03.07.2004, 21:07
Also um mal die Diskussion hier weiterzuführen, will ich gleich Medias in Res gehen
@Thomas Wach
Wir haben schon öfters diese Auseinandersetzung gehabt. Dein Standpunkt wie auch meiner bleiben natürlich die gleichen. Du magst wenig 'Moralin', du verweist stetig auf die Komplexität der Weltpolitik, aber du hast nichts von meinem letzten Beitrag widerlegt.
Sahab der meinem Kulturkreis entstammt, versteht was ich meine, wenn ich alles auf dieser Welt mit einer gewissen Moral und Ethik mitbewerte.
Ich kann es denn Amerikanern nun mal nicht verzeihen, dass sie sich arrogant wie sie sind, in einem durchwegs guten Lichte sehen, während die restliche Welt unter ihren fehlerhaften und kurzfristigen Handlungen leidet.
Sie betonen stets ihre theoretischen Ideologien und lassen keine Möglichkeit aus, diese Ideologien mit pathetischer Rethorik zu ummanteln.
Manche Utopisten und surrealen Elemante mögen ja glauben, was Bush sagt und behauptet. Mancher mag auch den 'American way of life' für sich persönlich wie für die restliche Welt favorisieren. Mancher mag sogar glauben, dass man andere Völker und Kulturkreise zu ihrem 'glück' zwingen könnte / zwingen sollte aber ich NICHT
Es ist einfach vermessen zu glauben man kann Demokratie erzwingen und Liberalität und so weiter und so weiter...
Wie gesagt das Ideal der Demokratie kllingt in Wort und Schrift durchaus schön, aber was sieht man wenn man sich die demokratischen Staaten von heute ansieht? Man sieht Heuchelei und eine verkappte Form von Eigennutz.
Amerika bringt der Welt nicht Frieden und Freiheit, sondern versucht seine Dominanz damit zu behaupten, als dass es interveniert und eingreift wo immer ein Staat sich seiner Prädominanz widersetzt / zu widersetzen scheint.
Aber die Amerikaner vergessen wohl, dass dies hier kein Computerspiel ist oder irgendeine Simulation sondern dies ist eine KOMPLEXE und vielschichtige Welt.
Man kann nicht Länder angreifen und dennoch versuchen dies als eine erweiterte Notwehr dar stellen zu lassen.
Man kann nicht die Welt in Gut und Böse teilen und sich selbstgerecht wie man ist zum absolut Guten zählen. Denn das wird der Rest der Welt, dementsprechend beeinflussen.
Man kann nicht seine eigenen stets vorgegebenen Idealen ausser Kraft setzen, wenn es mal ernst wird. Wer wird einem dann noch glauben, dass Demokratie nicht bloss ein blasser Euphemismus ist, wie auch Kapitalismus und
Menschenrechte?
Und ich schieße mich nicht auf den Westen ein, weil ich ein verkappter Islamist bin oder sowas sondern weil ich nur diese ganze Heuchelei nicht mehr ertrage und auch weil der Westen nun mal der augenblicklich dominante Kulturkreis ist und somit am ehesten kritischer Betrachtung ausgesetzt ist.
Kurzfassung:
Ich verneine nicht die Komplexität der Welt, auch mach ich mich nicht des Populismus schuldig, wenn ich Ungerechtigkeiten und Lügen aufzeige.
Ich will lediglich deutlich machen, dass alle lediglich an Vorherrschaft interssiert sind und an Geltungssucht kranken, aber keiner sich wirklich um den anderen schert.
Amerika reiht sich somit in die lange Liste von Imperien und Reichen ein, die groß und mächtig waren, die sich selbst ins Zentrum der Welt stellten, aber ebenso untergingen. Manche gingen mit einem gewaltigen Paukenschlag unter, manche wurden nach und nach immer schwächer und wurden schließlich von einer anderen Macht überlappt.
Demokratie:
Wenn eine Nation, ein Volk, ein Mensch die Demokratie für sich entdeckt und für sich favorisiert, dann muss dies eine Entwicklung durchlaufen und vorallem muss dies im gesellschaftlichen Kontext geschehen. Was soviel heißt wie, die westliche Idee der Demokratie muss mit den eigenen Traditionen und der eigenen Kultur in Einklang gebracht werden. Stichwort - östliche Demokratie.
Ein Westminster Parlamentarismus mag im Westen anschlagen und das Beste sein, aber man kann diesen Westminster Parlamentarismus nun mal nicht eins zu eins in den Orient, nach China,... kopieren.
Und dies haben all die westliche Utopisten bis jetzt nicht erkannt.
Der Westen setzt das Recht des Einzelnen höher aber was ist mit dem Recht der Gemeinschaft?
Sind die eklatanten sozialen und gesellschaftlichen Mißstände (und ich rede hier nicht von Armut oder dergleichen) eine Begleiterscheinung von Freiheit und Demokratie?
Und ist der Iran vielleicht nicht der autochthonste und nachahmenswerteste
Staat für den restlichen Orient?
Im Iran wird gewählt. Man wählt im 'Maclis' seinen Vertreter so lange er sich der Kultur und der Religion verbunden fühlt (wenn sich jetzt jemand darüber mokiert dass manche Vertreter nicht gewählt werden dürfen).
Der Iran ist nicht fehlerfrei aber wenn man nach Saudi-Arabien sieht, das feudalistisch/wahabitisch geprägt ist oder in die Türkei, dass an einer 1 zu 1 Kopie von Demokratie krankt, so ist der Iran der Staat der es am ehesten geschafft hat den Prozess der Indigenisierung zu vollziehen - zumindest in Ansätzen.
Nichts anderes geschieht in China wo eine ursprünglich streng stalinistische KP das Land führte und wie sieht es nun nach *Großem Sprung nach vorn* und nach *der Kulturrevolution* aus? Das Land relativiert die ursprünglich westliche Idee des Kommunismus und bringt sie schließlich mit den eigenen Bedürfnissen und Idealen überein.
Daran stört sich Amerika, denn wenn es ein nicht-westliches Land zusehend es schafft die eigenen Widersprüche (woran oft Importe aus dem Westen schuld sind) und Unzulänglichkeiten zu überbrücken und wenn das betreffende Land Kraft schöpft (aus seinem vorhandenen Potential) und eine gewisse
Eigendynamik entwickelt so gerät dieses in das Visier der Usa.
Soviel zu der idealsierten Stellung der Amerikaner wenn es um den Weltfrieden geht
@Thomas Wach
Wir haben schon öfters diese Auseinandersetzung gehabt. Dein Standpunkt wie auch meiner bleiben natürlich die gleichen. Du magst wenig 'Moralin', du verweist stetig auf die Komplexität der Weltpolitik, aber du hast nichts von meinem letzten Beitrag widerlegt.
Sahab der meinem Kulturkreis entstammt, versteht was ich meine, wenn ich alles auf dieser Welt mit einer gewissen Moral und Ethik mitbewerte.
Ich kann es denn Amerikanern nun mal nicht verzeihen, dass sie sich arrogant wie sie sind, in einem durchwegs guten Lichte sehen, während die restliche Welt unter ihren fehlerhaften und kurzfristigen Handlungen leidet.
Sie betonen stets ihre theoretischen Ideologien und lassen keine Möglichkeit aus, diese Ideologien mit pathetischer Rethorik zu ummanteln.
Manche Utopisten und surrealen Elemante mögen ja glauben, was Bush sagt und behauptet. Mancher mag auch den 'American way of life' für sich persönlich wie für die restliche Welt favorisieren. Mancher mag sogar glauben, dass man andere Völker und Kulturkreise zu ihrem 'glück' zwingen könnte / zwingen sollte aber ich NICHT
Es ist einfach vermessen zu glauben man kann Demokratie erzwingen und Liberalität und so weiter und so weiter...
Wie gesagt das Ideal der Demokratie kllingt in Wort und Schrift durchaus schön, aber was sieht man wenn man sich die demokratischen Staaten von heute ansieht? Man sieht Heuchelei und eine verkappte Form von Eigennutz.
Amerika bringt der Welt nicht Frieden und Freiheit, sondern versucht seine Dominanz damit zu behaupten, als dass es interveniert und eingreift wo immer ein Staat sich seiner Prädominanz widersetzt / zu widersetzen scheint.
Aber die Amerikaner vergessen wohl, dass dies hier kein Computerspiel ist oder irgendeine Simulation sondern dies ist eine KOMPLEXE und vielschichtige Welt.
Man kann nicht Länder angreifen und dennoch versuchen dies als eine erweiterte Notwehr dar stellen zu lassen.
Man kann nicht die Welt in Gut und Böse teilen und sich selbstgerecht wie man ist zum absolut Guten zählen. Denn das wird der Rest der Welt, dementsprechend beeinflussen.
Man kann nicht seine eigenen stets vorgegebenen Idealen ausser Kraft setzen, wenn es mal ernst wird. Wer wird einem dann noch glauben, dass Demokratie nicht bloss ein blasser Euphemismus ist, wie auch Kapitalismus und
Menschenrechte?
Und ich schieße mich nicht auf den Westen ein, weil ich ein verkappter Islamist bin oder sowas sondern weil ich nur diese ganze Heuchelei nicht mehr ertrage und auch weil der Westen nun mal der augenblicklich dominante Kulturkreis ist und somit am ehesten kritischer Betrachtung ausgesetzt ist.
Kurzfassung:
Ich verneine nicht die Komplexität der Welt, auch mach ich mich nicht des Populismus schuldig, wenn ich Ungerechtigkeiten und Lügen aufzeige.
Ich will lediglich deutlich machen, dass alle lediglich an Vorherrschaft interssiert sind und an Geltungssucht kranken, aber keiner sich wirklich um den anderen schert.
Amerika reiht sich somit in die lange Liste von Imperien und Reichen ein, die groß und mächtig waren, die sich selbst ins Zentrum der Welt stellten, aber ebenso untergingen. Manche gingen mit einem gewaltigen Paukenschlag unter, manche wurden nach und nach immer schwächer und wurden schließlich von einer anderen Macht überlappt.
Demokratie:
Wenn eine Nation, ein Volk, ein Mensch die Demokratie für sich entdeckt und für sich favorisiert, dann muss dies eine Entwicklung durchlaufen und vorallem muss dies im gesellschaftlichen Kontext geschehen. Was soviel heißt wie, die westliche Idee der Demokratie muss mit den eigenen Traditionen und der eigenen Kultur in Einklang gebracht werden. Stichwort - östliche Demokratie.
Ein Westminster Parlamentarismus mag im Westen anschlagen und das Beste sein, aber man kann diesen Westminster Parlamentarismus nun mal nicht eins zu eins in den Orient, nach China,... kopieren.
Und dies haben all die westliche Utopisten bis jetzt nicht erkannt.
Der Westen setzt das Recht des Einzelnen höher aber was ist mit dem Recht der Gemeinschaft?
Sind die eklatanten sozialen und gesellschaftlichen Mißstände (und ich rede hier nicht von Armut oder dergleichen) eine Begleiterscheinung von Freiheit und Demokratie?
Und ist der Iran vielleicht nicht der autochthonste und nachahmenswerteste
Staat für den restlichen Orient?
Im Iran wird gewählt. Man wählt im 'Maclis' seinen Vertreter so lange er sich der Kultur und der Religion verbunden fühlt (wenn sich jetzt jemand darüber mokiert dass manche Vertreter nicht gewählt werden dürfen).
Der Iran ist nicht fehlerfrei aber wenn man nach Saudi-Arabien sieht, das feudalistisch/wahabitisch geprägt ist oder in die Türkei, dass an einer 1 zu 1 Kopie von Demokratie krankt, so ist der Iran der Staat der es am ehesten geschafft hat den Prozess der Indigenisierung zu vollziehen - zumindest in Ansätzen.
Nichts anderes geschieht in China wo eine ursprünglich streng stalinistische KP das Land führte und wie sieht es nun nach *Großem Sprung nach vorn* und nach *der Kulturrevolution* aus? Das Land relativiert die ursprünglich westliche Idee des Kommunismus und bringt sie schließlich mit den eigenen Bedürfnissen und Idealen überein.
Daran stört sich Amerika, denn wenn es ein nicht-westliches Land zusehend es schafft die eigenen Widersprüche (woran oft Importe aus dem Westen schuld sind) und Unzulänglichkeiten zu überbrücken und wenn das betreffende Land Kraft schöpft (aus seinem vorhandenen Potential) und eine gewisse
Eigendynamik entwickelt so gerät dieses in das Visier der Usa.
Soviel zu der idealsierten Stellung der Amerikaner wenn es um den Weltfrieden geht