Ritterorden
#4
Ok, also gut. Ich bin etwas im Stress , daher werde ich eine kurze Geschichte zum Deutschen Ritterorden aus dem Gedächtnis heraus schreiben. Daher bitte ich um Nachsicht, wenn ich mal kein genaues datum nennen kann.

Der Deutschritterorden
Der Deutschritterorden wurde während der Spätphase der Kreuzzüge 1198 gegründet und hatte im Kampf gegen die Ungläubigen seine Hauptaufgabe.
Sein erster Sitz war im Heiligen Land, doch wurde er schnell nach Venedig verlegt.
Der Deutsche Ritter Orden war schnell ohne Aufgabe und beteiligte sich auch am Angriff auf das byzantische Reich von Seiten der Kreuzfahrer.
Dennoch fehlte ihm eine Aufgabe.
Jene erhielt er 1226, als Friedrich II den Orden in der Bulle von Rimini mit der Eroberung der heidnischen preußischen Gebiete beauftragt. Der polnische Herzog Konrad II von Masowien hatte sich ein Jahr früher an den Orden gewandt, da er Hilfe braucht gegen die heidnischen Pruzzen, die sich dem Zugriff durch die Polen erwehren konnten.
Was nun die Polen nicht schafften, schafften nun die Ordensritter mit der Anlage von Burgen, mit der systematischen Eroberung der Gebiete. Allerdings war dies sehr blutig und ein Großteil der Pruzzen kam dabei um.
Auch macht sich der Orden selbst zum Herren gemäß der kaiserlichen Bulle, obwohl die schon seit 250 Jahren katholischen Polen das Gebiet für ishc selbst forderten.
Damit war der Grundstein gelegt für die gut weiteren 200 Jahren Kampf zwischen dem Orden und Polen, der geschichtlich auch als Element der nationalen polnischen-deutschen Auseinandersetzung im 19. Jahrhundert hochstillisiert wurde.
1309 wird dann der Sitz des Hochmeisters nach Polen, in die Marienburg an der Nogat verlegt, als er die damalige Schwäche des politisch zersplitterten Polens ausnutzte udn POmerellen eroberte.
Um 1310 besaß der orden fast die gesamte südöstliche Küste der Ostsee: Pomerellen, Preußen, die Küstenbezirke Samogotiens ( Litauen), Kurland und LIvland. Zusätzlich wurde 1346 den Dänen Estland abgekauft.
Unter dem Hochmeister Winrich von Kniprode erreichte der Orden den Höhepunkt seiner Machtentfaltung.
Doch schon damals war das polnische Königreich dem orden feindlich gesinnt. Polen wurde damals unter Wladislaw I wieder geeinigt. Auch die damsl noch heidnischen Litauer hatten aus der Schwäche der russ. Fürstentümer und dem Niedergang der mongolischne Herrschaft in Rußland profitiert und unter Gedimin in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts sein Territorium stark vergrößert.
Allerdinsg schaffte man es seitens des Ordens, mit Hilfe seßhaft werdender deutscher Adeliger, freier deutschger Bauern und 60 blühender deutscher Städte Preußen weitgehend zu germanisieren.
Man sieht also, im Gegensatz zu den eher internationationalistischen Ritterorden der "richtigen" Kreuzzüge war der Deutsche Ritterorden eher ein verkapptes deutsches Ostkolonisationsunternehmen, das allerdings durch den kampf gegen die Heiden legitimiert wurde.
Allerdings fiel dies letztlich auch weg.
Die heidnischen Pruzzen waren entweder bekehrt und germanisiert oide rtod und die heidnischen Litauer traten mit der Heirat ihres Größfürsten Jagiello mit der polnischen Erbprinzessin Jadwiga 1386 auch zum katholischen Glauben über.
Damit entfiel letztlich der eigentliche Legitimationsgrund für das Bestehen des Ordens. Alles andere war dann nur noch reine Machtpolitik. DEnn obgelich viele Litauer erstmal Heiden blieben, so waren doch offiziell beide umgebenden Staaten : Polen sowieso und Litauen nun offiziell auch katholisch.

Daher kam es auch allmählich zu scharfen Auseinandersetzungen, die letztlich im ersten Krieg des Ordens mit Polen-Litauen gipfelten:
Das Ordensheer, etwa 20.000 Mann wurd evon einem polnisch-litauischen Heer, etwa 30.000 Mann geschlagen. Der damalige Ordensmeister verlor sein Leben auf dem Schlachtfeld. Allerdings mußte die Belagerung der Marienburg abgebrochen werden polnischerseits.
dem Frieden von Thorn von 1410 folgte ein fragile Friedenszeit, in der der Orden aber allmählich zerfiel innerlich. Fehlende Legitimation brachte immer weniger ehrbare Ritter ins Land als Verstärkung, immerhin lämpften ja hier Christen gegen Christen. Dafür kamen immer Glücksritter und der Orden versuchte die Städte immer stärker zu schröpfen und an sich zu binden: Nicht nach deren Geschmack, zumal im benacbarten Polen-Litauen die Stände sich einer großen Freiheit erfreuen durften. Daher wurde 1454 der Preußische Bund gegründet, ein Städebund, der sich bereitwillig dem polnischen König Kasimir IV unterwarf. Insbesondere die Rivalität des Ordens mit Danzig und seinem Freiheits- und Bedeutungsstreben hatte hier ein wichtige Rolle gespielt: Erst kürzlich waren Danziger Stadtoberen hingerichtet wurden vom Orden.
Eher fast ein bißchen überrumpelt von diesen Ereignissen begann Polen mit dem Krieg gegen den Orden, der zunächst nicht erfolgreich verlief.
Die Einnahme der MArienburg belang erst dann, als man den Söldnern, die sie hietlen, die Marienburg abkauften (ja, man kaufte sie jenen ab, die Polen konnten besser bezahlen inzwischen als die Ordensleute)
Letztlich konnte sich die polnische Überlegenheit durchsetzen und im zweiten Thorner FRieden von 1466 wurde der einstmals große Orden auf das spätere Ostpreußen beschränkt.
1525 dann, im Zuge der Reformation ließ der letzte Ordensmeister sich zu Krakau das säkularisierte Ordensland vom polnischen König Zygmund I als Lehen geben....
Letztlich fiel dann dann die Erbfolge 1618 auf die Brandenburger und was daraus wurde, ist ja bekannt.

Letztlich unterscheidet sich der Deutsche Orden recht stark von seinen Pendants in Geschichte und Wirkungsweise, da er viel mehr in Osteuropa als deutsch-polnische Konfliktsituation endete.
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