Wehrpflicht oder Berufsarmee?
#92
Zitat:Struck will Abschaffung der Wehrpflicht mittragen
15. Nov 17:03

Verteidigungsminister Struck sperrt sich nicht länger gegen eine Abschaffung der Wehrpflicht. Zumindest zurücktreten will er nach eigener Aussage nicht.

Peter Struck will auch dann Verteidigungsminister bleiben, wenn die Koalition die Wehrpflicht abschafft. Er warnte im Fernsehsender N24 zugleich vor den Folgen – vor allem vor den dann drohenden Standortschließungen. Struck sagte, «wenn sie (die Wehrpflicht) abgeschafft wird, würde ich das als große Herausforderung ansehen».

Während die Grünen sicher sind, dass die Wehrpflicht abgeschafft wird, diskutiert die SPD noch kontrovers. Die Grünen-Vorsitzenden Claudia Roth und Reinhard Bütikofer äußerten sich «sehr optimistisch, dass wir gemeinsam zu einem Ende der Wehrpflicht kommen». Der Pflichtdienst sei überflüssig und ungerecht. Die SPD dagegen hatte am Wochenende auf einer Tagung kontrovers diskutiert. Vor allem führende jüngere SPD-Mitglieder hatten sich dort für eine Berufsarmee ausgesprochen.

Der Minister sagt dagegen, er sehe in einer Berufsarmee keine Vorteile. Sie koste etwa zwei bis drei Milliarden Euro mehr und führe zu zahlreichen Standortschließungen.

Nach Strucks Angaben geht das Verteidigungsministerium davon aus, dass die Bundeswehr auf etwa 200.000 Soldaten verkleinert werden müsse. Dies würde dazu führen, dass bis 2010 etwa 105 Standorte geschlossen werden müssten.

Dennoch, so Struck, werde er nicht zurücktreten, sollte der Bundestag die Einführung der Wehrpflicht beschließen. «Wenn jetzt der Bundestag irgendetwas anderes entscheidet, dann mache ich das. Die Bundeswehr und ich tragen das zusammen, dieses schwere Los.»

Der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Bernhard Gertz, schlug unterdessen einen Kompromiss vor. Er sagte der «Rheinischen Post», möglich sei auch ein Auswahl-Wehrdienst ähnlich wie in skandinavischen Ländern. «Dort zieht man nur den Teil junger wehrpflichtiger Männer ein, die man haben will», sagte er. Ihnen würden zum Ausgleich Vorteile gewährt, zum Beispiel ein Bonus bei der Studienplatzvergabe oder Steuervergünstigungen. (nz)
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.netzeitung.de/deutschland/313269.html">http://www.netzeitung.de/deutschland/313269.html</a><!-- m -->

Ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: