Moderne Infanterietaktik
#25
Zitat:Quintus Fabius postete
Eben, exaktemente ! Daher sollte man das Haus gleich lieber selber sprengen !!

Das mit den AKs ist ja heute der Standard von dem man ausgehen kann, daß eben der Gegner, meist ein illegaler Kombattant nur solche Handwaffen hat, dazu noch ein paar RPG. Die schlagen mit Glück zwar sogar noch eine M 1, aber z.B. keinen Merkava.
Smile Für die Kette des Mk IV reicht eine RPG. Aus überhöhter Position kann eine RPG die Waffenanlage neutralisieren und die Kommunikationsanlage zerstören. Der Merkava ist nicht zwingend besser als der M1 - er musste sich nur noch nie im GLEICHEN Bedrohungsszenario beweisen. Dazu kommt das Israel im Bezug auf Verluste bessere Zensur betreibt als die USA. Selbst wenn ein Mk III geknackt werden würde - wir würden es nicht erfahren. Bei der IDF hat eben nicht jeder Spacko seine Digicam zur Hand und stellt sensibelste Daten gleich ins Netz.

Zitat:Quintus Fabius postete

Panzer IN bebautem Gelände zur Unterstützung der Inf, normalerweise sind Panzer dann viel empfindlicher, deshalb muß man sie mit Inf abschirmen, heute aber (Israel, Irak) hat sich das umgedreht und die Panzer geben der Inf in der Stadt einen festen Rückhalt und gepanzerten Stützpunkt, sozusagen ein fahrendes Schützenloch.....
Panzer als reine Unterstützung sind KEIN Problem. Nur darf man sie nie umgkehrt einsetzen, also die Infanterie als Unterstützung für einen urbanen Panzerangriff. Sind die Gebäude neben, hinter und direkt vor dem Panzer von eigenen Truppen genommen, kann der Panzer ruhig nachrücken und auf Distanz mit seinen Bordwaffen unterstützen.

Zitat:Quintus Fabius postete
Ein Merkava kann ja als schwerer KPz ja auch noch einige Panzergren im Panzer selbst mitführen, wozu in einem Leo schon gar kein Platz wäre, auch ein interessantes Konzept.
Erkauft durch Leistungsverlust und Übergrösse.

Zitat:Quintus Fabius postete
Roboter sind durchaus schon weiter als man annimmt, im Irak ist ja sogar schon einer in einem Feuergefecht gegen Menschen gefallen, ...
Sicher, nur sobald der flächendeckende Einsatz erfolgt sind die Gegenmassnahmen schnell und billig zur Hand. Fliegengitter und S-Draht dürften so 80-90% der hauskampffähigen Roboter stoppen.

Zitat:Quintus Fabius postete
Von einer Ami Polizeitruppe habe ich schon ein Modell gesehen, daß in fast jedes Haus eindringen kann und mit Monitor etc von einer außen befindlichen Truppe gesteuert wird, bewaffnet mit einer 9mm MP und einer 12/70 Schrotflinte !!...
Ja, das stimmt. Habe den Trainingsfilm dazu geshen. Eine Geisel wurde befreit. Hätte der Täter einen Wäschekorb auf die Treppe gestellt wäre der Einsatz aber gescheitert. Das Ding lebt nur vom Überraschungsmoment.

Zitat:Quintus Fabius postete
1 Man sollte ohnehin vollständig auf die Auftragstaktik setzen, gerade im modernen Krieg gegen irreguläre Gegner ist das notwendiger denn je, daher

2 solche Mittel dezentral nutzen. Warum die Infor in jedem Fall nach oben weiterreichen? Das sollte eben nur geschehen, wenn sie wirklich relevant ist.
Man sichert sich heute ab und versucht, mit Ausnahme von Spezialeinheiten (wirkliche Spezialeinheiten - keine Fernspäher etc.), politisch korrekte Einsätze zu fahren. Jeder Berufssoldat im Offiziersdienstgrad, der seinen Job behalten will, wird fast alles weiter melden - damit man ihm/ihr aus den Aufzeichnungen ihrer Daten später keinen Strick drehen kann (Warum haben sie das nicht gemeldet?). Frei nach unserem alten Motto: "Melden befreit und belastet den Vorgesetzten".

Folge ist, dass der Einsatzleiter jeden Scheiss auf Relevanz bewerten muss.
Punkt 1. deiner These leckt etwas. Gerade bei unklarer Feindlage ist flexibelstes Handeln gefragt. Der Auftrag für einfachste Aktionen müsste also entweder 200 Seiten lang sein oder sehr, sehr allgemein gehalten sein. Was wieder politisch schwierig wird.

Zitat:Quintus Fabius posteteDaher solche Mittel durchaus in die Truppe, aber nur zur direkten taktischen Nutzung im Zug/Gruppenrahmen.
Klingt gut aber wer wertet die Daten dann aus? Der Zugführer, im laufenden Gefecht? Ein Offizier der Kompanie? Es scheitert einfach an den Details.

Zitat:Quintus Fabius posteteWenn der Gegner das dann irgendwann mitbekommt, nehmen wir das mal an, dann lähmt das bloße Wissen darum seine Bewegung.
Klingt gut. Brauchbarer Ansatz.

Zitat:Quintus Fabius postete
Wir bräuchten ohnehin wieder eine Truppe wie die Brandenburger, die mehr Spione sind als Kommandosoldaten, und die sich als Einheimische unter die gegnerische Bevölkerung mischen um dort solche Überwachungsmittel auszubringen und den Gegner direkt auszuspionieren oder zu sabotieren. Aus den hier lebenden Deutschen ausländischer Herkunft könnte man eine solche Einheit rekrutieren, z.B. vorsorglich aus loyalen und deutschnationalen Russlanddeutschen vorsorglich solche Kräfte für einen potentiellen Konflikt mit Russland schaffen, oder aus Albanern für den Kosovo etc, gemischt mit Deutschen versteht sich.
Geheimdienstkram. Sowas kann in unserer Gesellschaft nur eine neue Truppe mit der Geheimhaltung des KSK tun. Und die wirst du politisch (noch) nicht durchsetzten können.

Zitat:Quintus Fabius posteteUnd wie gesagt: Die Informationsüberflutung nach oben ist doch nur dann ein Problem, wenn ich der Befehlstaktik!! folge, so wie die Amis das ja tun und wenn ich die Daten eben alle oder zum Großteil überhaupt nach oben weiterreiche, wozu aber ja auch kein Grund besteht.
Wir schlachten nicht wahllos Leute im grossen Stil ab, nur auf den wagen Verdacht eines Geheimdienstlers unter dem Deckmäntelchen eines nebulösen politischen Auftrages und niemand erfährt davon. Entweder die Bevölkerung eines Landes kommt mit dem Wissen um solche Aktionen klar, dann kann das gemacht werden. Wenn nicht, dann nicht.

Zitat:Quintus Fabius postete
Warum sollte man den Vorteil auf der Taktischen Ebene direkt für die Truppe nicht nutzen, warum sollte man überhaupt dann die Führung mit unnützen Daten überschwemmen? Denn das muß ich ja nicht einfach gar nicht tun, schon funktioniert es.
-Das Kamerabild des Hausflures? Sicher nicht.
-Die Bilder von Gefallen und Toten? Klar, vielleicht ist ja jemand Wichtiges dabei.
-Bilder von im Einsatz gefundenen technischen Geräten, potentiellen Bombenteilen u.a.? Sicher, ist vielleicht wichtig.
-Karten, Pläne, Fotos, Aufzeichnungen schnell per kamera weiterleiten? Sicher. Ist vielleicht wichtig.

Und schon hast du jede Menge Datenschrott, der vielleicht sehr wichtig ist. Wahrscheinlich aber nicht. Geprüft werden muss das alles in jedem Fall.

Zitat:Quintus Fabius postete
Noch ein Stichwort: Minidrohnen die auch in Häuser eindringen können
Auch fliegend, die kleinsten derartigen Geräte haben heute schon nur noch 20*10cm und eine Reichweite von mehreren hundert Metern und können auch in der Luft schweben.
Fliegengitter ausgeben. Schrotflinten ausgeben. Wenn man Zeit und Geld hat, kann man sie auch elektronisch bekämpfen. Von Funk stören bis zum verschmelzen der Leiterbahnen durch MW Beschuss.

Zitat:Quintus Fabius posteteDie Armee und gerade die Infanterie sollte auch ohne Order und Befehle von Oben, auch abgeschnitten kämpfen können, dahin muß man ausbilden, völlig verfehlt ist daher vieles an dieser vernetzten Kampfweise die da jetzt auch bei der BW Einzug hält, das kann bei einem Krieg gegen Russland zu einer Niederlage führen, und wann, wenn nicht jetzt sollte man sich darauf vorbereiten, solange wir noch die Mittel dazu haben.
Richtig. Vor allem auch deshalb weil man die technische Entwicklung beim Gegner nicht vorhersehen kann.

Zitat:Quintus Fabius postete
Die Nachtsicht Fähigkeit verändert auch die Inf Taktik, früher galt Tagsüber Kämpfen, Nachts über Schlafen und Versorgen, in der Folge wird auch heute noch, völlig verfehlt zumeist Tagsüber geübt. Im moderen Krieg aber wird tagsüber die Bewegung unmöglich sein, und sich jeder Kampf von Inf Nachts abspielen, und da der Mensch auch schlafen muß wird man tagsüber schlafen.
Man kämpft am liebsten immer gegen einen unausgeruhten Feind. Deshalb gibt es keine festen Regeln für Ruhezeiten. Das wird sich nie ändern.

Zitat:Quintus Fabius posteteUnd was, wenn mit Blendwaffen gekämpft wird, und man daher ohne Nachtsicht in völliger Dunkelheit kämpfen muß?
Das müßte man im Rahmen wirklich moderner Inf Taktik viel mehr trainieren.
Vielleicht habe ich in der falschen Armee gelernt - aber bei uns waren die Soldaten der Gruppe immer zum Teil mit und zum Teil ohne Nachtsichtgerät ausgerüstet. Um die natürliche Nachtsichtfähigkeiten einiger Soldaten für den "Blendfall" zu erhalten.
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