03.11.2004, 06:01
@Azrail
Sicherheit:
Wie kann ein Land, dass selbst innenpolitisch labil ist, die Sicherheit Europas stärken? Wie kann die Türkei Europas Bollwerk gegen Islamisus (auch gern als Terrorismus bezeichnet) sein, wenn die Türkei selbst ein innen ausgehöhltes 'Etwas' ist? Stichwort: religiöse Orden, islamische Resurgenz, gesellschaftliche Spannungen zwischen kemalistischer Elite und der prosperierenden islamischen Öffentlichkeit/Bürgerlichkeit,...
Wirtschaft:
Es kam im Jahre '96 zu einer Zollunion zwischen der EU und der Türkei.
Ich will noch nichtmal auf das eklatante Fehlverhalten der damaligen türkischen Regierung eingehen, die es (wohl absichtlich) versäumt hatte über Nachteile und Schwierigkeiten hinzuweisen, die ein solcher Schritt mit sich bringen würde. Ein unterentwickelter Markt wurde für eine wirtschaftliche Großmacht geöffnet, die Folgen für die Türkei waren Arbeitslosigkeit und eine Marginalisierung der hauseigenen Wirtschaft.
Auch wenn entgegen von Prognosen, mehrere türkische Firmen und Holdings sich auch gegen europäische Rivalen behaupten konnten (wie Koc Holding, Sabanci Holding, Beko, Arcelik,...) bleibt dennoch das Problem der erhöhten Arbeitslosigkeit.
Die Europäer haben sozusagen bereits im Jahre '96 den türkischen Markt 'erobert'.
Was für andere wirtschaftliche Vorteile bleiben da noch für Europa?
Etwa die angebliche vorteilhafte Nachbarschaft zu den Ölfeldern des Nordirak und des Kaspischen Meeres?
...
Wirtschaftlich hat man die Türkei schon erschlossen. Aber was wäre bei einer Aufnahme der Türkei? Millionen von widerwilligen Migranten (wenn es um Integration geht
) ? Ein türkisches Schwergewicht in den Institutionen der EU? Eine mögliche Islamisierung (der Institutionen) der Türkei unter dem Mantel und erst durch den Schutze 'europäischer Freiheit' ?
usw.
Es gibt nicht DIE Türkei.
Es gibt Kemalisten, Islamisten, Nationalisten, Panturanisten, Neo-Osmanen,...
Was ist nun die Türkei? Ist es die kemalistische Elite? Oder doch die Mehrheit der anatolischen Wirklichkeit?
Und eben dieses Uneinigkeit im Inneren macht die Türkei im Äußeren schwach und passiv.
Wundert es nicht, dass in der Türkei keiner und niemand jemals die europäische Option kritisiert hat? Oder auch nur darüber polemisiert?
Selbst wenn es einzelne Stimmen 'gegen Europa' geben sollte, so gehen sie doch im Widerhall der Nutznießer eben dieser europäischen Option unter...
Zitat:Die EU braucht die Türkei genauso und deshalb müssen beide aufeinander zugehn aber ich persönlich bin weder für ein EU-Beitritt noch für eineDem kann man nur bedingt zustimmen. Die EU braucht die Türkei nicht wirklich. Und all die Gründe, die von gewissen pro-türkischen Europäern angeführt werden, sei es das Thema Sicherheit oder auch Wirtschaft - diese sind nicht wirklich stichhaltig.Wieso?
Sicherheit:
Wie kann ein Land, dass selbst innenpolitisch labil ist, die Sicherheit Europas stärken? Wie kann die Türkei Europas Bollwerk gegen Islamisus (auch gern als Terrorismus bezeichnet) sein, wenn die Türkei selbst ein innen ausgehöhltes 'Etwas' ist? Stichwort: religiöse Orden, islamische Resurgenz, gesellschaftliche Spannungen zwischen kemalistischer Elite und der prosperierenden islamischen Öffentlichkeit/Bürgerlichkeit,...
Wirtschaft:
Es kam im Jahre '96 zu einer Zollunion zwischen der EU und der Türkei.
Ich will noch nichtmal auf das eklatante Fehlverhalten der damaligen türkischen Regierung eingehen, die es (wohl absichtlich) versäumt hatte über Nachteile und Schwierigkeiten hinzuweisen, die ein solcher Schritt mit sich bringen würde. Ein unterentwickelter Markt wurde für eine wirtschaftliche Großmacht geöffnet, die Folgen für die Türkei waren Arbeitslosigkeit und eine Marginalisierung der hauseigenen Wirtschaft.
Auch wenn entgegen von Prognosen, mehrere türkische Firmen und Holdings sich auch gegen europäische Rivalen behaupten konnten (wie Koc Holding, Sabanci Holding, Beko, Arcelik,...) bleibt dennoch das Problem der erhöhten Arbeitslosigkeit.
Die Europäer haben sozusagen bereits im Jahre '96 den türkischen Markt 'erobert'.
Was für andere wirtschaftliche Vorteile bleiben da noch für Europa?
Etwa die angebliche vorteilhafte Nachbarschaft zu den Ölfeldern des Nordirak und des Kaspischen Meeres?
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Zitat:Die Türkei gehört nicht in die EU und die Türkei ist eine Nation dessen Ziele und Visionen woanders liegen müssen so seh ich das zumindestJap die Türkei gehört nicht in die EU. Weder wäre es vorteilhaft für die Türkei ein ungeliebtes Mitglied in der EU zu sein und es wäre auch für das türkische Selbstverständnis nicht gut. Und die EU hätte auch keinen wirklichen Vorteil.
Wirtschaftlich hat man die Türkei schon erschlossen. Aber was wäre bei einer Aufnahme der Türkei? Millionen von widerwilligen Migranten (wenn es um Integration geht

usw.
Es gibt nicht DIE Türkei.
Es gibt Kemalisten, Islamisten, Nationalisten, Panturanisten, Neo-Osmanen,...
Was ist nun die Türkei? Ist es die kemalistische Elite? Oder doch die Mehrheit der anatolischen Wirklichkeit?
Und eben dieses Uneinigkeit im Inneren macht die Türkei im Äußeren schwach und passiv.
Wundert es nicht, dass in der Türkei keiner und niemand jemals die europäische Option kritisiert hat? Oder auch nur darüber polemisiert?
Selbst wenn es einzelne Stimmen 'gegen Europa' geben sollte, so gehen sie doch im Widerhall der Nutznießer eben dieser europäischen Option unter...