01.05.2005, 14:21
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/HEFT_5-2005/MaaW/maaw.html">http://www.marineforum.info/HEFT_5-2005/MaaW/maaw.html</a><!-- m -->
Ganze Nachricht weil nicht lange online
Ganze Nachricht weil nicht lange online
Zitat:TAIWAN
Schon im Oktober, einige Monate früher als geplant, soll die taiwanesische Marine (ROCN) den ersten von vier US-Zerstörern der KIDD-Klasse übernehmen.
"Entmottung" und Überholung der in den 70-er Jahren zunächst für den Iran gebauten, nach dem Sturz des Schah vor der US-Navy selbst übernommenen und Ende der 90-er Jahre ausgemusterten Schiffe kommt schneller voran als erwartet.
Die eigentlich gute Nachricht stellt für die ROCN allerdings vor neue Probleme. Mit 10m Tiefgang könnten die 9.600ts Schiffe zur Zeit noch keinen Marinestützpunkt in Taiwan anlaufen. So will man zunächst Liegeplätze im zivilen Hafen von Suao anmieten, bis die Schiffe dann später in den eigens dazu noch zu vertiefenden Marinestützpunkt Kaohsiung verlegen können. Auch in Keelung und Penghu sollen infrastrukturelle Voraussetzungen für die Aufnahme der neuen Zerstörer geschaffen werden.
Die ROCN hatte 2001 die von den USA angebotenen KIDD-Zerstörer angenommen, nachdem man mit der Bitte nach Aegis-Zerstörern gescheitert war. Die vier Schiffe werden allgemein aber nur als Übergangslösung bis 2010 gesehen. Man ist zuversichtlich, ab etwa 2008 doch noch Aegis-Schiffe (ausgemusterte Kreuzer der TICONDEROGA-Klasse ?) aus den USA zu erhalten. Bis dahin könnten die KIDD mit ihren Fähigkeiten (insbesondere Flugabwehr-FK-System Standard Missile SM.2MR Block II) der vom kommunistischen China ausgehenden Bedrohung zumindest teilweise begegnen.
Hoffnungen der ROCN auf Aegis-Schiffe scheinen inzwischen nicht mehr so abwegig wie noch vor wenigen Jahren. Nach der Indienststellung moderner, mit APAR-ähnlichem Radar ausgerüsteter FK-Zerstörer der LUJANG-II-Klasse bei der chinesischen Volksbefreiungsmarine dürfte eine Lieferung amerikanischer Aegis-Schiffe nach Taiwan nicht länger am Argument "Störung des regionalen militärischen Gleichgewichts" scheitern. Überdies könnte den USA angesichts der zunehmend als Bedrohung empfundenen chinesischen Aufrüstung daran gelegen sein, die taiwanesischen Streitkräfte so zu stärken, dass im Falle eines Konflikts mit China eine US-Intervention möglichst lange hinausgezögert werden kann.