16.11.2004, 21:38
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Zitat:In der eskalierenden Lage an der Elfenbeinküste kommen nun auch Seestreitkräfte zum Einsatz.dazu der hinterlegte Link <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/regionen/Elfenbeinkueste/Welcome.html">http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/r ... lcome.html</a><!-- m -->
Parallel zur auf dem Luftwege begonnenen Evakuierung ausländischer Staatsbürger aus dem westafrikanischen Land (mehrere tausend Menschen wurden bereits ausgeflogen) haben Frankreich und vermutlich auch Großbritannien Kriegsschiffe in Marsch gesetzt.
Aus Toulon sind am 10. November das Docklandungsschiff FOUDRE und die Fregatte LA FAYETTE mit Kurs auf Abidjan ausgelaufen. Auf der FOUDRE sind 250 Marineinfanteristen sowie mehrere Transporthubschrauber sowie leichte Kampfpanzer und weitere Fahrzeuge eingeschifft. Beide Einheiten sollen am 20. November vor dem Krisengebiet eintreffen. Auch das Schwesterschiff der FOUDRE, die SIROCO, wurde in Richtung Elfenbeinküste beordert. Das 11.600 ts große Schiff war bereits auf dem Weg zu einer länger geplanten bilateralen Übung mit den Streitkräften des westafrikanischen Benin. Bei einem Zwischenstopp in Dakar (Senegal) wurde diese Planung nun kurzerhand revidiert, und die SIROCO verlegt nun vor die Elfenbeinküste. Einer Presseerklärung des britischen Verteidigungsministeriums zufolge soll auch ein - namentlich bisher allerdings nicht benanntes - Kriegsschiff der britischen Royal Navy Kurs auf das Krisengebiet nehmen.
Die französischen und britischen Einheiten sollen - soweit bei ihrem Eintreffen noch erforderlich - die Evakuierung ausländischer Staatsbürger unterstützen. Der Auftrag für die französischen Einheiten dürfte aber über bloße "EvakOps" hinaus gehen. Die eingeschifften Truppen geben den im Rahmen ihres UN-Mandats in der Elfenbeinküste eingesetzten französischen Streitkräften für den Fall einer Lageverschärfung weitere Handlungsoptionen, mit den Schiffen als schwimmende Hauptquartiere vor der Küste.
Eine schnelle Entspannung der Situation zeichnet sich nicht ab. Am 14. November hat Präsident Laurent Gbagbo seinen Armeebefehlshaber fristlos entlassen. Zum Nachfolger ernannte er einen als Hardliner bekannten Oberst - genau den Mann, der als Kommandeur den am 6. November den Luftangriff auf die UN-Truppen angeordnet hatte. Dieser Angriff, bei dem neun französische Soldaten getötet wurden, gilt als aktueller Auslöser für die derzeitige Lageverschärfung.
Die eigentlichen Konfliktursachen gehen allerdings tiefer und können hier nicht im Detail dargestellt werden. Interessenten finden im Internet aber zahlreiche Seiten, die ausführliche Hintergrundinformationen dazu liefern, so zum Beispiel bei der AG Friedensforschung der Universität Kassel.