmen aus insgesamt 100 Urnen erneut ausgezählt. Das berichtete das Staatsfernsehen.
Reformkräfte stehen hinter Rafsandschani
Nach dem überraschend guten Abschneiden Ahmadinedschads waren vermehrt Zweifel am Wahlausgang geäußert worden. Die wohl massivsten Vorwürfe erhob der frühere Parlamentspräsident Mehdi Karrubi, der bei der Wahl auf Platz drei gekommen war. Er warf den paramilitärischen Revolutionsgarden und dem Wächterrat vor, zu Gunsten von Ahmadinedschad Einfluss auf die Wahl genommen zu haben. Auch Rafsandschani sprach von einer "organisierten Beeinflussung". Bei der Stichwahl gegen Ahmadinedschad kann sich Rafsandschani der Unterstützung von Konservativen, Reformern und Säkularisten sicher sein.
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Zwei Reformblätter verboten
Als Reaktion auf die Veröffentlichung des Karrubi-Briefes verhinderten die Behörden das Erscheinen der auflagenstarken Reformblätter "Eghbal" und "Aftab". Noch ist unklar, ob das Verbot ausschließlich die Montagsausgabe betrifft oder länger aufrecht erhalten werden soll. "Eghbal" ist das Organ der reformorientierten Iranischen Islamischen Beteiligungsfront (IIPF) von Mohammed Resa Chatami, dem Bruder des scheidenden Präsidenten Chatami. Karrubi steht der Zeitung "Aftab" politisch nahe.
