Shanghaier Kooperationsorganisation
#14
Wichtig erscheint mir auch das Interesse der "herrschenden Aparatschiks" - überwiegend alte Kader aus Sowjet-Zeiten, die in den autoritären Regierungen von Russland und China durchaus natürliche Verbündete gegen eine als bedrohlich empfundene demokratische Volksbewegung sehen, zumal in breiten Bevölkerungskreisen auch ein Hang zur "Re-islamisierung" erkennbar wird.

Da werden die Amerikaner zwar als Hilfstruppen gegen "islamischen Terrorismus" gesehen, und auch, um wirtschaftlich zu profitieren (die Bakschisch-Mentalität der "leitenden Familien" ist berüchtigt), aber wenn die Amerikaner dann auch noch freie Meinungsäusserung, eigene Informationsquellen (Radiosender, Sat-TV) einsetzen wird Uncle Sam von der Regierungsclique lieber auf Distanz gehalten - und man sucht handefeste Unterstützung bei Russen und Chinesen (siehe die aktuelle Entwicklung in Usbekistan).

Wenn aus dem Westen wirklcih Einfluss ausgeübt werden soll, dann wäre die Türkei der "natürliche Pate und Partner" für die zentralasiatisch türkische Bevölkerung, zumal Atatürks säkuläre Staatsidee durchaus eher der Mentalität der kommunstisch gebildeten Kader entspricht, als der Gedanke eines islamisch geprägten Staatswesens.
Die türlischen Geschäftsleute müssen aber "leise auftreten", also nicht den Pascha oder Effendi aus dem Westen rauskehren (die "Besserwessi-Symtome in anderen Gegenden), sondern als faire und ehrliche - und damit vertrauensvolle Partner gegenüber der Bevölkerung auftreten.
Der türkische Staat muss gleichzeitig versuchen, einerseits guten Kontakt zu den lokalen Potentaten zu halten, und andererseits über "staatstreue Religionslehrer" das Bedürfnis nach religiöser Orientierung abdecken.
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