14.07.2004, 09:44
Ich habe in der online-Ausgabe von Y. eine gute Zusammenfassung des Systems der Nationalgarde in den USA gefunden.
Gruß NoBrain
Zitat:...Der Rest des Artikels ist hier <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.y-punkt.de/">http://www.y-punkt.de/</a><!-- m --> unter dem Punkt Reservisten zu finden.
Vorsorglich eingesetzt werden die Einheiten bei Massenveranstaltungen, zum Beispiel großen Sport-Events. Vor allem seit Abbau der aktiven Streitkräfte nach 1990 wird die Guard vom Pentagon regelmäßig zur Übernahme von Streitkräfteaufgaben verpflichtet. Der Schutz des US-Luftraums liegt beispielsweise seit 1997 vollständig im Verantwortungsbereich der Air National Guard. Was aber sind überhaupt die Voraussetzungen, um bei dieser Gemeinschaft namens National Guard dabei zu sein? Die wesentlichen Aufnahmebedingungen der Nationalgarde sind lediglich die US-Staatsbürgerschaft (oder Green Card), ein Einstiegsalter zwischen 18 und 35 Jahren (17 mit Einwilligung der Eltern) sowie ein High School-Abschluss (oder Schüler im letzten Schuljahr).
Wer bereits in den aktiven Streitkräften diente, kann bis zum 40. Lebensjahr beitreten und behält in der Regel seinen alten Dienstgrad. Ungediente durchlaufen eine sechswöchige (Air National Guard) oder neunwöchige (Army National Guard) militärische Grundausbildung. Die militärische Fortbildung ist mit Rücksicht auf das Berufs- oder Studienleben meist als Teilzeitausbildung organisiert.
Die Mindestverpflichtungszeit beträgt drei Jahre. Wer als Rekrut ein Verpflichtungsgeld von bis zu 8000 Dollar Höhe oder ein Collegestipendium von der Garde erhält, verpflichtet sich auf sechs bis acht Jahre. Die Reservisten der National Guard nehmen in der Regel an einem Wochenende pro Monat an Übungen teil. Dazu kommen geschlossen zwei Wochen im Sommer. Die Einheiten und Verbände können jederzeit vom Gouverneur oder vom Präsidenten zum Einsatz aufgerufen werden. Ohne Zustimmung des Kongresses kann der Präsident Guard-Einheiten in einem beliebigen fünfjährigen Zeitraum für zwei Jahre „föderalisieren“, also für den Dienst als Teil der Streitkräfte (re)aktivieren. Mit Kongresszustimmung ist es auch möglich, Gardisten gesetzlich „für die Dauer des Krieges” zu aktivieren.
Mitglieder der Guard erhalten pro Übungswochenende den Dienstgradsold für vier komplette Tage. Bei längerer Aktivierung gibt es den normalen Sold. So erhält ein verheirateter Unteroffizier mit zehn Jahren Dienstzeit zwischen 2400 und 2600 Dollar. Zusätzlich bekommen die Gardisten die gleichen steuerfreien Zulagen wie Aktive, etwa Lebenshaltungskosten- und Wohnungszuschuss, Fliegergeld, Gefahrenzulage. Die Zuschüsse summieren sich je nach Dienstgrad und Familienstand oft auf mehr als 1000 Dollar. Alles zusammengerechnet kommt beispielsweise ein Hauptmann mit zehn Dienstjahren auf ein Monatseinkommen von mindestens 5600 Dollar.
Bei Aktivierung von mehr als 30 Tagen bietet das Militär auch den Familienangehörigen eine Krankenversorgung an. In den USA sind die meisten Arbeitnehmer über ihre Firma versichert. Wer zur Nationalgarde aktiviert wurde und daher im Betrieb fehlt, wird oft nicht weiterversichert. Wer mindestens 20 Jahre in der Guard bleibt, erhält mit 60 Jahren eine Militärpension. Dieses Anreizsystem allein reicht jedoch nicht aus, um die persönlichen Härten eines Dienstes in der National Guard zu kompensieren. Die meisten der Nationalgardisten betonen denn auch ihre patriotische Motivation.
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Gruß NoBrain