21.12.2004, 13:35
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Zitat:China
Möglicherweise droht dem ehemals sowjetischen Flugzeugträger MINSK nun doch die Verschrottung.
1998 hatte ein unbekannter chinesischer Geschäftsmann den vier Jahre zuvor von der russischen Marine ausgemusterten und zur Verschrottung nach Südkorea abgegebenen 42.000-ts-Träger erworben. Sämtliche Waffensysteme waren zu diesem Zeitpunkt bereits ausgebaut - das Schiff komplett "demilitarisiert". Nachdem zunächst spekuliert wurde, dass die MINSK als Vorlage für einen chinesischen Flugzeugträger-Eigenbau dienen sollte, wechselte das Schiff erneut den Besitzer.
Eigentümer wurde diesmal die D´Long Gruppe, die den Flugzeugträger - oder das was noch von ihm übrig war - nach Shenzhen überführte. Dort wurde die optisch aufbereitete und mit allen möglichen Waffennachbildungen und Flugzeugen bestückte MINSK zentrale Attraktion des Vergnügungsparks MINSK-World.
Die Möglichkeit, für umgerechnet etwa 1 Euro einen ehemals sowjetischen Flugzeugträger zu besichtigen, fand regen Zuspruch. Mehr als fünf Millionen Besucher wurden seit der Eröffnung des Themenparks im September 2000 an Bord gezählt. Durchschnittlich wandern täglich etwa 2000 Menschen (an Wochenendtagen 5.000) über die MINSK. Am jüngsten Nationalfeiertag wurden sogar 110.000 Besucher registriert.
Dass dieser "Goldmine" nun das Aus droht, findet seine Ursache in Börsenspekulationsgeschäften der Eigentümer. Sie haben Millionenschulden angehäuft, ein Kredit der China Construction Bank platzte, ein Gericht hat ihre Konten eingefroren, und MINSK-World wurde unter die Aufsicht eines Treuhänders gestellt. Im März soll sich vor Gericht entscheiden, ob ein Bankrott noch abgewendet werden kann, oder der MINSK nun engültig die Verschrottung bevor steht.