Türkei
Absage an Türkei: Lehrplan bleibt doch


Potsdam - Das Land Brandenburg hat nach parteiübergreifender Kritik seine Entscheidung korrigiert, den Völkermord der Türkei an den Armeniern aus den Lehrplänen zu streichen. Es sei ein Fehler gewesen, dem jahrelangen Druck des türkischen Generalkonsulats nachzugeben, sagte Bildungsstaatssekretär Martin Gorholt gestern abend in Potsdam. Die Vertreibung der Armenier während des Ersten Weltkrieges sei ein Verbrechen gewesen. Bildungsminister Holger Rupprecht (parteilos) hatte das Thema vor zwei Wochen vom Lehrplan nehmen lassen.

Der von Türken während des Ersten Weltkrieges verübte Völkermord an den Armeniern mit etwa einer Million Toten war 2002 in den Rahmenlehrplan für den Geschichtsunterricht der 9. und 10. Klassenstufe aufgenommen worden. Dort ist die Behandlung des Themas "ethnische Entflechtung, Ausrottung und Völkermord" vorgesehen. An der Stelle steht in Klammern: "z. B. Genozid an der armenischen Bevölkerung Kleinasiens". Da die Greueltaten der Türken als einziges Beispiel genannt wurden, sei der Passus getilgt worden, so Gorholt noch am Vormittag.

quelle:http://www.abendblatt.de/daten/2005/01/27/391824.html
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