14.09.2004, 17:21
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Der Streit um Gleichgewicht und Hegemonie in der Europäischen Union
Der Streit um Gleichgewicht und Hegemonie in der Europäischen Union
Zitat:Der Verfasser hat in der ÖMZ 05/02 im Rahmen der "Strategischen Allianzen in der internationalen Politik" das Problem "Unipolarität versus Multipolarität" in seinen Grundzügen dargestellt. Im Anschluss daran wies er in seinem Beitrag "Strategische Allianzen in der europäischen Politik" (ÖMZ 05/03) in einem historischen Abriss darauf hin, dass das Problem "Hegemonie und Gleichgewicht" auch in der europäischen Politik eine große Tradition hat.
Ludwig Delhio hat das jahrhundertelange Ringen zwischen Hegemonie und Gleichgewicht gültig beschrieben.(Fußnote 1/FN1) Immer dann, wenn das europäische Gleichgewicht, die Balance zwischen den großen Mächten, durch imperiale Bestrebungen gestört oder gar gewaltsam, durch Krieg, zerstört wurde, arbeiteten die anderen Mächte zusammen - gegen das Imperium und für ein neues Gleichgewicht. Die Standardversion des Neorealismus, die Balance of power-Theorie,(FN2) geht davon aus, dass eine unipolare Machtverteilung im internationalen System - sei es regional oder global - nicht von Dauer sein kann.
Das Neue an diesem Thema ist - ausgehend vom Irakkrieg - die euro-atlantische Dimension. Dieser Konflikt ist zugleich der Kristallisationspunkt einer neu strukturierten Welt mit einer Supermacht und mehreren Regionalmächten. Die Regionalmächte versuchen einerseits, über Allianzbildungen zu Gegenmachtbildungen zu gelangen, oder sich andererseits in Anlehnung an die Supermacht in einer "Special Relationship"- bzw. "Partnership in Leadership"-Rolle zu behaupten. Hierbei ist das Verhältnis der einzelnen europäischen Staaten wie der EU insgesamt zu den USA Dreh- und Angelpunkt der politischen Auseinandersetzung. Macht- und Gegenmachtbildung wurden zu einem Wesensmerkmal der Beziehungen..............