(Europa) Schweizerische Heeresstreitkräfte
#96
20 EC-635/135 für die Schweizer Luftwaffe und einiges mehr

Eine Milliarde für die Rüstung

Von Bruno Vanoni, Bern

Das Rüstungsprogramm 2004, das im März im Nationalrat am linken und rechten Einspruch gegen militärische Transportflugzeuge gescheitert ist, kommt nun ohne diese Flugzeuge nochmals ins Parlament: Der Bundesrat hat gestern einen zweiten Anlauf für vier unbestrittene Rüstungsvorhaben beschlossen, und die SVP hat sogleich mitgeteilt, dass sie diesmal nicht mehr Nein stimmen werde.

Zweiter Anlauf für 409 Millionen

Somit steht praktisch fest, dass das Parlament im Juni 409 Millionen Franken schlank bewilligen wird: für die Luftraumüberwachung, für 105 000 sicherere Helme, für Ausbildungssimulatoren und für 49 Betankungscontainer. Nicht so leicht dürfte es hingegen das Rüstungsprogramm 2005 haben, das das Verteidigungsdepartement (VBS) noch vor der Sommerpause nachschieben will. Es soll neun Vorhaben umfassen und 1,02 Milliarden Franken kosten. Allein schon dieser Umfang wird angesichts des grossen Spardrucks im Parlament zu reden geben. Denn in den letzten Jahren wurden die Rüstungsprogramme kontinuierlich von 1,5 Milliarden auf nur noch gut 400 Millionen Franken gedrückt. Doch nun sieht der Bundesrat in seiner Planung wieder jährliche Rüstungsprogramme von 1 bis 1,5 Milliarden vor.

Konkret kündigte das VBS gestern an, es wolle noch dieses Jahr 20 neue Helikopter des Typs Eurocopter EC635/135 bestellen: als Ersatz für die 35 Alouette-III-Maschinen, die mittlerweile 45-jährig sind. Nähere Angaben wollte das VBS dazu nicht machen. Bei der deutsch-französischen Herstellerfirma gab Sprecherin Christina Gotzheim hingegen freimütig bekannt, dass das VBS über zwei Eurocopter der zivilen Version EC 135 verhandle, die für Transporte wichtiger Personen (VIP) eingerichtet sind. Dazu sollen 18 Maschinen der militärischen Version EC 635 kommen. Die Schweizer Armee will diese unbewaffnet für leichte Transporte einsetzen und auch für das Training der Piloten der grossen Superpuma-Helikopter verwenden.

Dass die neuen Helis ähnliche Cockpits wie die vorhandenen Grosshelikopter aufweisen, war dem Vernehmen nach ein wichtiger Grund für die Typenwahl zu Gunsten von Eurocopter - und gegen das italienisch-britische Konkurrenzprodukt Agusta 109 LUH. Der frühere Luftwaffenchef Fernand Carrel widersprach gestern auf Anfrage der Darstellung des «SonntagsBlicks», dass die von ihm mitgeleitete Berner Firma Europavia in den Eurocopter-Kauf involviert sei und daran mitverdiene. «Das stimmt überhaupt nicht», sagte Europavia-Verwaltungsrat Carrel.

Panzerjäger werden Krankenwagen

Neben dem Helikopterkauf für 300 Millionen Franken sind im Rüstungsprogramm 2005 rund 400 Millionen Franken für ein integriertes Funkaufklärungs- und Sendesystem vorgesehen. Damit soll drahtlose Kommunikation auch über grössere Distanzen hinweg geortet, ausgehorcht und gestört werden können. Dieses Vorhaben ist politisch umstritten, weil es zum Teil für 150 Millionen Franken in Israel beschafft werden soll. Kleinere Summen sind für 480 neue Kurzwellen-Funkgeräte, für mobile Küchen, für die ABC-Dekontamination sowie für Ausbildungssimulatoren vorgesehen. Geplant ist schliesslich, die Cockpits der PC-7-Flugzeuge zu modernisieren und überzählige Panzerjäger des Typs Piranha zu gepanzerten Sanitätsfahrzeugen umzubauen.

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