23.04.2005, 14:48
Zitat:Viele von den Machthabern schon ...Jep , Charles de Gaulle war auch Einer (ein Unmensch) , aber jetzt back to the topic .
AGM, niemand bestreitet , dass das Osmanische Reich über lange Zeit hinaus viele Völker und Religionen in sein Reich integriert hatte und auch tolerant mit ihnen umging , aber ab er Mitte des 19.Jahrhunderts wollte man die Idee des modernen europäischen Nationalstaats und den mit ihr verbundenen Nationalismus ins Osmanische Reich "hineinpflanzen" , ab DORT war das Osmanische Reich NICHT mehr der "tolerante Vielvölkerstaat" und als die Jungtürken an die Macht kamen radikalisierte sich der türkische Nationalismus (bis hin zum wahnwitzigen Panturanismus).
Hier ein ausführlicher Artikel über den Völkermord an die Armenier (sowie weitreichende Ursachen):
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[quote]"Wer redet heute noch von der Vernichtung der Armenier?" fragte Hitler am 22. August 1939, als er vor hohen Militärs und Kommandeuren der SS-Todesschwadronen erklärte, daß der kommende Krieg die gnadenlose Ausrottung des Gegners - Mann, Weib und Kind - bedeute. Da war der erste Völkermord in Europa - der Genozid an den Armeniern, 1915/16 von der Türkei verübt - gerade mal 24 Jahre her. Ein vergessener und verleugneter Völkermord noch heute?
Am 24. April 1915, der Gedenktag der Armenier, veranlaßte die 1908 an die Macht gekommene jungtürkische Bewegung die Verhaftung, Deportation und Ermordung armenischer Intellektueller in Konstantinopel und leitete damit den Völkermord an 1,5 Millionen Armeniern - zwei Dritteln des im Osmanischen Reich seit Jahrhunderten lebenden christlichen Volkes - ein.
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- Das Milletsystem
Nachdem die Eroberung durch die Osmanen stattgefunden hatte, konnten die Armenier ihren Glauben weiterhin ausüben; Sultan Mehmed II. hatte nach der Eroberung Konstantinopels sowohl den orthodoxen Patriarchen, als auch den neuernannten armenischen Patriarchen mit der Verwaltung ihrer „Millets“ (Religionsgemeinschaften oder im türkischen Sprachgebrauch: Nation) beauftragt. Bis ins 19. Jahrhundert lebten die Armenier im Osmanischen Reich in relativer Ruhe, was auch auf das Milletsystem zurückzuführen ist, das die Organisation der nichtmuslimischen Untertanen des Sultans beinhaltete. Jedes Millet unterstand einem vom Sultan bestätigten Patriarchen, der sich um die Einhaltung der für das Millet verbindlichen Pflichten kümmern musste, besonders um die pünktliche Zahlung von Steuern. Das war von Bedeutung für die Osmanen, da die Kassen des Sultans durch die Armenier jährlich mit etwa zwei Tonnen Gold gefüllt wurden. Als Gegenleistung sicherte der Sultan den Millets freie Religionsausübung und die Verwaltung der geistlichen Angelegenheiten sowie die Rechtsprechung in persönlichem Rahmen, z.B. bei Scheidung oder Eheschließung, zu.
Das armenische Millet erreichte 1863 sogar die Wertschätzung einer „Milleti Sadigha“, einer treuen Nation.
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