20.12.2004, 13:42
Zitat:Islamistenführer in Istanbul vor GerichtQuelle:
Kaplan weist Terror-Vorwürfe zurück
[Bildunterschrift: Umringt von Polizisten betrat Kaplan den Gerichtssaal]
In Istanbul hat der Prozess gegen den selbst ernannten "Kalifen von Köln", Metin Kaplan, begonnen. Zum Auftakt des Hochverrats-Prozesses wies Kaplan den Vorwurf des Terrorismus zurück. "Ich bin Moslem. Der Islam verbietet Terror, kein Moslem kann Terrorist sein", sagte der selbst ernannte "Kalif von Köln". Er räumte ein, dass für ihn der islamische Glaube ein ganz bestimmtes Staatsverhältnis beinhalte. Er habe aber nicht versucht, dies mit Gewalt durchzusetzen.
Die türkische Staatsanwaltschaft wirft dem 52-Jährigen einen terroristischen Umsturzversuch vor. Kaplan habe von Deutschland aus versucht, die Verfassungsordnung der türkischen Republik mit gewaltsamen Mitteln zu ändern. So habe er seine Anhänger 1998 angestiftet, ein mit Sprengstoff beladenes Flugzeug auf das Atatürk-Mausoleum abstürzen zu lassen, als sich dort am Jahrestag der Republik-Gründung die gesamte Staatsspitze versammelt hatte. Dafür droht ihm eine lebenslange Haftstrafe.
Der Prozess findet unter hohen Sicherheitsvorkehrungen statt. Kaplan wurde in einem vergitterten Gefangenentransporter aus dem Hochsicherheitsgefängnis in Tekirdag nach Istanbul gebracht und von schwer bewaffneten Gendarmen in das Gericht geführt.
Nie wieder nach DeutschlandDer Islamistenführer war im Oktober aus Deutschland in die Türkei abgeschoben worden. Erst vor knapp zwei Wochen hatte das Bundesverwaltungsgericht die Abschiebung als rechtmäßig bestätigt. Nach Ansicht der Richter drohen Kaplan in der Türkei "keine unmenschlichen oder folterähnlichen Hatbedingungen". Das Urteil verbietet es Kaplan, jemals wieder in die Bundesrepublik einzureisen.
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