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Chile
#9
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Ein Dokument des Grauens

Zitat:Die Aussage der Frau ist in dem seit Montag öffentlichen Abschlussbericht der Nationalen Kommission über politische Haft und Folter in Chile dokumentiert. Wie alle Zeugenaussagen bleibt auch die Schilderung der Frau anonym. Sie ist eine der 35.865 Chilenen, die sich gemeldet haben, als Präsident Ricardo Lagos vor einem Jahr ankündigte, eine Kommission einzusetzen, welche Folter und politische Haft während der Militärdiktatur (1973-1990) untersuchen sollte. Herausgekommen ist ein Handbuch menschlicher Grausamkeiten. Auf 646 Seiten dokumentiert die Kommission die Foltermethoden und Folterstätten und listet unzählige Zeugenaussagen auf. Als Lagos vergangenen Sonntag ankündigte, Folteropfer und politische Gefangene zu entschädigen, sagte er, der Bericht diene dazu, "nie wieder so etwas zu erleben, nie wieder so etwas zu negieren".

Mit viel Geduld arbeitet Lagos daran, in Chile eine Epoche zu Grabe zu tragen. Die Militärdiktatur hinterließ unantastbare Militärs und ungesühnte Verbrechen. Lagos betreibt in Chile Vergangenheitsbewältigung in kleinen Schritten, und zwar sowohl historisch als auch juristisch. Doch auch er muss Rücksicht nehmen auf die noch immer sehr mächtigen Militärs. Zu viel Rücksicht. Längst nicht alle Folterknechte des Landes müssen den Richter fürchten. Trotzdem verändert sich in Chile die gesellschaftliche Stimmung. Augusto Pinochet, 17 Jahre lang eiserner Diktator, war noch bis vor kurzem unantastbarer Säulenheiliger der chilenischen Rechten. Heute hat er nur noch in den reaktionären Militärkreisen und in der anachronistischen Rechten Rückhalt.

Der greise Diktator schimpft im privaten Kreis über Lagos, der ihn politisch zur Strecke brachte. Der Name Pinochet ist heute nicht mehr automatisch Synonym für Retter vor dem Kommunismus, als den er sich sieht, als er am 11. September 1973 den Sozialisten Salvador Allende aus dem Amt putschte. Heute fällt der Name Pinochet immer mehr in Verbindung mit Entführung, Folter und Mord....................
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