07.06.2005, 14:53
Zitat:Noch mal, diejenigen, die für Rafsanjani werben sind größtenteils Bazaris oder Jugendliche, deren Eltern Bazaris sind und somit erhoffen sie sich ihre finanziellen Vorteile und Macht auszuweiten.naja..."größtenteils Bazaris" ? So viele Bazaris gibts nun auch wieder nicht.
Dann brauchste keine Angst vor einem Präsidenten Rafsanjani zu haben.
Aber es ist tatsächlich so, dass die Bazaris mit Sicherheit Konservative, oder gar Hardliner wählen werden. Ob das Rafsanjani sein wird, weiss ich nicht. Möglich jedenfalls..
Zitat:Diejenigen, die für Moin wählen, erhoffen sich eine Demokratie auf reformerischem Wege, aber sie sind BLIND und haben immer noch nicht bemerkt, dass man dieses System nicht reformieren kann.Ich würde sagen, daß ist eine Sache der Auffassung, oder Perspektive. Manch einer ist überzeugter Monarchist und mag auch nicht begreifen/wahrhaben, dass sich die Geschichte inzwischen ziemlich ausgegessen hat. Ob das Blindheit ist ?! ...Vermutlich ist das die Distanz zum Iran, die in den letzten 30 Jahren doch ziemlich groß geworden ist. Aber vielleicht würde ein Alleinherrscher tatsächlich mehr "Demokratie" bringen. Werde mal bei Zeiten drüber nachdenken...
Zitat:Rafsanjani ist ein korrupter Verbrecher und verhält sich so wie die Situation ist.In anbetracht seines Reichtums und seiner Karriere als überaus erfolgreicher Geschäftsmann im Iran liegt das nahe (this is how it works) bzw sagt man ihm das nach, ja.
Zitat:Am Anfang der Revolution und in den 80ern war er ein radikaler Islamist und die rechte Hand Khomeinis und plötzlich ändert er sein Verhalten?Als Präsident im Iran bist Du laut Verfassung schon sowas wie die Rechte Hand des Großayatollahs. Und Rafsanjani hat diesen Job als Rechtsislamist sicher nicht ungerne gemacht. Aber wie kommst Du draus, dass Rafsanjani sein Verhalten ändern will ?
Zitat:Außerdem wird er die Wirtschaft ganz sicher nicht zum Aufschwung bringen.Wenn man das im Voraus wüsste, wäre der perfekte Präsi schnell gefunden.
Jedenfalls ist Wirtschaft und Verbesserung der Beziehungen zum Westen das Wahlprogramm Rafsanjanis.
Ob man das glaubt und wer das glaubt, darüber will ich an dieser Stelle nicht urteilen.
Zitat:Aus den 1010 Kandidaten, wo es fähige Menschen wie Ebrahim Yazdi gab, werden 6 Oberidioten und zwei Reformer zugelassen und einer von den Kandidaten hat noch nicht mal sein Abitur.Abitur ist, soweit ich weiss, keine Bedingung für die Präsidentschaft im Iran. Glaube aber, dass das auch in anderen Staaten eher unüblich wäre.
Von den über tausend Kandidaten sind letztendlich tatsächlich die Aussichtsreichsten übriggeblieben. Der Wächterrat hat zwar versucht 2 Refomer auszusperren, hat aber diese dann zum Glück, nach starker Kritik, doch zugelassen.
Ich denke schon, dass letztendlich die bestehende Liste der Kanidaten in Ordnung geht.
Zitat:Gerade weil solche Kastastrophen antreten, bin ich gezwungen den (Schein-)Reformer Moin zu wählen.Moin ist ohne Zweifel politischer Linker/Reformer, im Gegensatz zu Rafsanjani. Du glaubst wohl kaum, dass jemand mit Deinen Vorstellungen von "Reformen" in irgendeinem Land der Erde zugelassen würde- Geschweige denn seine Partei. Selbstverständlich muss man ein Wahlprogramm haben, was der Verfassung eines Landes entspricht. Da brauchen wir uns, denke ich, nichts vor zu machen.
Moins Wahlprogramm ist nicht im Kern die Wirtschaft, sondern Jugend, Minderheiten und Frauen. Was mir persönlich eigentlich auch zusagt. Die Frage ist nur, ob man mit diesem Programm im Iran derzeit groß was gewinnen kann. Die Leute wollen in erster Linie Arbeitsplätze. Frauen und Jüngere im Kabinett, wie er das ankündigt, sind zwar nett, aber ich zweifel an den Erfolgschancen.
In den Umfragen soll derzeit Qalibaf vorne liegen. Ebenfalls einer aus dem konservativen Lager, der Mit Steigerung der Kaufkraft und allgemein Wirtschaft wirbt.
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Interessant vielleicht noch in diesem Zusammenhang :
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Zitat:Umfrage unter iranischen Managern zur wirtschaftlichen Lage
Die iranische Industrie- und Handelskammer führte kürzlich bei ihren Mitgliedern eine Umfrage über die wirtschaftliche Situation des Landes durch. Die Umfrage ergab, dass 55% der Befragten die herrschende wirtschaftliche Situation im Iran als ungünstig einschätzen.
93% der Befragten gaben an, das die große Abhängigkeit vom Öl ein Hauptproblem in der iranischen Wirtschaft ist, wobei nur 63% davon überzeugt sind, das diese Abhängigkeit mittels effizienter Wirtschaftspolitik reduziert werden kann.
Erstaunlicher ist die Meinung über die Nutzung der Öl-Einnahmen. Nur 5% gaben an, die Öl-Einnahmen würden von der Politik effektiv verwendet werden. Diese Antwort ist nicht verwunderlich, wenn man in betracht zieht, dass 58% der Meinung sind die Verbreitung der Korruption im Iran liege über dem Durchschnitt vieler Entwicklungsländer.
86 % befragten sind unzufrieden mit der Liberalisierung der iranischen Wirtschaft. Der Hauptfaktor für diese Unzufriedenheit ist bei 60% der Befragten das Fehlen von geeigneten Leitbildern, sowie die Unfähigkeit der Politiker die Ausbreitung der privaten Wirtschaftssektoren zu fördern.
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