02.03.2005, 22:29
Ich kan nur für die Bundeswehr sprechen (eigentlich nicht mal das
), aber ich versuche mal ein paar der Fragen zu beantworten.
Mein Cousin ist bei der englischen Armee, während OIF war Fahrer einer AS90, ihre Batterie wurde nach vorne verlegt. Als sie in ihrer neuen Feuerstellung ankamen wunderten sie sich das sie sehr nah an ihren eigenen Kampftruppen waren. Misstrauisch wurden sie als sie sahen, das die Panzer in ihre Richtung ausgerichtet waren, auf Nachfrage beim Brigadestab stellte sich heraus, das sich nicht um eigene Panzer handelte, und so wurde auf 4000m im direkten Richten die feindliche PzKp vernichtet. Es stellte sich heraus, dass es sich um T55 handelte, bestand also aufgrund der Entfernung zum Ziel keine Gefahr für die Haubitzen.
Gruß NoBrain

Zitat:1.) Wird der Steilschuss mit unterstützung von Aufklärern bei Übungen zur Unterstützung von Infanterie, Panzer etc geübt?Steilschuss? Ich weiß nicht so genau was das sein soll, aber wir haben schon das Gefecht der vebundenen Waffen geübt, auch im Scharfen Schuss, mit AB (Artilleriebeoabachter, den Begriff VB (Vorgeschobener Beobachter) verwendet man nur noch für die Mörser-VBs in der BW) und allem drum und dran. Das wird meistens in Munster/Bergen gemacht, weil man da auch auf große Reichweite schießen kann.
Zitat:2.) Wie viele werden dann gleichzeitig als Batterie(n) eingesetzt?Ich gehe mal von Geschützen aus, die du meinst. Eine Batterie hat zwei Züge mit jeweils vier Geschützen, das Bataillon hat drei schießende Batterien, macht also 24 Geschütze in einem Btl der Rohrartillerie. Die fünfte Batterie ist die Beobachtungs- und Aufklärende Batterie. Hier sind die ABs und die ABRAs zusammengefasst.
Zitat:3.) Wie lange braucht so ein Geschoß ca für 30km? Und wurde bereits auf diese Entfernung geübt?Gute Frage, ich habe die Schusstabelle nicht zur Hand, aber meistens dauert es zwischen 20 bis 90 sek bis Feuer am Feind ist, abhängig von der Entfernung der Geschütze, der Feuerbereitschaft den aussenbalistischen Einflüssen, etc. Aber für 30 km kann ich das nicht sagen. Und natürlich wird auf diese Entfernung geübt, früher in Shilo (Kanada) war das fester Bestandteil der Brigade- und Btl- Übungen. Heute wird das ,wie gesagt, hauptsächlich in Munster und Bergen gemacht, da man hier die Feuerstellungen um Bergen nutzen kann, um z.B. nach Munster Süd (dem traditionellen Artillerieplatz) zu schießen. Da man hier auf Höchstschußweite üben kann.
Zitat:4.) Habe irgendwo mal gelesen das in der Nacht die Genauigkeit nicht so vorhanden sein soll wie am Tag. Liegt die Genaugkit nicht an demjeingen der die Daten durchgibt für das Zielgebiet? Ich habe nur in Wir Waren Helden gesehen das die in der Nacht ohne Nachtsichtgeräte etc ziemlich genau waren. Ist nurn Film aber so weit hergeholt dürfte das ja auch nicht sein oder?Die Tageszeit hat keinerlei Einfluss auf die Zielgenauigkeit der Artillerie, da schon viel eher die Aufklärungsmöglichkeiten der Beobachter. Was bei der BW ein großes Problem war, da der M113 Optronic über keine Nachtkampffähigkeit verfügte, das heißt dass er auf die Feindmeldung der Kampftruppen hin das Feuer leiten musste in der Nacht und nicht bzw. nur schlecht aus eigener Initiative handeln konnte.
Zitat:5.) Was für eine Panzerung haben die M109A1-5Ö?Keine Ahnung, aber die deutschen M109 haben eine Panzerung, welche Schutz gegen Artilleriesplitter und Handwaffen bieten.
Zitat:6.) Wenn theorethisch ein Panzer in Reischweite seines Geschützes kommen würde, hätten die M109er eine Chance? Ich meine 155mm ist ganz schön dick.Es gibt das direkte Richten und einen solchen Einschlag würde ein Panzer auch nicht überleben. Aber das gilt nur wenn die PzH den Kampfpanzer zuerst entdeckt, andernfalls die PzH keine Chance.
Mein Cousin ist bei der englischen Armee, während OIF war Fahrer einer AS90, ihre Batterie wurde nach vorne verlegt. Als sie in ihrer neuen Feuerstellung ankamen wunderten sie sich das sie sehr nah an ihren eigenen Kampftruppen waren. Misstrauisch wurden sie als sie sahen, das die Panzer in ihre Richtung ausgerichtet waren, auf Nachfrage beim Brigadestab stellte sich heraus, das sich nicht um eigene Panzer handelte, und so wurde auf 4000m im direkten Richten die feindliche PzKp vernichtet. Es stellte sich heraus, dass es sich um T55 handelte, bestand also aufgrund der Entfernung zum Ziel keine Gefahr für die Haubitzen.
Zitat:7.) In Filmen/Spielen hört man ja immer das klassische Grollen/Donnern wenn die Geschoße näherkommen. Ist das in echt auch so?Also das Grollen und Donnern ist der Geschützdonner beim Abfeuern der Geschütze, die Fliegende Geschosse entwickeln eher ein "Sirren" in der Luft und dann knallts nochmal ganz schön - beim Einschlag (wenn HE-Munition, bei Bomblet-Munition ist es eher wie mit Knallfröschen, kommt aber auch auf die Entfernung zum Ziel an).
Gruß NoBrain