27.09.2004, 21:26
@Tiger,
ich will ja nicht behaupten, daß die neuen Amur/Lada-Boote nichts taugen. Mangels Erfahrungen kann man hier nur spekulieren. Sollten sie technisch wirklich eine deutliche Weiterentwicklung sein mit dem Rußland seinen bisherigen technologischen Vorsprung vor den potentiellen Abnehmerländern halten kann, dann bestehen natürlich auch hier Exportchancen. Bisher lebte der Ubootexport zum einen davon, daß Rußland an Länder lieferte, welche keine westlichen Boote erwerben konnten. Zum anderen hatten Länder wie China bisher nicht das technische Wissen für eigene Entwicklungen. Diese haben aber dazu gelernt und es ist daher die Frage, ob sich die Russen mit den neuen Booten wieder einen ausreichenden Vorsprung erarbeitet haben. Das bezieht sich im Übrigen auf alle waffentechnischen Exportbereiche.
China wird erst einmal Erfahrungen mit der Yuan sammeln wollen, bevor es weitere russische Boote ordert. Osteuropäische Länder kaufen zukünftig eher westlich. Indien hat sich für die Scorpénne entschieden. Von den islamischen Ländern werden Iran und Algerien auf absehbare Zeit keine weiteren Boote ordern. Syrien und Libyen sind pleite. Bliebe nur Ägypten, die zwar auch lieber westliche hätten, aber dafür nicht genug Geld haben. Möglicherweise kann an asiatische Neulinge (z. B. Thailand) das ein oder andere Boot verkauft werden. Südamerika kann man aus russischer Sicht wohl auch abschreiben. Insgesamt sind die Exportaussichten im Vergleich zu den neunziger Jahren düster.
Sollte der Export zusammenbrechen, so würde das gewichtige Argument der Quersubvention für den Erhalt einer konventionellen statt einer nuklearen Ubootklasse fallen. Aber vielleicht fällt ja Manna vom Himmel und Rußland kann sich weiterhin beides leisten.
Der nach meinen (schon alten) Infos noch bestehende Baustopp bei den Severodvinsk könnte jedoch eine Vorentscheidung bedeuten. Denn mittlerweile wäre es sinnvoller, diese SSNs abzuwracken und komplett neue zu entwickeln.
@kaskad,
hört sich so an, als ob nur das Durchbrechen der Wasseroberfläche getestet wurde oder soll mal wieder ein teilweiser Fehlschlag schöngeredet werden? Wäre bedauerlich! Globalsecurity.org gibt als Ausstattung einen 550 kt-Sprengkopf und alternativ 6 MIRVs an. 10 MIRVs sind m. E. zu hoch gegriffen, da die Topol, von der die Bulava ja abstammen soll, nur ein Wurfgewicht von 1,2 t hat.
Gruß
Sophie X
ich will ja nicht behaupten, daß die neuen Amur/Lada-Boote nichts taugen. Mangels Erfahrungen kann man hier nur spekulieren. Sollten sie technisch wirklich eine deutliche Weiterentwicklung sein mit dem Rußland seinen bisherigen technologischen Vorsprung vor den potentiellen Abnehmerländern halten kann, dann bestehen natürlich auch hier Exportchancen. Bisher lebte der Ubootexport zum einen davon, daß Rußland an Länder lieferte, welche keine westlichen Boote erwerben konnten. Zum anderen hatten Länder wie China bisher nicht das technische Wissen für eigene Entwicklungen. Diese haben aber dazu gelernt und es ist daher die Frage, ob sich die Russen mit den neuen Booten wieder einen ausreichenden Vorsprung erarbeitet haben. Das bezieht sich im Übrigen auf alle waffentechnischen Exportbereiche.
China wird erst einmal Erfahrungen mit der Yuan sammeln wollen, bevor es weitere russische Boote ordert. Osteuropäische Länder kaufen zukünftig eher westlich. Indien hat sich für die Scorpénne entschieden. Von den islamischen Ländern werden Iran und Algerien auf absehbare Zeit keine weiteren Boote ordern. Syrien und Libyen sind pleite. Bliebe nur Ägypten, die zwar auch lieber westliche hätten, aber dafür nicht genug Geld haben. Möglicherweise kann an asiatische Neulinge (z. B. Thailand) das ein oder andere Boot verkauft werden. Südamerika kann man aus russischer Sicht wohl auch abschreiben. Insgesamt sind die Exportaussichten im Vergleich zu den neunziger Jahren düster.
Sollte der Export zusammenbrechen, so würde das gewichtige Argument der Quersubvention für den Erhalt einer konventionellen statt einer nuklearen Ubootklasse fallen. Aber vielleicht fällt ja Manna vom Himmel und Rußland kann sich weiterhin beides leisten.
Der nach meinen (schon alten) Infos noch bestehende Baustopp bei den Severodvinsk könnte jedoch eine Vorentscheidung bedeuten. Denn mittlerweile wäre es sinnvoller, diese SSNs abzuwracken und komplett neue zu entwickeln.
@kaskad,
hört sich so an, als ob nur das Durchbrechen der Wasseroberfläche getestet wurde oder soll mal wieder ein teilweiser Fehlschlag schöngeredet werden? Wäre bedauerlich! Globalsecurity.org gibt als Ausstattung einen 550 kt-Sprengkopf und alternativ 6 MIRVs an. 10 MIRVs sind m. E. zu hoch gegriffen, da die Topol, von der die Bulava ja abstammen soll, nur ein Wurfgewicht von 1,2 t hat.
Gruß
Sophie X