03.02.2005, 16:44
:hand: von <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,339779,00.html">http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 79,00.html</a><!-- m -->
Zitat:"Sechs Monate Wehrdienst sind die Untergrenze":hand: von <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,338202,00.html">http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 02,00.html</a><!-- m -->
Für den Generalinspekteur der Bundeswehr und den Verteidigungsminister steht fest: Ein von neun auf sechs Monate reduzierter Wehrdienst ist die "absolute Untergrenze", um die Wehrpflicht beizubehalten.
Leipzig - Laut einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" stimmen Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan und Verteidigungsminister Peter Struck in dieser Einschätzung überein. Zuvor hatte die Bundeswehr-Spitze nationale und internationale Erfahrungen mit Wehrpflicht- und Freiwilligenarmeen ausgewertet.
Überlegungen, den Wehrdienst auf nur drei Monate zu reduzieren, seien als "hirnrissig" zurückgewiesen worden, berichtet die Zeitung. Denn dies bedeute den Verzicht auf jedwede Praxis. Mit Blick auf die laufende Debatte innerhalb der Sozialdemokraten vor der Parteitagsentscheidung über die Zukunft der Wehrpflicht-Armee bekräftigte der SPD-Politiker Struck: "Die Wehrpflicht ist unabdingbar für die Einsatzbereitschaft, die Leistungsfähigkeit und die Wirtschaftlichkeit der Bundeswehr."
Der verteidigungspolitische Sprecher der Unions-Fraktion, Christian Schmidt (CSU), sagte dem Blatt: "Eine neunmonatige Wehrpflicht als Richtwert muss bleiben." Er forderte Struck auf, "nicht auf jede halb ausgegorene Idee zu springen, die irgendjemand in der SPD hat". Der Minister solle erst einmal die Wehrpflichtigen, die er jetzt hätte einberufen können, auch alle einberufen. "Dann würde er feststellen, dass es in Sachen Wehrgerechtigkeit viel zu verbessern gibt."
Zitat:Struck rechnet mit einer Milliarde Euro Kosten
Die Abschaffung der Wehrpflicht und die Einführung einer Berufsarmee in Deutschland kostet nach Angaben von Verteidigungsminister Peter Struck mehr als eine Milliarde Euro. Der SPD-Politiker kündigte auch an, bis zum Jahre 2010 im Amt bleiben zu wollen.
Berlin - Struck sprach sich in der ZDF-Sendung "Berlin direkt" erneut für die Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht aus. Auf die Frage, was die Abschaffung zugunsten einer Berufsarmee für seinen Etat bedeuten würde, sagte er: "Es geht da schon um eine Größenordnung von mehr als einer Milliarde Euro pro Jahr." Zurzeit liegt der Wehretat etwa bei 24 Milliarden Euro.
Die SPD will im November auf einem Parteitag über die Zukunft der Bundeswehr entscheiden. Wenn die Wehrpflicht "gekippt würde, würde ich das sehr bedauern. Aber es wäre auch eine große Herausforderung für mich, für die Bundeswehr, für meine Soldatinnen und Soldaten, mit dieser neuen Situation umzugehen", sagte Struck. Er habe vor, bis "2010 im Amt zu bleiben - egal welche Entscheidung der Parteitag trifft", kündigte der 62-Jährige an.
Der Vorsitzende des Bundeswehrverbands, Bernhard Gertz, appellierte zusammen mit Befürwortern und Gegnern der Wehrpflicht aus der SPD-Fraktion an Struck und Parteichef Franz Müntefering, eine klare Entscheidung entweder für die Wehrpflicht oder eine Berufsarmee zu treffen. Ein Kompromiss würde der Bundeswehr dauerhaft schweren Schaden zufügen, argumentieren sie.