06.08.2004, 16:00
doch, Bush ist bei manchen Leuten sehr beliebt *g*:
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oder:
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 01.08.2004, Nr. 31 / Seite 8
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Zitat:Fahrrad-Graffiti gegen Bushhttp://www.zeit.de/2004/32/orange
Von Holger Dambeck
Um sicher zu gehen, dass US-Präsident Bush im November auch wirklich abgewählt wird, lassen sich seine Gegner einiges einfallen. Ein New Yorker hat einen Fahrrad-Drucker entwickelt, der Anti-Bush-Losungen auf die Straße schreibt.
Die Technik ist noch schlechter als zu Zeiten der ersten Nadeldrucker. Damals hämmerten acht Nadeln Buchstaben aufs Papier. Später gab es bessere Geräte, die immerhin 24 Nadeln benutzten und somit auch feiner aufgelöste Schriften hinbekamen.
Joshua Kinberg gibt sich mit fünf Dosen zufrieden, um Texte auszudrucken. Sein Medium ist allerdings kein großer Stapel Endlospapier. Kinberg nutzt vielmehr das, was es in New York reichlich und obendrein kostenlos gibt: Den Asphalt auf Straßen und Fußwegen.
Kinberg ist eine Art Fahrradkurier. Doch statt Botschaften nur von A nach B zu bringen, schreibt er sie direkt auf die Straße. Die fünf Spraydosen an seinem Gepäckträger sind mit einem Kreide-Aerosol-Gemisch gefüllt. Die Farbe ist leicht mit Wasser abwaschbar und nach spätestens 14 Tagen verschwunden - Kinberg will keinen Ärger wegen Sachbeschädigung riskieren.
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Zitat:Kommentarhttp://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437B...ntent.html
Orange macht blind
Mit den jüngsten Terrorwarnungen steht die Regierung Bush im Verdacht, auch unter wahltaktischen Aspekten gehandelt zu haben
Von Caroline König für ZEIT.de
Es sah fast nach Fair Play aus, als sich Präsident George W. Bush letzte Woche für die Zeit des demokratischen Parteitages auf seine Ranch in Texas zurückzog. Sein demokratischer Herausforderer John Kerry hatte die öffentliche Arena für sich. Nur Bushs Truppen, die in Nachbarschaft der Tagungshalle in Boston ihr Lager aufgeschlagen hatten, starteten von Montag bis Donnerstag mediale Störmanöver gegen die Nominierungszeremonie.
In der Rückschau erscheint Bushs Auszeit jedoch weniger als ritterliche Zurückhaltung als wohl kalkulierte Ruhe vor dem Regierungssturm. Denn am vergangenen Wochenende hat Tom Ridge, der Minister für Heimatschutz, die Alarmstufe „Orange“, die zweithöchste Gefahrenstufe, für fünf Gebäude an drei verschiedenen Standorten ausgerufen. Ridges öffentliche Erklärung am Sonntag und dazu die gesonderte Unterrichtung von leitenden Redakteuren der Rundfunksender und der Zeitungen garantierten dieser Maßnahme volle Aufmerksamkeit in den Medien.
Bushs Regierung hat damit das öffentliche Augenmerk in einem Zug zurückerobert. Mehr als das: Das Inkraftsetzen der Alarmstufe stand gegen die selbstbewußten Ankündigungen auf dem Parteitag der Demokraten. Die wortreiche Selbstdarstellung der Oppositionspartei in Boston unter dem Motto „Was würden wir alles tun, wenn wir gewählt wären“ verblasst vor der blanken Wirklichkeit des Regierungshandelns – die begeisterte Aufbruchsstimmung in Boston, die auch Kerrys und Edwards anschließende 17-Staaten-Tour anschieben sollte, erscheint angesichts des Ernstes der Lage zerplatzt. Mit der Absicherung von Gebäuden, der Durchsuchung von Lastwagen und U-Bahnhöfen in den nationalen Herzen New York und Washington hat Bush sich als harte Hand gegen den Terror präsentiert und dabei die kollektive Erinnerung an den 11. September und an die eigene präsidiale Bewährungsprobe von damals wachgerufen.
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oder:
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 01.08.2004, Nr. 31 / Seite 8
Zitat:Die große Kerry-Illusion
Von Klaus-Dieter Frankenberger
01. August 2004 Vier Tage lang haben sich die Demokraten auf ihrem Wahlparteitag in Einigkeit gestärkt, berauscht und auf den Kampf gegen Bush eingestimmt - und in Europa drückt ihnen eine große Mehrheit die Daumen, daß es ihrem Kandidaten Kerry gelingen möge, den allseits ungeliebten, wenn nicht verhaßten Präsidenten im November aus dem Weißen Haus zu verjagen.
Angesichts der beispiellosen öffentlichen Aufmerksamkeit, die dem Parteitag entgegengebracht wurde, konnte man fast den Eindruck gewinnen, in Boston werde auch der Kandidat Europas gekürt - nach dem Motto: unser Mann gegen den Texaner, von dem der Politikwissenschaftler Szabo sagt, er sei der "schlimmste" Präsident für die Europäer. Die Frage ist also: Würde nach einem Sieg des Patriziers und Vietnam-Veteranen Kerry - einem Sieg, der möglich ist, auf den viele hierzulande eine Bank setzen würden - im transatlantischen Verhältnis wieder alles "gut"? Nicht wenige Fachleute sind jedenfalls der Auffassung, daß sich das Verhältnis entkrampfen und entgiften werde. Also: Daumen drücken.
Das hört man gerne
Kandidat Kerry hat in Boston und schon zuvor im Wahlkampf Bush die Alleinschuld an der amerikanisch-europäischen Zerrüttung gegeben, welche ihren Höhepunkt im Konflikt über Sinn und Notwendigkeit des Irak-Krieges fand. Das hört man hier gerne. Und Kerry, sein Mitstreiter Edwards, hinter dessen Lächeln sich mehr Substanzlosigkeit als Substanz verbirgt, und die demokratischen Heroen aus der Vergangenheit haben versprochen, daß sich ein gutes, vertrauensvolles Verhältnis zu Amerikas Verbündeten nach einem Regierungswechsel und der Vertreibung der Unvernunft, der Arroganz und des Militarismus von der Schaltstelle der Macht fast von selbst wiederherstellen werde.
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