13.11.2004, 13:51
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Die Krisenfeuerwehr sucht Freiwillige
Mehr als 200 Jahre lang dienten im französischen Militär Wehrpflichtige. In einem friedlichen Europa braucht die Grande Nation sie aber nicht mehr.
Die Krisenfeuerwehr sucht Freiwillige
Mehr als 200 Jahre lang dienten im französischen Militär Wehrpflichtige. In einem friedlichen Europa braucht die Grande Nation sie aber nicht mehr.
Zitat:Zuletzt bestand das Heer zu 65 Prozent aus Wehrpflichtigen, bei der Luftwaffe waren es 38 Prozent, bei der Marine 25. Nur mit Mühe ließen sich aus diesem Personalbestand die für die jeweilige Feuerwehraktion im Ausland erforderlichen Einheiten von Berufssoldaten oder länger dienenden Freiwilligen zusammenbasteln – mit „Aktion Heldenklau“ beschreiben etwa deutsche Militärs dieses Problem spöttelnd. Zwar verfügt Frankreich mit seiner Fremdenlegion, deren Personalbestand von 40 000 Mann im Jahr 1960 auf mittlerweile gut 7700 geschrumpft ist, und den Marinetruppen über kampferprobte und jederzeit verfügbare Profis. Aber sie sind in Garnisonen in Afrika, auf den Antillen, im Weltraumzentrum Kourou gebunden.[Bild: http://www.merkur.de/aktuell/do04/images...044603.jpg]
Schon bei der Teilnahme am ersten Golfkrieg aufseiten der amerikanischen Verbündeten stießen die französischen Militärs an ihre Grenzen. Chirac hat daraus die Lehren gezogen: Erst mit einer voll professionalisierten und schnell reaktionsfähigen Armee ist das Land gewappnet für die Herausforderungen der Zukunft.
Die französische Armee ist mit der Zeit immer kleiner geworden. 1962 versammelte sie noch 1 028 000 Mann hinter der Trikolore. In diesem Jahr tragen nur noch 438 000 Berufs- oder Zeitsoldaten die Uniform. 47 000 von ihnen sind Frauen, denen mittlerweile alle Funktionen und Karrieremöglichkeiten offen stehen: Es gibt weibliche Kampfpiloten und Panzerkommandanten. Die Armee ist indessen nicht mehr gezwungen, Wehrpflichtigen mit Lese- und Rechtschreibschwächen beizubringen, was sie in der Schule versäumt haben...................