20.05.2005, 12:10
Und die nächste Schlacht:
Zur Abwechslung mal eine Seeschlacht, und zwar eine der allergrößten der Menscheitsgeschichte, die aber trotzdem kaum einer kennt:
Die Seeschlacht von Kap Ecnomus : Karthago gegen Rom
Das war DIE Entscheidungsschlacht über den weiteren Verlauf der Weltgeschichte, nach dieser Schlacht konnte Karthago nicht mehr gewinnen, sondern nur noch die Niederlage verzögern. Umgekehrt hätte das gleiche gegolten. Die ganze Zukunft der Welt und die Frage welches von beiden Völkern ein Weltreich errichten würde hingen hier an einer Schlacht :
Die Römer verfügten über 330 Quinqueremen (5 Ruderer) und zwei Hexeren (6 Ruderer) als Flagschiffe. Dazu kamen noch viele weitere kleinere Kriegsschiffe.
Karthago verfügte über 350 Quinqueremen und Quadriremen. (5 und 4 Ruderer). Dazu eine etwas geringere Begleitflotte von kleineren Typen.
Beide Seiten waren nicht mehr in der Lage, Flotten von einer derartigen Größe vollständig zu bemannen, den Römern fehlten vor allem Seeleute, den Karthagern Truppen für die Bemannung der Schiffe.
Die Römer hatten zudem noch weitere 100 Transportschiffe die vor allem Belagerungsgerät und Pferde transportierten. Im Endeffekt setzte Rom hier seine gesamte Seestreitmacht auf einmal ein.
Ziel der römischen Flotte war nicht weniger als die totale Vernichtung der karthagischen Seeverbände in einer Entscheidungsschlacht und dann die Invasion Afrikas selbst. Alles oder nichts.
256 sammelten sich die gesamten Seestreitkräfte der Republik in Messina und segelten dann an Kap Pachynon vorbei die Küsten von Sizilien entlang. Auf der rechten Seite des Flusses Himera in Sizilien erstreckt sich bei der Mündung ein Hügel ins Meer, dieser Ort wurde Kap Ecnomus genannt. (heute der Fluss Salso) Dort befand sich eine Kleine Stadt in und vor deren Hafenanlagen die römische Flotte anlegte.
Die Schiffe wurden dort mit Landtruppen weiter bemannt, insgesamt 4 Legionen bezogen an Deck der Schiffe Stellung.
Die Flotte hatte schon 13 200 Mann an Bord und nahm bei Ecnomus weitere 26 400 Mann auf. In Sizilien selbst verblieben damit nur noch 11 400 Mann Landtruppen. Insgesamt zusammen mit den Ruderern und den Seeleuten hatte Rom 138 600 Mann an Bord der Schiffe. Polybius nennt hier die Zahl 140 000.
Die Karthager hatten inzwischen die Volle Tragweite der römischen Operation erkannt und sammelten ihre Seestreitkräfte bei Lilybaeum, ihrem stärksten Stützpunkt in Sizilien. Im Prinzip hatten sie keine Wahl als die Seeschlacht zu suchen, sie gingen davon aus daß andernfalls die römische Armee einfach direkt nach Afrika übersetzen würde. Das mußte verhindert werden da in Karthago selbst zu diesem Zeitpunkt keine Truppen standen.
Die Karthager brachten mit Mühe und Not ungefähr 122 000 Mann zusammen und bemannten damit ihre Flotte. Das war der Gros aller Streitkräfte über die Karthago in Sizilien verfügte.
Wenn man Römer und Karthager aber addiert, so kommt man hier auf um die 260 000 Mann. Was eine ungeheuerlich große Menge von Truppen zumal in einer Seeschlacht ist. Damit ist die folgende Seeschlacht eine der absolut größten der Menschheitsgeschichte wenn nicht sogar die größte.
Die Römer strukturierten ihre Flotte in 4 Verbände die sie in 4 Linien hintereinander einsetzten. Die beiden Hexerren fuhren dabei in der Mitte des 1 Geschwaders was eine taktisch ungünstige Position ist. Der Konsul Manlius Vulso und der Zweite Konsul Atilius Regulus waren an Bord (also die gesamte Staatsspitze der Republik)
In der Mitte des 3 Verbandes befanden sich die Transporter.
In den Gewässern vor der Südküste Siziliens irgendwo in der Nähe von Kap Econoumus stießen die beiden Flotten nun zusammen. Die Karthger stellten ihre Flotte in einer lange Linie auf, wobei ein viertel als Reserve hinter der Mitte in einem zweiten Treffen verblieb. Der rechte Flügel wurde von dem Admiral Hanno befehligt, der über die schnellsten Schiffe der karthagischen Flotte verfügte. Der linke Flügel wurde von dem Admiral Hamilkar befehligt der die Römer schon einmal bei Tyndaris geschlagen hatte. Der Name des Karthagischen Oberbefehlshaber ist unbekannt.
Die Karthager waren gegenüber der sich erst ordnenden römischen Flotte im Vorteil und ergriffen die Initative. Die karthagische Strategie sah eine Einleitung des Kampfes in der Mitte vor, der ein Rückzug der karthagischen Schiffe folgen sollte der den 1 und 2 Verband der Römer hinter sich her ziehen sollte. Damit sollten diese vom 3 Verband der die langsamen Transporter mitführte abgespalten werden. Dann wollten die Karthager mit ihren beiden Flanken die Flanken des 1 und 2 Verbandes umgehen um dann in den Rücken des 1 und 2 Verbandes zu stoßen, womit die Römer ihren Corvus kaum einsetzen könnten.. Nach der Vernichtung des 1 und 2 Verbandes sollten dann die folgenden 3und 4 Verbände der Römer konzentriert vernichtet werden, die karthagische Reserve sollte derweilen die Reste des 1 und 2 Verbandes weiter vernichten.
Die beiden Konsuln nahmen den Karthagischen Angriff und an und das römische Zentrum folgte kämpfend den sich zurückziehenden Karthagern. Dabei aber erkannten die Socii Navales (verbündete griechische Schiffe aus Unteritalien) daß die Karthager die Flotte ausflanken wollten und blieben entgegem dem Befehl !! des römischen Zentrums im Angriff zurück. Dadurch entstand eine Art Keilformation, in der die römischen Schiffe des 1 und 2 Verbandes an der Spitze gegen das Karthagische Zentrum stießen, die Flanken der beiden Verbände aber zurückblieben um den Anschluß zum 3 Geschwader nicht zu verlieren.
Polybius hebt hier an dieser Stelle wieder die überlegene Geschwindigkeit der Karthagischen Schiffe hervor, denn die beiden Flanken der Karthager waren schon um die Flügel der Römer herum ehe das 3 Geschwader aufgeschlossen hatte und das trotz des Zurückbleibens der römischen Flanken.
Die Karthager brachen nun zwischen dem Keil und dem 3 Geschwader durch und hier kommt nun der entscheidende Punkt der Schlacht : die Karthager griffen nun nicht den Rücken des 1 und 2 Geschwader an wie geplant sondern versenkten große Teile des 3 Geschwader obwohl die Römer den Corvus einsetzten. Die besonder schnellen Verbände unter Hanno brachen nun quer durch die römischen Linien des 3 Verbandes und attackierten das schwächere Zentrum des 4 Verbandes. Der Grund muß darin gelegen haben, daß die Begleitschiffe des 3 Verbandes höchstwahrscheinlich numerisch deutlich stärker waren als die Karthager angenommen hatten, desweiteren ihre Transporter einfach aufgaben und in dem Moment zum Angriff übergingen als die Karthager zwischen dem Keil und dem 3 Verband durchbrachen noch bevor die Karthager den Keil in den Rücken fallen konnten.
Dabei war der 3 Verband alleine den beiden Karthagischen Flügeln haushoch unterlegen und wurde in der Folge fast total aufgerieben, rettete aber damit die ganze Flotte.
Nun ging nach einiger Zeit das karthagische Zentrum zum Angriff über, in der Annahme, daß die Flanken im Rücken des Keils zeitgleich angriffen, während diese noch mit dem 3 Verband beschäftigt waren.In der Folge dessen schlug der Keil, vor allem das römische Zentrum mittels der Corvi das Karthagische Zentrum vernichtend. Die Römer stürmten in einer Art Landschlacht zur See die viel schlechter bemannten Karthagischen Schiffe und räumten sie leer. Da die Karthager nun ihre Ruderer bewaffnet einsetzten setzten auch die Römer nach ihre Ruderer ein. In der Folge verkeilten sich die beiden Zentren total, eine gewaltige aus hunderten miteinander verhakten Schiffen bestehende, sich bewegende und brennende Plattform enstand so auf der ein mörderischer Nahkampf jeder gegen jeden entbrannte. Wer in die Lücken zwischen den Schiffen viel wurde zermalmt, hunderte und tausende kämpften auf engstem Raum gegeneinander.
In diesem Gefecht entschieden die an Bord genommenen römischen Landtruppen den Ausgang und die schwer bewaffneten Legionäre, vor allem Angehörige der 4 Legion stürmten Schiff um Schiff und schlachteten alle Karthager ab.
Derweilen hatten sich die Karthager der Flanken mit dem 4 römischen Verband verbissen, hier erliten beide Seiten schwere Verluste und wieder ging Zeit für die Karthager verloren. Derweilen entschieden die Legionen den Kampf im Zentrum und die Römer wendeten ihre Schiffe, vielen den Karthagern in den Rücken die gerade erst das 4 Treffen der Römer ebenfalls versenkt hatten. Dem Ansturm des 1 und 2 Verbandes konnten die Karthager nach den schon erlittenen Verlusten nichts entgegensetzen da ihre Schiffe noch mehr auf das Rammen ausgelegt kaum Truppen an Bord hatten. In der Folge der Enterkämpfe gegen das 3 und 4 Geschwader hatten sie daher wo die Corvi erfolgreich waren ihre Ruderer eingesetzt, bis die Ruderer wieder einsatzbereit waren war
Atilius Regulus schon mit dem 2 Geschwader da und wieder entbrannte ein Massennahkampf. Hier ist die Leistung der Legionäre, vor allem was ihre Ausdauer angeht hervor zu heben. Nach dem äußerst heftigen Ringen im Zentrum müssen sie deutlich erschöpfter gewesen sein als die Karthager der beiden Flanken. Den Karthagern gelang es nun nicht mehr sich abzusetzen und dann traff das 1 römische Geschwader ein, umging das Kampfgeschehen und schloss die Karthagischen Schiffe ein.
Bis auf besonders schnelle Schiffe die durchbrechen konnten entkam keines. Karthago verlor in einer Schlacht fast seine gesamte Flotte, schwerer aber noch wogen die numerischen Verluste. Karthago hatte zu diesem Zeitpunkt nur ca 200 000 männliche wehrfähige Bürger und verlor hier in einer Schlacht ca 80 000. Mit den Verlusten von 20 000 bis zu diesem Tag verlor Karthaog de facto die Hälfte der wehrfähigen männlichen Bevölkerung, davon 80 % in einer einzigen Schlacht.
Von diesen Verlusten erholte sich Karthago Demographisch bis zu seinem Ende nie mehr, sie sind z.B. der Grund warum die Phalanx Hannibals und der Karthager im Zweiten Punischen Krieg nicht mehr aus Karthagern sondern aus Lybiern bestand.
Die Karthager verloren zudem um die 250 Schiffe.
Die römischen Verluste lagen bei 94 Schiffen, bei 300 Mann je Schiff sind das mindestens 28 200 Mann Verluste. Roms Flotte war damit immer noch ca 250 Schiffe stark. Während Karthago noch über ca 50 Schiffe verfügte, die es nun der römischen Flotte nicht mehr in den Weg stellen konnte.
Herausragend an der Seeschlacht von Kap Ecnomus sind nicht nur die Zahlen der Beteiligten sondern daß eine Seeschlacht hier in Massennahkämpfen entschieden wurde und daß dabei so extrem große Verluste entstanden sind. Die Verluste beider Seiten zusammen betragen fast 100 000 Menschenleben was ein Staat der Antike demographisch nicht packen konnte. Karthago hat sich wie gesagt demographisch davon nie mehr erholt.
Zur Abwechslung mal eine Seeschlacht, und zwar eine der allergrößten der Menscheitsgeschichte, die aber trotzdem kaum einer kennt:
Die Seeschlacht von Kap Ecnomus : Karthago gegen Rom
Das war DIE Entscheidungsschlacht über den weiteren Verlauf der Weltgeschichte, nach dieser Schlacht konnte Karthago nicht mehr gewinnen, sondern nur noch die Niederlage verzögern. Umgekehrt hätte das gleiche gegolten. Die ganze Zukunft der Welt und die Frage welches von beiden Völkern ein Weltreich errichten würde hingen hier an einer Schlacht :
Die Römer verfügten über 330 Quinqueremen (5 Ruderer) und zwei Hexeren (6 Ruderer) als Flagschiffe. Dazu kamen noch viele weitere kleinere Kriegsschiffe.
Karthago verfügte über 350 Quinqueremen und Quadriremen. (5 und 4 Ruderer). Dazu eine etwas geringere Begleitflotte von kleineren Typen.
Beide Seiten waren nicht mehr in der Lage, Flotten von einer derartigen Größe vollständig zu bemannen, den Römern fehlten vor allem Seeleute, den Karthagern Truppen für die Bemannung der Schiffe.
Die Römer hatten zudem noch weitere 100 Transportschiffe die vor allem Belagerungsgerät und Pferde transportierten. Im Endeffekt setzte Rom hier seine gesamte Seestreitmacht auf einmal ein.
Ziel der römischen Flotte war nicht weniger als die totale Vernichtung der karthagischen Seeverbände in einer Entscheidungsschlacht und dann die Invasion Afrikas selbst. Alles oder nichts.
256 sammelten sich die gesamten Seestreitkräfte der Republik in Messina und segelten dann an Kap Pachynon vorbei die Küsten von Sizilien entlang. Auf der rechten Seite des Flusses Himera in Sizilien erstreckt sich bei der Mündung ein Hügel ins Meer, dieser Ort wurde Kap Ecnomus genannt. (heute der Fluss Salso) Dort befand sich eine Kleine Stadt in und vor deren Hafenanlagen die römische Flotte anlegte.
Die Schiffe wurden dort mit Landtruppen weiter bemannt, insgesamt 4 Legionen bezogen an Deck der Schiffe Stellung.
Die Flotte hatte schon 13 200 Mann an Bord und nahm bei Ecnomus weitere 26 400 Mann auf. In Sizilien selbst verblieben damit nur noch 11 400 Mann Landtruppen. Insgesamt zusammen mit den Ruderern und den Seeleuten hatte Rom 138 600 Mann an Bord der Schiffe. Polybius nennt hier die Zahl 140 000.
Die Karthager hatten inzwischen die Volle Tragweite der römischen Operation erkannt und sammelten ihre Seestreitkräfte bei Lilybaeum, ihrem stärksten Stützpunkt in Sizilien. Im Prinzip hatten sie keine Wahl als die Seeschlacht zu suchen, sie gingen davon aus daß andernfalls die römische Armee einfach direkt nach Afrika übersetzen würde. Das mußte verhindert werden da in Karthago selbst zu diesem Zeitpunkt keine Truppen standen.
Die Karthager brachten mit Mühe und Not ungefähr 122 000 Mann zusammen und bemannten damit ihre Flotte. Das war der Gros aller Streitkräfte über die Karthago in Sizilien verfügte.
Wenn man Römer und Karthager aber addiert, so kommt man hier auf um die 260 000 Mann. Was eine ungeheuerlich große Menge von Truppen zumal in einer Seeschlacht ist. Damit ist die folgende Seeschlacht eine der absolut größten der Menschheitsgeschichte wenn nicht sogar die größte.
Die Römer strukturierten ihre Flotte in 4 Verbände die sie in 4 Linien hintereinander einsetzten. Die beiden Hexerren fuhren dabei in der Mitte des 1 Geschwaders was eine taktisch ungünstige Position ist. Der Konsul Manlius Vulso und der Zweite Konsul Atilius Regulus waren an Bord (also die gesamte Staatsspitze der Republik)
In der Mitte des 3 Verbandes befanden sich die Transporter.
In den Gewässern vor der Südküste Siziliens irgendwo in der Nähe von Kap Econoumus stießen die beiden Flotten nun zusammen. Die Karthger stellten ihre Flotte in einer lange Linie auf, wobei ein viertel als Reserve hinter der Mitte in einem zweiten Treffen verblieb. Der rechte Flügel wurde von dem Admiral Hanno befehligt, der über die schnellsten Schiffe der karthagischen Flotte verfügte. Der linke Flügel wurde von dem Admiral Hamilkar befehligt der die Römer schon einmal bei Tyndaris geschlagen hatte. Der Name des Karthagischen Oberbefehlshaber ist unbekannt.
Die Karthager waren gegenüber der sich erst ordnenden römischen Flotte im Vorteil und ergriffen die Initative. Die karthagische Strategie sah eine Einleitung des Kampfes in der Mitte vor, der ein Rückzug der karthagischen Schiffe folgen sollte der den 1 und 2 Verband der Römer hinter sich her ziehen sollte. Damit sollten diese vom 3 Verband der die langsamen Transporter mitführte abgespalten werden. Dann wollten die Karthager mit ihren beiden Flanken die Flanken des 1 und 2 Verbandes umgehen um dann in den Rücken des 1 und 2 Verbandes zu stoßen, womit die Römer ihren Corvus kaum einsetzen könnten.. Nach der Vernichtung des 1 und 2 Verbandes sollten dann die folgenden 3und 4 Verbände der Römer konzentriert vernichtet werden, die karthagische Reserve sollte derweilen die Reste des 1 und 2 Verbandes weiter vernichten.
Die beiden Konsuln nahmen den Karthagischen Angriff und an und das römische Zentrum folgte kämpfend den sich zurückziehenden Karthagern. Dabei aber erkannten die Socii Navales (verbündete griechische Schiffe aus Unteritalien) daß die Karthager die Flotte ausflanken wollten und blieben entgegem dem Befehl !! des römischen Zentrums im Angriff zurück. Dadurch entstand eine Art Keilformation, in der die römischen Schiffe des 1 und 2 Verbandes an der Spitze gegen das Karthagische Zentrum stießen, die Flanken der beiden Verbände aber zurückblieben um den Anschluß zum 3 Geschwader nicht zu verlieren.
Polybius hebt hier an dieser Stelle wieder die überlegene Geschwindigkeit der Karthagischen Schiffe hervor, denn die beiden Flanken der Karthager waren schon um die Flügel der Römer herum ehe das 3 Geschwader aufgeschlossen hatte und das trotz des Zurückbleibens der römischen Flanken.
Die Karthager brachen nun zwischen dem Keil und dem 3 Geschwader durch und hier kommt nun der entscheidende Punkt der Schlacht : die Karthager griffen nun nicht den Rücken des 1 und 2 Geschwader an wie geplant sondern versenkten große Teile des 3 Geschwader obwohl die Römer den Corvus einsetzten. Die besonder schnellen Verbände unter Hanno brachen nun quer durch die römischen Linien des 3 Verbandes und attackierten das schwächere Zentrum des 4 Verbandes. Der Grund muß darin gelegen haben, daß die Begleitschiffe des 3 Verbandes höchstwahrscheinlich numerisch deutlich stärker waren als die Karthager angenommen hatten, desweiteren ihre Transporter einfach aufgaben und in dem Moment zum Angriff übergingen als die Karthager zwischen dem Keil und dem 3 Verband durchbrachen noch bevor die Karthager den Keil in den Rücken fallen konnten.
Dabei war der 3 Verband alleine den beiden Karthagischen Flügeln haushoch unterlegen und wurde in der Folge fast total aufgerieben, rettete aber damit die ganze Flotte.
Nun ging nach einiger Zeit das karthagische Zentrum zum Angriff über, in der Annahme, daß die Flanken im Rücken des Keils zeitgleich angriffen, während diese noch mit dem 3 Verband beschäftigt waren.In der Folge dessen schlug der Keil, vor allem das römische Zentrum mittels der Corvi das Karthagische Zentrum vernichtend. Die Römer stürmten in einer Art Landschlacht zur See die viel schlechter bemannten Karthagischen Schiffe und räumten sie leer. Da die Karthager nun ihre Ruderer bewaffnet einsetzten setzten auch die Römer nach ihre Ruderer ein. In der Folge verkeilten sich die beiden Zentren total, eine gewaltige aus hunderten miteinander verhakten Schiffen bestehende, sich bewegende und brennende Plattform enstand so auf der ein mörderischer Nahkampf jeder gegen jeden entbrannte. Wer in die Lücken zwischen den Schiffen viel wurde zermalmt, hunderte und tausende kämpften auf engstem Raum gegeneinander.
In diesem Gefecht entschieden die an Bord genommenen römischen Landtruppen den Ausgang und die schwer bewaffneten Legionäre, vor allem Angehörige der 4 Legion stürmten Schiff um Schiff und schlachteten alle Karthager ab.
Derweilen hatten sich die Karthager der Flanken mit dem 4 römischen Verband verbissen, hier erliten beide Seiten schwere Verluste und wieder ging Zeit für die Karthager verloren. Derweilen entschieden die Legionen den Kampf im Zentrum und die Römer wendeten ihre Schiffe, vielen den Karthagern in den Rücken die gerade erst das 4 Treffen der Römer ebenfalls versenkt hatten. Dem Ansturm des 1 und 2 Verbandes konnten die Karthager nach den schon erlittenen Verlusten nichts entgegensetzen da ihre Schiffe noch mehr auf das Rammen ausgelegt kaum Truppen an Bord hatten. In der Folge der Enterkämpfe gegen das 3 und 4 Geschwader hatten sie daher wo die Corvi erfolgreich waren ihre Ruderer eingesetzt, bis die Ruderer wieder einsatzbereit waren war
Atilius Regulus schon mit dem 2 Geschwader da und wieder entbrannte ein Massennahkampf. Hier ist die Leistung der Legionäre, vor allem was ihre Ausdauer angeht hervor zu heben. Nach dem äußerst heftigen Ringen im Zentrum müssen sie deutlich erschöpfter gewesen sein als die Karthager der beiden Flanken. Den Karthagern gelang es nun nicht mehr sich abzusetzen und dann traff das 1 römische Geschwader ein, umging das Kampfgeschehen und schloss die Karthagischen Schiffe ein.
Bis auf besonders schnelle Schiffe die durchbrechen konnten entkam keines. Karthago verlor in einer Schlacht fast seine gesamte Flotte, schwerer aber noch wogen die numerischen Verluste. Karthago hatte zu diesem Zeitpunkt nur ca 200 000 männliche wehrfähige Bürger und verlor hier in einer Schlacht ca 80 000. Mit den Verlusten von 20 000 bis zu diesem Tag verlor Karthaog de facto die Hälfte der wehrfähigen männlichen Bevölkerung, davon 80 % in einer einzigen Schlacht.
Von diesen Verlusten erholte sich Karthago Demographisch bis zu seinem Ende nie mehr, sie sind z.B. der Grund warum die Phalanx Hannibals und der Karthager im Zweiten Punischen Krieg nicht mehr aus Karthagern sondern aus Lybiern bestand.
Die Karthager verloren zudem um die 250 Schiffe.
Die römischen Verluste lagen bei 94 Schiffen, bei 300 Mann je Schiff sind das mindestens 28 200 Mann Verluste. Roms Flotte war damit immer noch ca 250 Schiffe stark. Während Karthago noch über ca 50 Schiffe verfügte, die es nun der römischen Flotte nicht mehr in den Weg stellen konnte.
Herausragend an der Seeschlacht von Kap Ecnomus sind nicht nur die Zahlen der Beteiligten sondern daß eine Seeschlacht hier in Massennahkämpfen entschieden wurde und daß dabei so extrem große Verluste entstanden sind. Die Verluste beider Seiten zusammen betragen fast 100 000 Menschenleben was ein Staat der Antike demographisch nicht packen konnte. Karthago hat sich wie gesagt demographisch davon nie mehr erholt.