20.01.2005, 01:08
Die Regierungen der Welt, die die jüngsten Äußerungen von US-Präsident Bush verurteilen oder zumindest mit Besorgnis kommentieren, haben völlig recht. Bush scheint mehr und mehr dem Wahnsinn zu verfallen. Er hält sich, wie er sagte, die „Option offen“, die Islamische Republik Iran militärisch anzugreifen, wobei er die moralische und militärische Stärke dieses Landes mit seinen 800 000 bestens bewaffneten Kämpfern der Armee und Revolutionären Garden sowie weiteren hunderttausenden Milizkämpfern völlig außer Acht lässt. Bushs Söldner-Armee ist viel zu schwach, den Iran zu Lande anzugreifen. Diese 1,4 Millionen starke Berufsarmee verfügt nur über einsatzfähige Bodentruppen in einer derzeitigen Stärke von 512 000 Soldaten und Soldatinnen (s. junge Welt vom 17. Januar 2005, Seite 10-11). Und auch deren Lebensplanung besteht „im gutem Geld verdienen“ aber nicht im „Sterben auf dem Felde der Bushmänner“. Diese erbärmliche Soldateska ist schon jetzt dem Besatzungskrieg in Irak und Afghanistan nicht gewachsen. Dort stehen rund 170 000 Amisoldaten, die bereits etwa 12 000 Tote und Schwerverwundete zu beklagen haben. Hinzu kommen noch einmal über 15 000 dieser Soldaten und Soldatinnen, die in den letzten drei Jahren wegen kriegsbedingten Nervenkrankheiten aus dem Armeedienst entlassen werden mussten, wobei die reale Zahl noch wesentlich höher liegen soll. Und die Verluste steigen ständig an.
Militärexperten schätzen ein, dass die US-Army für weitere große Bodenoperationen völlig überfordert ist. Auch die geplante Aufstellung von zwei weiteren Kampf-Divisionen ergeben höchstens 40 000 neue einsatzfähige Soldaten. 10 000 neue Soldaten und Soldatinnen belasten die Staatskasse der USA bei einem Gesamt-Militäretat von 413 Mrd. US-Dollar im Jahre 2004 mit zusätzlich 4-5 Milliarden. Bei Kampfeinsätzen liegt der Zusatzbetrag noch wesentlich höher. Was die 500 000 Mann starke Nationalgarde betrifft, so bestehen hier, da das die Söhne der „besseren Schichten“ der amerikanischen Gesellschaft sind, die vorwiegend aus Drückebergern (wie George W. Bush einst während des Vietnamkrieges) bestehen, große Rekrutierungsschwierigkeiten für lebensgefährliche Kampfeinsätze. Die USA können sich auch nicht außer auf Großbritannien und Australien (hier bestehen die gleichen Probleme wie in den USA) auf weitere zuverlässige Verbündete stützen. Wer will schon gerne für die Machtinteressen der amerikanischen Ölbarone sterben?
Nun will Bush nur Luftschläge gegen den Iran durchführen, und die amerikanische Luftwaffe sollte man nicht unterschätzen, heißt es. Aber mit Luftschlägen würde man den Widerstandswillen des Iranischen Volkes nicht einmal im Ansatz zermürben können, zumal. der Iran im Gegensatz zum Irak unter Saddam Hussein und des Taliban-Regimes in Afghanistan bei Luftschlägen eine starke moderne Luftverteidigung einsetzen kann. Und der Iran verfügt über viele Möglichkeiten der Gegenschlagsfähigkeit über seine Landesgrenzen hinaus. Nur ein Beispiel: Die amerikanische Flugzeugträger im Persischen Golf und Arabischen Meer wären ideale Angriffsziele für Raketen und Torpedos. Sollte Israel Teil der Angriffsoperationen werden, bietet dieses Land Angriffsziele, die es tödlich verwundbar machen. Und die Diskutanten in diesem Muslim-Markt-Forum sagen auch völlig richtig. Der Aufstand der islamischen Welt gegen die US-Aggressoren hat noch gar nicht mit voller Wirkung begonnen. Im Falle eines amerikanisch-iranischen Krieges würde er länderübergreifend voll entflammen. Amerika würde völlig die Kontrolle aus der Hand gleiten, zumal es schon jetzt überall auf der Welt verhasst ist.
Nun gibt es eine weitere sehr dumme Bemerkung der designierten US-Außenministerin Condoleezza Rice, als sie bei ihrer Anhörung vor dem US-Kongress von folgenden Vorposten der Tyrannei in der Welt sprach. Birma (Myanmar), Kuba, Iran, Nordkorea, Simbabwe und Weißrussland, was natürlich in der Klartextsprache nur bedeutet, Rivale oder auserkorenes Angriffsziel. Diese Dame hat allerdings wieder einmal übersehen, dass wenn es in der Welt derzeit Tyranneien gibt, dann sind es vor allem die USA selbst mit ihrem faschistischen Ermächtigungsgesetz, genannt patriotic act, und ihrem 180 000 Mann-Gestapoministerium, genannt Ministerium für Heimatschutz, geleitet von Michael Chertoff. Für dieses Land gilt: Wer andere Völker unterdrückt, kann selbst nicht frei sein. Wenn es Tyranneien in der Welt gibt, dann sind es die Staaten, die zum System der amerikanischen Satelliten-Staaten gehören, wo schlimmste politische und soziale Unterdrückung besteht. In einigen dieser Staaten wie dem Irak oder Kolumbien wird sogar offen sichtbar Völkermord begangen.
Außerdem muss man sich fragen, wie diese Frau eigentlich ausgerechnet auf diese neue Sechs-Länderkombination kommt. Und was heißt Vorposten der Tyrannei? Wo es Vorposten gibt, das lernt jeder Militär, gibt es auch Hauptposten, Hauptbastionen. Damit sind sicherlich neben dem Iran als starke Mittelmacht die Großmächte VR China, Russland und Indien gemeint, die waffentechnisch mit den USA auf etwa einer Ebene stehen, aber über wesentlich stärkere Landarmeen verfügen. In der Tat Birma und Nordkorea könnten in den Augen von Condoleezza Rice als Vorposten der VR China gelten, Weißrussland als Vorposten Russlands, Kuba als Vorposten des Befreiungskampfes der Völker Lateinamerikas und der Karibik und Simbabwe als Vorposten des afrikanischen Befreiungskampfes.
Natürlich gilt es die Bush’schen Begrifflichkeiten immer in die Klartextsprache zu übersetzen. Gemeint sind hier unter Tyranneien, vor kurzem noch Schurkenstaaten genannt, potentielle Aggressionsopfer. Doch dann hätten ja mindestens 54 Staaten in der Welt vorerst Glück gehabt, nicht auf der derzeitigen Opferliste der USA zu rangieren. Warum haben die USA, wenn sie von Tyranneien sprechen, nicht ihre vielen anderen Rivalen genannt? Immerhin sprach Bush mehrfach von etwa 60 Staaten in der Welt, die es platt zumachen gälte.
Hassan
Militärexperten schätzen ein, dass die US-Army für weitere große Bodenoperationen völlig überfordert ist. Auch die geplante Aufstellung von zwei weiteren Kampf-Divisionen ergeben höchstens 40 000 neue einsatzfähige Soldaten. 10 000 neue Soldaten und Soldatinnen belasten die Staatskasse der USA bei einem Gesamt-Militäretat von 413 Mrd. US-Dollar im Jahre 2004 mit zusätzlich 4-5 Milliarden. Bei Kampfeinsätzen liegt der Zusatzbetrag noch wesentlich höher. Was die 500 000 Mann starke Nationalgarde betrifft, so bestehen hier, da das die Söhne der „besseren Schichten“ der amerikanischen Gesellschaft sind, die vorwiegend aus Drückebergern (wie George W. Bush einst während des Vietnamkrieges) bestehen, große Rekrutierungsschwierigkeiten für lebensgefährliche Kampfeinsätze. Die USA können sich auch nicht außer auf Großbritannien und Australien (hier bestehen die gleichen Probleme wie in den USA) auf weitere zuverlässige Verbündete stützen. Wer will schon gerne für die Machtinteressen der amerikanischen Ölbarone sterben?
Nun will Bush nur Luftschläge gegen den Iran durchführen, und die amerikanische Luftwaffe sollte man nicht unterschätzen, heißt es. Aber mit Luftschlägen würde man den Widerstandswillen des Iranischen Volkes nicht einmal im Ansatz zermürben können, zumal. der Iran im Gegensatz zum Irak unter Saddam Hussein und des Taliban-Regimes in Afghanistan bei Luftschlägen eine starke moderne Luftverteidigung einsetzen kann. Und der Iran verfügt über viele Möglichkeiten der Gegenschlagsfähigkeit über seine Landesgrenzen hinaus. Nur ein Beispiel: Die amerikanische Flugzeugträger im Persischen Golf und Arabischen Meer wären ideale Angriffsziele für Raketen und Torpedos. Sollte Israel Teil der Angriffsoperationen werden, bietet dieses Land Angriffsziele, die es tödlich verwundbar machen. Und die Diskutanten in diesem Muslim-Markt-Forum sagen auch völlig richtig. Der Aufstand der islamischen Welt gegen die US-Aggressoren hat noch gar nicht mit voller Wirkung begonnen. Im Falle eines amerikanisch-iranischen Krieges würde er länderübergreifend voll entflammen. Amerika würde völlig die Kontrolle aus der Hand gleiten, zumal es schon jetzt überall auf der Welt verhasst ist.
Nun gibt es eine weitere sehr dumme Bemerkung der designierten US-Außenministerin Condoleezza Rice, als sie bei ihrer Anhörung vor dem US-Kongress von folgenden Vorposten der Tyrannei in der Welt sprach. Birma (Myanmar), Kuba, Iran, Nordkorea, Simbabwe und Weißrussland, was natürlich in der Klartextsprache nur bedeutet, Rivale oder auserkorenes Angriffsziel. Diese Dame hat allerdings wieder einmal übersehen, dass wenn es in der Welt derzeit Tyranneien gibt, dann sind es vor allem die USA selbst mit ihrem faschistischen Ermächtigungsgesetz, genannt patriotic act, und ihrem 180 000 Mann-Gestapoministerium, genannt Ministerium für Heimatschutz, geleitet von Michael Chertoff. Für dieses Land gilt: Wer andere Völker unterdrückt, kann selbst nicht frei sein. Wenn es Tyranneien in der Welt gibt, dann sind es die Staaten, die zum System der amerikanischen Satelliten-Staaten gehören, wo schlimmste politische und soziale Unterdrückung besteht. In einigen dieser Staaten wie dem Irak oder Kolumbien wird sogar offen sichtbar Völkermord begangen.
Außerdem muss man sich fragen, wie diese Frau eigentlich ausgerechnet auf diese neue Sechs-Länderkombination kommt. Und was heißt Vorposten der Tyrannei? Wo es Vorposten gibt, das lernt jeder Militär, gibt es auch Hauptposten, Hauptbastionen. Damit sind sicherlich neben dem Iran als starke Mittelmacht die Großmächte VR China, Russland und Indien gemeint, die waffentechnisch mit den USA auf etwa einer Ebene stehen, aber über wesentlich stärkere Landarmeen verfügen. In der Tat Birma und Nordkorea könnten in den Augen von Condoleezza Rice als Vorposten der VR China gelten, Weißrussland als Vorposten Russlands, Kuba als Vorposten des Befreiungskampfes der Völker Lateinamerikas und der Karibik und Simbabwe als Vorposten des afrikanischen Befreiungskampfes.
Natürlich gilt es die Bush’schen Begrifflichkeiten immer in die Klartextsprache zu übersetzen. Gemeint sind hier unter Tyranneien, vor kurzem noch Schurkenstaaten genannt, potentielle Aggressionsopfer. Doch dann hätten ja mindestens 54 Staaten in der Welt vorerst Glück gehabt, nicht auf der derzeitigen Opferliste der USA zu rangieren. Warum haben die USA, wenn sie von Tyranneien sprechen, nicht ihre vielen anderen Rivalen genannt? Immerhin sprach Bush mehrfach von etwa 60 Staaten in der Welt, die es platt zumachen gälte.
Hassan