Balkan
Zitat:Bosnische Serben geben Massaker an 7000 Moslems zu


Banja Luka (AFP) - Neun Jahre nach dem Massaker von Srebrenica hat die bosnisch-serbische Seite zum ersten Mal offiziell das ganze Ausmaß des Verbrechens anerkannt. Eine bosnisch-serbische Untersuchungskommission bestätigte, dass damals mehr als 7000 Moslems von bosnisch-serbischen Truppen getötet wurden, wie ein Verantwortlicher, der ungenannt bleiben wollte, der Nachrichtenagentur AFP sagte.

"Ich bestätige, dass die Zahl (der Opfer) bei über 7000 liegt." Der Bericht der Kommission sei der Regierung übergeben worden, der es obliege, die genaue Zahl der Opfer bekannt zu geben.

Ein Kommissionsmitglied sprach von der "objektivsten und korrektesten Liste über diejenigen, die in Srebrenica getötet wurden". Allerdings sei die Liste trotz Informationen aus mehr als 30 Quellen nicht endgültig. Eine abschließende Bilanz sei wohl nie möglich. Die Vorsitzende der Vereinigung der Mütter der Opfer von Srebrenica wertete die Anerkennung durch die bosnischen Serben als Erfolg. "Aber wir wollen auch, dass der Bericht die Schuldigen benennt. Sie müssen uns sagen, wer unsere Kinder getötet hat", sagte Munira Subasic.

In einem Bericht vom Juni hatte die zu Bosnien-Herzegowina gehörende Serbische Republik erstmals seit Ende des Bosnien-Krieges zugegeben, dass serbische Kräfte "mehrere tausend Moslems" umgebracht und die Verbrechen verschleiert hätten. Noch im Jahr 2002 hatte die Regierung der Serbischen Republik das Massaker heruntergespielt und damit die Angehörigen der Opfer und die internationale Gemeinschaft empört.

Das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag wertet das Massaker von Srebrenica als Völkermord und hat einen der Verantwortlichen zu 35 Jahren Haft verurteilt. Die Hauptverantwortlichen, der ehemalige bosnische Serbenführer Radovan Karadzic und dessen Militärchef Ratko Mladic, sind untergetaucht und profitieren auf ihrer Flucht von der Unterstützung der bosnisch-serbischen Bevölkerung.

Nahe Srebrenica wurden unterdessen die sterblichen Überreste von 586 Moslems aus drei Massengräbern geborgen, wie am Donnerstag offiziell mitgeteilt wurde. Die ermordeten Moslems seien ursprünglich an einem anderen Ort vergraben und später umgebettet worden, um das Verbrechen zu vertuschen, erklärte ein Mitglied der moslemischen Kommission für Vermisste.
Quelle:
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