01.04.2005, 21:21
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Zitat:TAIWAN - SINGAPUR
Peinlich gestaltete sich die jährliche Kadettenausbildungsreise der taiwanesischen Marine (ROCN) in Singapur.
Der so genannten "Friendship Flotilla", deren jährliche Auslandsreise den abschließenden Höhepunkt der Kadettenausbildung bei der ROCN bildet, wurde beim Anlaufen von Singapur das Festmachen im Hafen verwehrt. Die Schiffe durften zwar einlaufen, mussten aber im Hafen vor Anker gehen, und der Besatzung war kein Landgang erlaubt. Sichtlich betreten waren Singapurs Behörden bemüht, den Taiwanesen die Lage zu erklären und lieferten auch zusätzliches Trinkwasser und Verpflegungsgüter an Bord.
Singapur war als einer der durch den Ausbildungsverband im Rahmen seiner derzeitigen dreimonatigen Reise zu besuchenden Häfen ausgewählt und auch diplomatisch angemeldet worden. Seit 1953 hatte die taiwanesische "Friendship Flotilla" Singapur bereits 24 mal angelaufen, und auch diesmal war der Besuch auf ministerieller Ebene vereinbart worden. Allerdings scheint das Verteidigungsministerium in Singapur seine Zusage diesmal nicht in gebührendem Maße mit dem Außenministerium abgestimmt zu haben, und mit dem Hinweis auf das Verhältnis zu China stellte man sich dort quer. Versuche, eine peinliche Absage zu vermeiden und den Besuch in Singapur nun "abseits der Öffentlichkeit zu gestalten" scheiterten an den örtlichen Medien vermutlich bewusst zugespielten Informationen. Der prompten Veröffentlichung folgte ebenso prompt offenbar erhöhter politischer Druck aus China. Einzige Lösung war so schließlich, dem taiwanesischen Verband zwar das Einlaufen (und Versorgen) in Singapur zu gestatten, nicht aber das Festmachen an der Pier und Besuchsprogramme an Land.
Sowohl in Taiwan als auch in Singapur ist man nun um Schadensbegrenzung bemüht. Die "Friendship Flotilla" wird ihre Reise wie geplant fortsetzen und dabei "Länder besuchen, mit denen Taiwan offizielle diplomatische Kontakte unterhält", so Taiwans Verteidigungsminister."So etwas wird nicht noch einmal vorkommen"