17.08.2004, 21:15 
	
	
	
		einmal am Tag eine "gute Tat" - heute möchte ich Merowig eine Freude machen: <!-- m --><a class="postlink" href="http://blog.tagesschau.de/mehr.php?id=45_0_1_0_M">http://blog.tagesschau.de/mehr.php?id=45_0_1_0_M</a><!-- m -->
	
	
	
	
Zitat:Zehn Gruende, warum George W. Bush wiedergewaehlt wird
1. - Bei allen fuer Bush gefaehrlichen Themen sind keine dramatischen neuen Enthuellungen mehr zu erwarten. Der Abschlussbericht der 9/11-Kommission liegt vor: Bush hat deren Anregungen aufgegriffen. Der Geheimdienstauschuss hat seine Untersuchung beendet: Bush ist genauso glimpflich davongekommen wie Clinton. Der Oberste Gerichthof hat ueber die Guantanamo-Gefangenen geurteilt: Den Inhaftierten wurde eine Haftpruefung zugesagt. Der Abu Graibh - Skandal wird vor Gericht aufgearbeitet: Den meisten Amerikanern reicht das, da der funktionierende Rechtsstaat die Verfehlungen einzelner ahndet.
2. - Niemand hinterfragt mehr die Kriegsgruende. Fehlende Massenvernichtungswaffen und nicht machweisbare Al Quaida - Verbindungen Baghdads stoeren schon deshalb niemanden mehr, da auch der Herausforderer sagt, er wuerde dem Krieg jederzeit wieder zustimmen. John Kerry hat ein Glaubwuerdigkeitsproblem, die Republikaner halten ihm weiterhin genuesslich sein in der Tat bisweilen widerspruechliches Abstimmungsverhalten vor. Er hatte dem Einmarsch im Irak einst zugestimmt, - und kann es sich jetzt nicht leisten, das als Fehler einzugestehen.
3. - Saddam Hussein in Ketten zu sehen empfinden die meisten Amerikaner als historische Gerechtigkeit; - was nicht nur mit dem Selbstverstaendnis zu tun hat, sondern auch mit Religioesitaet. Saddam wird als eine Art Satan gesehen, der dank Bush unschaedlich gemacht wurde. Dagegen wiegt ein kleinlicher Streit ueber veraenderte Kriegsgruende gering.
4. - Es gab Zeiten, da wurde jeder einzelne gefallene GI auf den Titelseiten der Zeitungen gemeldet. Heute finden sich auch mehrere Tote erst ab Seite 8. Die Gewalt im Irak ist Alltag geworden. Amerikaner sprechen selber oft augenzwinkernd von ihrer 'SAS', short attention span, kurzen Aufmerksamkeitsdauer.
5. - Kerry's einzige Alternative zu Bush's Irak-Politik hiess: Mehr Internationalisieren. Genau das Bush in den Augen vieler Amerikaner inzwischen getan (vorgezogene Machtuebergabe etc.). Nicht zuletzt Bundeskanzler Schroeder hat erklaert, dass der Streit um den Krieg jetzt der Vergangenheit angehoert und man gemeinsam in die Zukunft schauen muesse.
6. - Bush macht weiterhin erfolgreich eine "Politik der Angst". Die demokratische Convention war schnell aus den Schlagzeilen, als Buch den Terroralarm hochsetzen liess. In der Regierungs-Position kann er auf em Wahlkampfzielgeraden noch ein ziemliches Feuerwerk abbrennen, um seiner Botschaft "nur ich kann Euch erfolgreich schuetzen" Nachdruck zu verleihen. Es wird noch manche Terrorwarnung geben bis November.
7. - Die Wirtschaft hat sich etwas erholt, der Arbeitsmarkt zieht allmaehlich nach, Sozialreformen werden kaum mehr debattiert - alle Themen, auf die die Demokraten jenseits des Irak-Krieges gehofft hatten, spielen derzeit kaum mehr eine Rolle. Auch die Schuldenmacherei nicht: Die kultische Verehrung fuer Ronald Reagan bei dessen Beerdigung, immerhin des groessten Schuldenmachers der juengeren US-Geschichte, hat gezeigt, dass Amerikaner Staatsverschuldung gerne hinzunehmen bereit sind, wenn damit wichtigeren politischen Zielen gedient wird.
8. - Die Republikaner haben John Kerry, der vielen Amerikanern bislang unbekannt war, erfolgreich diffamiert: Als wankelmuetig, als snobbistischen Ostkuestenadeligen, als zu links fuer Amerika. Bush's vielleicht eindrucksvollste politische Leistung liegt darin, dass auch sein familiaerer Hintergrund der einer ultra-reichen Ostkuesten-Dynastie ist. Dass er genau fuer diese Klientel Politik macht (Steuersenkungen!). Dass er sich trotzdem erfolgreich das Image des hemdsaermelligen, volkstuemlichen Ranchers aus Texas gegeben hat. Verblueffend, dass das immer noch funktioniert.
9. - Bush's Job-Zustimmungsrate liegt derzeit bei 51 % (Gallup). Historisch ist jeder Amtsinhaber, der zu diesem Zeitpunkt bei ueber 50 % lag, im Amt bestaetigt worden.
10. - Das waren schon neun Aspekte, die Bush gut aussehen lassen. Und dabei hat noch nicht einmal der Parteitag der Republikaner stattgefunden, der ihm garantiert einen spuerbaren Schub verleihen wird.
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