zukünftige konflikte
#10
Zitat:Savas38 postete
Es könnte auch den Konflikt zwischen Russland und Georgien geben?

:hand:
derzeit wohl eher nicht in der offenen Form eines Krieges;
auch eine Blockade Georgiens wäre kaum durchsetzbar, solange die Georgier sich über die Landgrenze mit der Türkei austauschen können;
aber dass Russland die Sperationsbewegungen auf georgischem Territorium mehr oder weniger offen unterstützt und heimlich diverse Unruhe schürt, um dann als "Retter" aufzutreten, halte ich für nicht unwahrscheinlich;

meine "Problemzonen"
1. Afrika - staatliche und ethnische Grenzen stimmen nicht überein,
mit zunehmendem Bedürfnis auf Ausbeutung der Bodenschätze dort werden die ethnischen Konflikte auch zu sozialen Sprengsätzen (siehe Sudan, Nigeria, Kongo ...)

2. Eurasien - hier wetteifern Russland, China und der Westen (Türkei) um Einfluss und Bodenschätze, dazu kommen die Bemühungen verschiedenster islamischer Gruppen um "Re-Islamisierung" - über stark konservative Kräfte wie die von Saudi Arabien gesponserten Wahabiten (und Taliban), die traditionelle sunnitische Schule, der mehr laizistische türkische Islam, die in vielem offenere schiitische Richtung und der Atheismus der alten sowjetischen Kader, die einen Konflikt leicht polarisieren können (kaum mehr Kriege werden mit mehr Inbrunst geführt als religiös verbrämte Auseinandersetzungen);

3. Iran - wenn Bush die Wahlen gewinnt;wobei eine Blockade nicht möglich ist und eine US-Invasion die Iraner - auch die kritischen Reformer - vereinen würde und nach einiger Zeit dann (abzusehen) die USA ein größeres Desaster erleben würden als im Irak; im Endergebnis würde der Iran langfristig gestörkt herausgehen und verstärkt Einfluss in Afghanistan und Tadjikistan erzielen;

Die Auseinandersetzungen regionaler Art (Balkan, Bosnien - China/Taiwan, Israel/Palästina, Spratley-Inseln) sind dagegen eher marginale Spektakel, die nur einen kleinen Teil der Welt betreffen und wenig Auswirkungen auf Europa erwarten lassen.
Es mag überraschen, aber: Gerade der Konflikt Israel/Palästina ist eine Zeitfrage; die Konturen einer Friedenslösung (Land gegen Frieden) sind allen Seiten seit Jahren bekannt. Entsprechende Angebote gibt es auch von Syrien, und die Akzeptanz eines Einzelfriedens ist in der gesamten arabischen Welt seit Jahren gewachsen. Es geht für Israel derzeit letztendlich "lediglich" darum, ob Israel aus einer Position der Strärke heraus möglichst viel raushohlt (Erez Israel wird nicht möglich sein), oder die Palästinenser als ebenbürtige Partner akzeptiert werden. Dabei wissen verantwortungsbewusste Politiker auch in Israel, dass das "möglichst viel rausholen" langfristig zu dauerhafteren Problemen führt als eine partnerschaftliche Lösung, die auch die Rechte der Palästinenser anerkennt.
Die Intifada kann noch Jahre weitergehen - wird aber auch den israelischen Staatshaushalt immer mehr zerrütten und im Endergebnis der israelischen Seite nicht zu einer dauerhaften Stärkung verhelfen. Hier haben die Israeli mehr zu verlieren als die Palästinenser, die wirtschaftlich und sozial ohnehin kaum etwas zu verlieren haben.
Auch Saudi-Arabien wäre für mich ein regionaler Konfliktherd. Die Auswirkungen eines Umsturzes dort würde ich mit denen der Revolution und der Vertreibung des Schah im Iran vergleichen wollen. "Business as usual".

Auch der Konflikt Indien / Pakistan liegt auf Eis, seitdem beide Staaten mit A-Waffen ausgestattet sind, das erlaubt nicht mehr das fröhliche rumballern und Konflikt schüren sondern zwingt zur Mäßigung.
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