Wo liegt die sinnvolle Ostgrenze der EU ?
#2
Ich halte gar nichts davon, überhaupt eine Grenze in irgendeiner Hinsicht zu ziehen, an der man stehenbleibt mit den Worten "So, und nun wird die Union nicht weiter wachsen." Für mich ist lediglich ausschlaggebend, inwiefern neue Staaten in die bisherige Union integrierbar sind, das bedeutet, es müssen vor allem bestimmte wirtschaftliche (daraus ergebend soziale) und politische Bedingungen erfüllt sein. Wenn das der Fall ist, dann kann der Staat IMO der Union beitreten. Die meisten, wenn nicht alle der genannten Alternativen beziehen sich bei ihrer Ein- und Abgrenzungsdefinition auf Punkte, die historisch schlicht und einfach keinen Bestand haben werden und schon in ihrer heutigen Gültigkeit der Diskussion unterworfen sind. So halte ich zB. gar nichts davon, Gebiete nach "Sprachräumen" einzuordnen. Die Nationalsprachen werden unweigerlich an Bedeutung verlieren, ob den einzelnen Staaten das nun recht ist (Skandinavien) oder gar nicht (Frankreich). Englisch wird die neue lingua franca und im 21. Jhd. werden dazu wohl die wesentlichsten Schritte gemacht.

Ich habe schon deshalb von "Union" und nicht "Europäischer Union" gesprochen, weil ich der Meinung bin, dass dieser Einheitsprozeß sowieso nicht an den Grenzen Europas beendet sein wird, wo immer die auch liegen mögen. Wir haben leider nicht den Luxus wie die USA, dass wir geographisch einigermaßen vor vollendete Tatsachen gestellt werden und darin liegen sowohl größte Gefahren als auch größte Potentiale hinsichtlich der Expansion dieser Union.
Was für mich wichtig ist, ist die Garantie einer stabilen und entscheidungsfähigen Union, und insofern betrachte ich bereits die jetzige Erweiterungsrunde zu diesem Zeitpunkt als Fehler, denn es werden neue Mitglieder mit teilweise erheblichem Anpassungsbedarf in eine Struktur integriert, die jetzt schon absurde Hürden in Bezug auf die Entscheidungsfähigkeit vor Augen hat, insbesondere die Abstimmungsregelungen sowie die Sprachregelung (vom Aufwand her eine irrsinnige Verschwendung von Steuergeldern schon für sich gesehen).
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