21.10.2004, 20:16
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Zitat:Krise um Irans Atomprogramm
Europäer unterbreiten "letztes Angebot"
Großbritannien, Frankreich und Deutschland haben ihren "letzten Versuch" gestartet, Iran auf freiwilligem Weg und dauerhaft von seinem Programm zur Anreicherung von waffenfähigem Uran abzubringen. Vertreter der drei Staaten übergaben in der französischen Botschaft in Wien dem iranischen Unterhändler Amir Hossein Samani-Nia entsprechende Vorschläge.
Dazu soll die Lieferung eines Leichtwasser-Forschungsreaktors und der Zugang zu atomarem Brennstoff gehören. Iran soll im Gegenzug auf die eigene Anreicherung von Uran verzichten, das sowohl für zivile Zwecke, als auch zum Bau von Atomwaffen benutzt werden kann.
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USA gegen europäischen Vorstoß
Die USA lehnen den europäischen Vorstoß ab. "Wir haben ihn nicht unterstützt", sagte US-Außenamtssprecher Richard Boucher in Washington.
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Jahrelang geheime Atomforschung im Iran
Seit im Februar 2003 bekannt wurde, dass Teheran seit fast 18 Jahren ein geheimes Atomforschungsprogramm unterhält, ist der internationale Druck auf die Regierung ständig gestiegen. Doch erst nach einer Vermittlungsaktion der Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens im Herbst 2003 war Iran bereit, Details seiner Atomforschung preiszugeben. Nach iranischen Angaben dient die Forschung rein friedlichen Zwecken.
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Andererseits wurde bekannt, dass Irans Atomforscher in den vergangenen Jahren auf dem internationalen Schwarzmarkt alles kauften, was zur Anreicherung von Uran notwendig ist. IAEO-Kontrolleure fanden unter anderem Zentrifugen aus pakistanischen Beständen. Dazu entdeckten sie bereits kleinere Mengen angereicherten Urans. Die Regierung in Teheran versicherte, das Material sei mit den pakistanischen Zentrifugen ins Land gekommen. Angereichertes Uran ist ein wichtiges Material zum Bau von Atomwaffen.
IAEO entscheidet Ende November über weiteres Vorgehen
Der Druck auf das Land nahm dennoch nicht ab: Die Internationale Atomenergiebehörde IAEO forderte Teheran auf, seine Urananreicherung umgehend zu stoppen und alle Informationen über sein Atomprogramm bis zur Tagung des IAEO-Gouverneursrats am 25. November offen zu legen.
Anderenfalls wurde die Einschaltung des UN-Sicherheitsrates angedroht.
Die EU und die USA forderen als vertrauensbildende Maßnahme zudem, auf die Fertigstellung des Schwerwasserreaktors bei Buscher zu verzichten. Dort könnte vermutlich schon ab 2005 Plutonium zum Bau von Atombomben gewonnen werden.
Stand: 21.10.2004 20:00 Uhr