Wehrpflicht oder Berufsarmee?
#68
Das Problem ist der Wehretat und der mangelnde Rückhalt der Politik.

Zudem ist die Bundeswehr bereits in zuviele Einsätze verkleckert.

Wenn man den Wehretat gegen das Bruttoinlandsprodukt verrechnet, dann hat sowohl Frankreich als auch England einen höheren Wehretat als Deutschland. Noch fataler ist der mangelnde Rückhalt der Politik bei der Rüstungstechnischen Industrie. Bei vielen einzelnen Dingen sind wir militärisch nämlich von der Technologie her Weltspitze und besser als selbst die Amis, aber das wurde alles mit Steuergeldern entwickelt und geht jetzt Stück um Stück ans Ausland verloren, womit auch die Steuergelder für die Entwicklung weg sind.

Mal ein paar Ideen von mir:

Meine Ideale Vorstellung einer Armee währe für Deutschland eine Wehrpflichtarmee von 400 000 Mann mit völliger Konzentration auf den Kampfeinsatz. Zweiteilung der Armee nur in Kampftruppen und Unterstützungstruppen als einzigen beiden Strukturen. Stabilisierungstruppen sind quatsch.

Dann sollte man einige der Auslandseinsätze beenden, und zwar zuvorderst den Einsatz in Bosnien, und dann langsam den Einsatz in Afghanistan. Nur die Truppen am Horn von Afrika bleiben, zum Üben für die Marine und der Kosovo zum Üben für das Heer.

Zurück zur Auftragstaktik, den unteren Dienstgradebenen, vor allem den Feldwebeln Freiheit lassen und die Feldwebellaufbahn und die der Fachunteroffiziere wesentlich erschweren und wieder aufwerten. Was früher ein Obergefreiter war, ist ja heut schon ein Unteroffizier, diese Dienstgradinflation ist schlecht.

Der Wehretat wird dann auf das Verhältnis von England gebracht, also im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt erhöht, dazu die Einsparungen aus den aufgegebenen Auslandseinsätzen.

Eine Erhöhung des Wehretats ist aber in jedem Fall unumgänglich!!

Jetzt ist noch das Problem die Gesellschaft: die heutige deutsche Gesellschaft lehnt in der Mehrheit alles militärische ab, ein Bekannter von mir hat sich mehr als aggressiv anfahren lassen müssen, nur weil er im Zug offen einem anderen erzählt hat, daß er im Auslandseinsatz war, schon hieß es Mörder usw.

Diejenigen aber, die heute in so großen Zahlen zum Bund streben sind in vielen Fällen Zivilversager oder Faulenzer, finden nichts anderses usw sie sind keine Soldaten von der Einstellung, sondern Söldner. Die Offiziere sind heutzutage erst recht keine Soldaten mehr, sondern in vielen Fällen nur noch Studenten, daher weg mit dem Studium, nur wer dann als Elektroniker oder Maschinenbauer auch bei den Unterstützungsstreitkräften Verwendung findet sollte dergleichen auch studieren können.

Sonstige Offiziere sollten aber erstmal als einfache Mannschaftsdienstgrade und Unteroffiziere dienen und sich so hocharbeiten. Statt 4 Jahre Studium wären bei Kampftruppen 1 Jahr Mannschaftsdienstgrad, 1 Jahr Unteroffizier und dann 1 Jahr Stabsunteroffizier usw viel besser.

Es gibt ja einige wenige Offiziere die vorher 1 oder 2 Jahre in niederen Diensträngen gedient haben, dass waren vom militärischen Wert her immer die besten, zudem schweißt es die Truppe zusammen und ermöglicht dem Offizier genau einzuschätzen, was er wie umsetzen kann.

Heute dagegen kommen manche Offiziere erst nachdem sie schon 5 Jahre beim Bund sind mit der Kampftruppe in Berührung, ein Unding, denen fehlt nicht nur jedes militärische Verständnis sondern auch häufig der Kontakt und das Verständnis für die Untergebenen. Reine Theoretiker ohne Wurzeln in der Truppe.

Da wir wegen der Gesellschaft keine solche Wehrpflichtarmee mehr haben können, obwohl es viel vernünftiger und der eigentlichen Idee unseres Staates viel entsprechender wäre, daher dann eine Berufsarmee von 200 000 Soldaten mit absoluter Mehrheit für die Kampftruppe.

Alle Ordonanzen werden ebenso rausgeschmissen wie alle sonstigen Nichtkampftruppen massiv gekürzt werden müssen, so wird heute schon ein Zug von 30 Mann Kampftruppe von insgesamt 10 Mann im Stab verwaltet, was soll das?! Man muß die Stäbe auf allen Ebenen kürzen.

Es ist ja kaum bekannt, wie viele Stäbe und gemeinsame Kommandos die BW inzwischen hat, ein Witz, über der ganzen Truppe stehen hunderte von Stäben und Stabsoffizieren die nur Verwaltung und Kontakt betreiben, Nato Stäbe, EU Stäbe, die verschiedenen mulitnationalen Korps usw usw da muß man reingehen und kürzen, die ganze Führung und Hierarchie muß gestrafft werden. Wir haben viel zu viele Generäle und Offiziere mit Rang über Hauptmann.

Aber alles Utopien, ich glaube nicht, daß die BW irgend etwas erreichen wird oder kann, sie wird in den nächsten Jahren zur Berufsarmee werden, aber zur Verblüffung aller dann noch mehr kosten und noch schlechter sein, als diese Karikatur von Wehrpflichtarmee die wir im Moment haben, und so wird es wohl geschehen.

Sic transit gloria mundi.....
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