16.01.2005, 12:37
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das stinkt :motz:
Zitat:aktualisiert am 16. Januar 2005und wieder nichts über Einsätze der indonesischen Marine im Katastrophengebiet - während die ausländischen Helfer baldmöglichst gehen sollen ......:frag:
OPERATION TSUNAMI ASSIST
AUSTRALIEN
Am 13. Januar traf das Landungsschiff KANIMBLA vor Aceh an der Nordwestspitze von Sumatra ein.
Unmittelbar nach der Ankunft begannen die beiden eingeschifften Hubschrauber Sea King mit ersten Versorgungsflügen.
Zwei mitgeführte Landungsboote des australischen Heeres wurden entladen und transportierten nach Einrichtung einer provisorischen Landestelle am Strand bei Aceh Hilfsgüter an Land.
BRASILIEN
Brasilianische Medien spekulierten am 7. Januar über eine mögliche Verlegung des Flugzeugträgers SAO PAULO.
Angeblich soll das 33.000-ts-Schiff (der ehemalige französische Flugzeugträger FOCH) mit mehreren Hubschraubern sowie 1.200 Mann an Bord, darunter Pioniere des brasilianischen Heeres, demnächst in Marsch gesetzt werden. Ein Erkundungsteam ermittle noch den genauen Hilfsbedarf in der Region.
Bislang gibt es allerdings keine weiteren Meldungen über ein bevorstehendes Auslaufen des Flugzeugträgers.
DEUTSCHLAND
Der Einsatzgruppenversorger BERLIN hat am 13. Januar sein Operationsgebiet vor Banda Aceh erreicht.
Hier soll das Schiff mit seinen umfangreichen logistischen und medizinischen Fähigkeiten nun ortsungebunden und flexibel in einem größeren Einsatzgebiet operieren.
Als zentrale Aufgabe wird zunächst der Transport von Verletzten gesehen. Das an Bord befindliche Marineeinsatzrettungszentrum (MERZ) hat die Fähigkeit zur Versorgung einer größeren Anzahl von Verletzten, wobei zeitgleich zwei Operationssäle betrieben werden können. Bis zu 100 Leichtverletzte können zusätzlich an Bord genommen und versorgt werden. Darüber hinaus wird die BERLIN die bereits an Land hilfeleistenden Soldaten des Luftlanderettungzentrum (LLRZ) unterstützen.
An Bord des EGV sind cirka 140 Tonnen Hilfsgüter eingeschifft, die im Katastrophengebiet dringend benötigt werden. Zwei Bordhubschraubern Typ SEA KING stellen den Lufttransport von Personal und Material sicher.
FRANKREICH
Der Schulverband mit dem Hubschrauberträger JEANNE D´ARC hat am 14. Januar das Einsatzgebiet vor Aceh erreicht.
Sechs mitgeführte Hubschrauber (2 Puma, 4 Gazelle) verlegten nach Medan (Nordsumatra), wo bereits ein französischer Hubschrauber Puma stationiert ist. Vier weitere Hubschrauber Puma sind noch auf dem Lufttransport dorthin. Die JEANNE D´ARC und der Zerstörer GEORGES LEYGUES bleiben in der Region vor Aceh. Sie sollen vor allem bei der Versorgung der verwüsteten Stadt Meulaboh eingesetzt werden, wo an Land bereits ein Feldhospital der französischen Streitkräfte eingerichtet wurde. Beide Schiffe können über den Eigenbedarf hinaus täglich 50 t Trinkwasser herstellen.
Am 12. Januar traf der Zerstörer DUPLEIX in Male auf den Malediven ein und entlud mitgeführte Hilfsgüter. Mit seinem Bordhubschrauber und einem eingeschifften Ärzteteam soll das Schiff jetzt abgelegene kleinere Atolle der Inselgruppe erkunden und bei Bedarf versorgen bzw. medizinische Hilfe leisten.
GROSSBRITANNIEN
Die Fregatte CHATHAM und das Werkstattschiff DILIGENCE operieren weiterhin vor der Ostküste Sri Lankas.
Die Besatzungen beider Schiffe konzentrieren sich auf gezielte lokale Hilfeleistung. So wurde in den Ortschaften Batticaloa und Kallar die Stromversorgung sowie durch Reinigung von Brunnen die Trinkwasserversorgung wieder hergestellt. Mehrere kommunale Einrichtungen wie Schulen, Waisenhäuser und eine Kirche wurden von Schlamm und Trümmern befreit und sind wieder nutzbar. Mit den Mitteln der DILIGENCE konnten auch einige durch die Flutwelle beschädigte Boote örtlicher Fischer repariert werden. Techniker der auf dem Werkstattschiff eingeschifften Forward Support Unit (FSU) flogen auch auf die Malediven, um dort auf einigen Inseln Anlagen zur Stromerzeugung und Wasseraufbereitung instand zu setzen.
Ein Einsatz des Flottentankers BAYLEAF, über den Anfang Januar in britischen Medien spekuliert worden war, zeichnet sich derzeit nicht ab.
INDIEN
Nach Einsatz von Vermessungsschiffen und Tauchern der indischen Marine können mehrere Häfen in Sri Lanka wieder angelaufen werden.
Die Zufahrten und Häfen von Galle, Trincomalee und Colombo wurden vermessen, festgestellte Trümmer beseitigt und neue hydrograhische Karten erstellt und den Behörden übergeben. Diese Häfen sind jetzt für die Anlandung von Hilfsgütern auch mit zivilen Handelssschiffen wieder nutzbar. Nächstes Ziel ist der Haupthafen der Jaffna-Halbinsel, Kankesanthurai, wo das Vermessungsschiff SARVESHAK (SANDHAYAK-Klasse) bereits seine Arbeit begonnen hat. Die indische Marine rechnet damit, dass dieser Hafen in etwa einer Woche, zwei weitere Häfen (Tangalle, Hambantota) noch vor Ende Januar wieder befahrbar sein werden.
Vor Meulaboh (Sumatra) ist das zum Hospitalschiff umgebaute Vermessungsschiff NIRDESHAK (ebenfalls SANDHAYAK-Klasse) eingetroffen und verstärkt dort das bereits seit einer Woche eingesetzte Schwesterschiff NIRUPAK und die Korvette KUKHRI. An Bord befinden sich auch Techniker, die sich um die Wiederherstellung von Strom- und Wasserversorgung sowie die Einrichtung von Fernmeldeanlagen kümmern sollen.
JAPAN
Am 12. Januar wurden das Docklandungsschiff KUNISAKI (11.000 ts, OOSUMI-Klasse) und der Versorger TOKIWA (15.800 ts) von Japan in das Katastrophengebiet in Marsch gesetzt.
Beide Schiffe sind mit Hilfsgütern und medizinischer Ausrüstung beladen. Die KUNISAKI führt darüber hinaus ein Luftkissen-Landungsboot (LCAC), fünf Hubschrauber und 25 Fahrzeuge mit. Der Verband soll Ende Januar vor Sumatra eintreffen und dort dann als schwimmende Basis für Hubschrauber und an Land eingesetzte japanische Truppen (Heer und Luftwaffe) dienen.
PAKISTAN
Die Fregatte KHAIBAR (ex-britisch Type 21) und der Flottenversorger MOAWIN sind am 11. Januar in Colombo (Sri Lanka) eingelaufen.
Nach Koordination mit den örtlichen Behörden waren für Schiffe und Besatzungen sowie eingeschifftes Personal zunächst vier Aufgabenfelder vorgesehen:
In Ahangama sollte ein Feldhospital (14 Ärzte, 50 Betten) eingerichtet werden; die mitgeführten Hilfsgüter (Lebensmittel, Medikamente, Zelte) waren zu den am schwersten betroffenen Ortschaften zu transportieren; eingeschiffte Pioniere und Techniker sollten an ausgewählten Orten Strom- und Wasserversorgung sowie kommunale Einrichtungen instand setzen, und Bordhubschrauber sollten Verbindung zu Bewohnern abgelegener Regionen herstellen und halten.
Nur zwei Tage später wurde dann aber entschieden, den Verband weiter nach Indonesien zu verlegen ("der Bedarf ist dort größer"). Immerhin konnten die pakistanischen Mediziner in Ahangama in der kurzen Zeit mehr als 2.500 Menschen behandeln. Am 14. Januar verließ das erste Schiff Colombo, das zweite folgte am 16. Januar mit Kurs auf Indonesien.
SINGAPUR
Nun ist noch ein drittes Docklandungsschiff der Marine Singapurs im Einsatz.
Nach der vor Meulaboh operierenden ENDURANCE (seit 2.Januar) und PERSISTENCE (seit 6.Januar) hat am 14. Januar jetzt auch deren Schwesterschiff ENDEAVOUR Kurs auf Indonesien genommen. Das Schiff transportiert 60 Freiwillige des Roten Kreuzes sowie Zelte, Lastwagen. Medikamente, Trinkwasser, Lebensmittel und Batterien ebenfalls nach Meluaboh.
Im Gegensatz zu dem beiden anderen Docklandungsschiffen bleibt die ENDEAVOUR aber nicht vor Ort. Nach Löschen ihrer Ladung wird sie bereits am 24. Januar in Singapur zurück erwartet.
SPANIEN
Außenminister Moratinos berät in Jakarta mit der indonesischen Regierung weitere Hilfeleistung.
Im Mittelpunkt der Gespräche stand eine geplante Entsendung des zum Hospitalschiff umgerüsteten Docklandungsschiffes GALICIA.
Eine definitive Entscheidung wurde bis Redaktionsschluss für diese Website nicht bekannt.
USA
Die US-Navy verlegt einen weiteren amphibischen Träger in das Katastrophengebiet.
Am 10. Januar erhielt die ESSEX (WASP-Klasse, 41.000 ts) den Einsatzbefehl für die Teilnahme an "Operation Unified Assistance". Das in Sasebo (Japan) beheimatete Schiff operiert seit vier Monaten im Rahmen des Krieges gegen den Terror im Persischen Golf. Unmittelbar nach Erhalt des Verlegebefehls wurden in Bahrain vier schwere Hubschrauber MH-53E Sea Dragon sowie 15 Hubschrauber Black Hawk an Bord genommen. Die ursprünglich für die Minenräumung ausgerüsteten Sea Dragon wurden für die Transportrolle rekonfiguriert. Die ESSEX verfügt über ein gut ausgestattetes Hospital. Sie wird vermutlich vor die Küste von Sumatra verlegen, wo bereits das Gros der US-Navy-Einheiten positioniert ist.
Die US-Hilfe konzentriert sich zwar auf den am schwersten von der Flutwelle betroffenen Nordteil der Insel Sumatra (Provinz Aceh), bleibt aber nicht auf dieses Gebiet beschränkt. So verlegte das Docklandungsschiff DULUTH am 10. Januar nach Sri Lanka, um dort vorübergehend zu helfen. Für etwa eine Woche soll die DULUTH vor Galle ankern und dort Pioniergerät und Räumfahrzeuge anlanden. Anschließend verlegt das Schiff weiter zu einem Einsatz in den Persischen Golf.
Am 13. Januar verließ der Flugzeugträger ABRAHAM LINCOLN (NIMITZ-Klasse) seinen Ankerplatz 3 sm vor Aceh und lief auf die Hohe See ab. In Presseberichten wurde sofort über ein Ablaufen als Reaktion auf ein angeblich von indonesischen Regierungsstellen verhängtes Flugverbot über Aceh spekuliert. Sowohl die indonesische Regierung als auch die US-Navy beeilten sich mit Dementis. Nach US-Bestimmungen müssen auf Flugzeugträgern eingeschiffte Kampfpiloten mindestens alle 15 Tage fliegen, sonst droht ihnen Lizenzverlust. Flugbetrieb mit F-18 Hornet ist aber nicht vom verankerten Flugzeugträger möglich. Das 102.000 ts große Schiff muss dazu mit relativ hoher Fahrt und stetigen Kursen im freien Seeraum operieren. "Ausschließlich zu diesem Zweck" (so die offizielle Erklärung der US-Navy) habe die ABRAHAM LINCOLN ihren Ankerplatz verlassen (und ist inzwischen möglicherweise auch wieder auf ihre Position vor Aceh zurück gekehrt). Ein Abzug des Flugzeugträgers sei nie im Gespräch gewesen (am 15. Januar wurde der Einsatz der ABRAHAM LINCOLN sogar ausdrücklich "auf unbestimmte Zeit verlängert"). Ihre vorübergehende Abwesenheit vor Aceh habe die Hilfsoperationen nicht beeinträchtigt. Die eingesetzten Hubschrauber hätten zwischenzeitlich andere Schiffe als Operationsplattform nutzen können.
das stinkt :motz: