12.12.2004, 18:37
Zitat:Dezember 2004Quelle:
Kampf den "Hardcore-Ideologen"
Afghanistan: Koalitionstruppen beginnen Großoffensive
Im Zuge ihrer jüngsten Großoffensive gegen die Taliban haben die US-geführten Truppen in Afghanistan zwei Anführer der radikalislamischen Miliz gefangen genommen. Unter den Festgenommenen sei der Bruder des früheren Taliban-Provinzgouverneurs von Kandahar, sagte US-Militärsprecher Mark McCann am Sonntag. Bei dem Einsatz am Samstagabend in der Provinz Urusgan seien neben den Anführern sechs Taliban-Kämpfer gefasst worden. Am Samstag hatten die US-Truppen an der Seite afghanischer Verbände mit einer auf mehrere Monate angesetzten Großoffensive gegen die Taliban begonnen, um den Weg für die im kommenden Frühjahr geplante Parlamentswahl zu bereiten.
Der Einsatz, an dem alle unter US-Führung stehenden 18.000 Soldaten teilnehmen, soll laut US-Armee die Friedensbemühungen der Regierung in Kabul unterstützen. Die Taliban hätten sich in eine größere gemäßigte Gruppe und einen harten Kern von weiterhin kampfbereiten Anhängern geteilt, sagte ein Armeesprecher am Samstag. Beide Gruppen sollten überzeugt werden, "dass es besser ist, Teil des Friedensprozesses zu werden". Dies gelte allerdings nicht für 50 bis 100 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit beschuldigten Islamisten. Diese seien "Hardcore-Ideologen, die sich weigern, ihre Überzeugungen aufzugeben". Der US-Afghanistanbeauftragte Zalmay Khalilzad hatte den gemäßigten Taliban vor einer Woche eine Amnestie im Gegenzug für die Abgabe ihrer Waffen angeboten.
Der Einsatz werde "Sicherheitsbedingungen schaffen, die die Wahl im Frühjahr ermöglichen", sagte der Sprecher. Dann sollen die Afghanen ihr Parlament wählen. Am Dienstag war Hamid Karsai als erster frei gewählter Präsident des Landes vereidigt worden. US-geführte Truppen hatten vor drei Jahren die Taliban-Herrschaft in Afghanistan zu Fall gebracht. Vor allem im Süden und Südosten des Landes kämpfen Anhänger des alten Regimes mit Unterstützung des Terrornetzwerks Al_Qaida jedoch weiter gegen die neue Regierung in Kabul.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n24.de/politik/ausland/index.php/a2004121215472097291">http://www.n24.de/politik/ausland/index ... 5472097291</a><!-- m -->