(Zweiter Weltkrieg) Unternehmen Barbarossa
#1
Unternehmen Barbarossa

Zitat:@Francisco: hielt er einen Angriff im Jahre 1942 für unwahrscheinlich. 41 haben sie gemeinsamm noch gegen Polen gekämpft
Werter Francisco: zum ersten ist es mir eine Freude, in dir einen Diskussionsgegner zu haben, der endlich mal wieder NICHT meiner Meinung ist, da dies aber nichts mit Technik zu tun hat, laß uns hier gesondert über den Fall Barbarossa diskutieren, so du willst.

Zunächst einmal: Der Deutsche Angriff erfolgte am 22.6.1941. Aber ich vermute du hast dich nur verschrieben.

Grundsätzliches: den Sowjets waren alle Angriffspläne der Deutschen bekannt. Das ging so weit, daß sie alle Strategischen Planungen des deutschen Generalstabes nur zwei Tage später erfuhren.

1 Woche vor Kriegsbeginn stürzte zudem eine der deutschen Höhenmaschinen/Spionageflugzeuge ab. Der sowjetische Generalstab machte daher Stalin den Vorschlag, sofort die Generalmobilmachung anzuordnen und die an der Westfront stehenden Armeen in 4 Tagen zum Angriff gegen die Deutschen vorgehen zu lassen. Das es nicht dazu kam liegt an einem ganzen Bündel von Faktoren.

Kräfteverhältnisse:

Die Deutschen hatten für den Angriff insgesamt 146 Divisionen zusammengezogen mit insgesamt ca 3 Millionen Mann.

Dem standen an der direkten Front 139 sowjetische Divisionen gegenüber, dazu kamen noch 29 Brigaden in Divisionstärke insgesamt 4,7 Millionen Mann. Im Hinterland, wo die Vorbereitung auf den Angriff noch stärker betrieben wurde, standen weitere 4 Millionen Mann Reserven. Insgesamt hielten die Sowjets für den Deutschen Angrif 360 Divisionen bereit.

Es liefen überall auch Zivile Vorbereitungen So wurde schon 1 Monat vor dem Angriff überall Verdunklungsmaterial an die Zivilhaushalte ausgegeben oder Verdächtige Elemte deportiert, z.B. während der Deutsche Angriff erfolgte wurde am 22.6 fst 100 000 Deutschbalten aus dem Baltikum nach Sibirien verfrachtet. Das geht nicht ohne längere Vorbereitung, man bedenke allein die dafür notwendigen Züge.

Die Sowjetarmeen verfügten allein direkt an ihrer Westfront über 17 000 Panzer und über 8000 Flugzeuge.

Das die einfachen russischen Soldaten an der Westfront nicht über die deutschen Pläne informiert wurden, sagt nicht, daß die Sowjets sie nicht gekannt hätten. Die Einfachen Deutschen Soldaten wußten ebenso wenig. 1/3 der deutschen Soldaten ging noch 1 Woche vor dem Angriff davon aus, daß man mit Erlaubnis Stalins durch die Sowjetunion durchfahren würde, um über den Kaukasus den Iran und Irak und Ägypten zu erobern. Die Mehrheit der deutschen Soldaten ging davon aus, daß man nur zur Abschreckung und potentiellen Abwehr der sowjetischen Massen ihnen gegenüber hier abgestellt würde, um einen sowjetischen Angriff abzuschrecken.

Beide Seiten verstärkten ihre Truppen an ihrer Grenze über einen längeren Zeitraum hinweg und den Deutschen war der russische Aufmarsch auch bekannt.

Beide Seiten unterschätzten aber drastisch die Kampfkraft ihres Gegners. So gingen die Deutschen nur von 100 sowjetischen Divisionen aus und von nur 150 insgesamt, dabei waren es 360.

Nur in dem Punkt Luftwaffe und Panzer war den Deutschen die genaue Zahl und Position der sowjetischen Kräfte dank der Spionageflugzeuge bekannt.

Umgekehrt gingen die Sowjets ebenso von nur 80 bis 100 deutschen Divisionen aus, stattdessen waren es ja 146. Beide Seiten unterschätzten darüber hinaus die Bewaffnung und die Kampfkraft des Gegners drastisch.

Das man also von einem Überfall spricht, bzw daß die Sowjets wie Jeremenko dann behaupteten, überrascht worden zu sein, liegt allein daran, daß die Deutschen so gewaltig große sowjetische Verbände so schnell haben schlagen können. Umgekehrt waren die Deutschen über die Größte besagter Verbände ebenso überrascht oder sogar fassungslos.

Aber die sowjetische Führung wußte es, sie wußte von dem Angriffstermin wie auch von den strategischen Zielen, sie wurde nicht überrascht. Stalin selber aber hat mangels militärischen Können da unendlich viel Mist gebaut, er hätte sich nie träumen lassen, daß die Deutschen seine Armeen so hätten schlagen können. Das sie es konnten liegt an der Kampferfahrung, dem Fanatismus der Deutschen Truppen, der Taktik, der technologischen Überlegenheit aber primär vor allem auch an der Luftüberlegenheit.

Nach der Entdeckung der deutschen Luftaufklärung wollte z.b. der russische Generalstab seine Luftflotten umgruppieren, Stalin ging aber davon aus, daß die Deutschen diese Umgruppierung ebenso wieder aus der Luft entdecken könnten und da der Angriff bevor stand, hielt er es für unklug, die Truppen zu verlegen, damit sie nicht während dessen in mangelnder Koordination vom Angriff getroffen werden würden.

ABER: er informierte nur die höheren Offiziere dieser Verbände von dem bevorstehenden angriff und befahl zugleich auf keinen Fall diese Information an die einfachen Truppen weiterzugeben.

Den Vorschlag dieser Offiziere, die Luftstreitkräfte dann ins Hinterland aus der Reichweite der deutschen Flieger hinaus zu verlegen tat er mit dem Hinweis auf die Zahlenmäßige Überlegenheit der Sowjetflieger als lächerlich ab. Er wußte ja, daß die Deutschen nur 1800 Flugzeuge hatten, denen er über 8000 entgegen stellen konnte.

Sehenden Auges lieferten also die Sowjets trotz des Bekannt werdens der deutschen Höhenaufklärung ihre Luftstreitkräfte dem Feind aus, in der Gewissheit der Überlegenheit ihrer Truppen. Nur das diese Überlegenheit eben keine war. Im Endeffekt also waren die Sowjets vor allem in der Führung militärisch bei weitem nicht so kompetent wie ihre deutschen Gegner. Und allein weil sie die Kampfkraft und die Stärke der deutschen Flugzeuge massiv unterschätzten, begingen sie den strategischen Fehler ihre Luftstreitkräfte nicht in Sicherheit zu bringen oder zumindest zu alarmieren.

Nun noch andere Indizien die z.B. anscheinend für einen Überfall sprechen, dies aber nicht tun: Die Brücken!! Die Sowjets schafften es kaum, ihre Brücken zu sprengen, so steht es im Buch vom Großen Vaterländischen Krieg geschrieben. Das ist aber doppelt falsch. Den:

1 haben die Sowjets ihre Brücken nicht gesprengt, zum größten Teil waren das Holzbrücken und die sollten Verbrannt werden. Die Brücken wurden daher 1 Woche vor dem Deutschen Angriff mit Stroh usw präpariert und Benzin dafür bereit gehalten.

2 haben die Sowjets mehrere Brücken abgefackelt, zum Teil Stunden vor dem 22.6. In diesem Punkt ist die Rolle der Brandenburger hochinteressant, die viele der wesentlichen Brücken schon Stunden vor dem Angriff sicherten.

Usw usf, keine Zeit mehr, aber wie ist Deine Meinung den zu den Ereignissen, Franzisco ?
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