28.06.2004, 17:39
Kollege? ich sehe hier keinen, selbst bin ich auch keiner. Politikverdrossenheit ist auch in Serbien wie auch fast überall in Europa auf dem Vormarsch. Fakt ist das die Wahl nur sehr knapp ausging, ohne Druck von den USA und der EU sowie Versprechen über Aufbauhilfe und Investitionen wohl noch knapper, evtl. ein Sieg der Radikalen möglich gewesen, da dies seit Wochen propagiert wird hat sich dennoch eine knappe Mehrheit nun für den vernünftigeren und für Serbien besseren Weg entschieden. Freie Meinung ist wichtig und ich habe auch nicht vor anderen meine Aufzuzwingen, seltsam nur das bis auf die Serben selbst und ihre russichen Brüder so ziemlich alle anderen westlichen Staaten die Kriegsschuld recht eindeutig vor allem dank des von Großserbien träumenden Slobodan Milosevic, Seselj und ehemals Arkan sehen. Sicher kannst du uns dann aufklären wer die 4 Kriege am Balkan verschuldet, begonnen und verloren hat, bin schon sehr gespannt. Soll jeder glauben was er will, die Fakten und geschichtlichen Tatsachen sprechen aber für sich. Allergisch bin ich vor allem gegen Altkommunisten und radikale oder extremistische Cetnikorganisationen und Großserbienträumer wie z.B. die SRS, hingegen komme ich mit meinen serbischen Bekannten und Freunden, zu denen "normale" und westlich orientierte demokratische Serben gehören wunderbar aus. Die anderen Staaten auf dem Balkan sind im Vergleich zum heutigen Serbien fast schon Mußterdemokratien, vor allem Slovenien. Die Kroaten sind auch mittlerweile auf gutem Wege was die Demokratie, Reformen und Zusammenarbeit mit Den Haag betrifft, sonst hätten sie wohl auch kaum eine Chance auf einen EU Beitritt in Aussicht gestellt bekommen. Die heutige HDZ hat nichts mehr mit der alten nationalistischen HDZ am Hut, kannst dir gerne das Parteiprogramm mal anschauen und z.B. auch die fast abgeschlossenen Flüchtlingsrückkehr sowie besondere Kultur- und Minderheitenrechte die nun im Gesetz stehen, die es unter Tudjman so nie gegeben hätte, geschweige denn eine Rückkehr. Das Serbische Volk soll wählen wen und was es will, solange dadurch nicht wieder ein Krieg provoziert wird oder der Hass bzw. die Versöhnung verhindert wird. Angst habe ich keine, vor wem auch, den Serben?:laugh: wie gesagt es ist besorgniserregend und bedauerlich das leider vor allem die Menschen in Serbien zum Teil nichts aus ihrer nahen Vergangenheit und den verlorenen 4 Kriegen gelernt haben, zumindest knapp über die Hälfte glücklicherweise schon. Wie so oft haben in Zeiten schwerster wirtschaftlicher- und sozialer Not, die Serbien seit dem zweiten Weltkrieg gesehen hat, die Radikalen immer noch ein leichtes Spiel mit ihren einfachen "Lösungsvorschlägen". Einer der Hauptgründe dafür das die Serben nach wie vor von allen anderen Volksgruppen des ehemaligen Jugoslavien mit Abstand am meißten gehasst und geächtet werden, ist nicht nur in ihren Kriegsverbrechen und Agression gegenüber ihren Nachbarn zu sehen, sondern vor allem an der immer noch stark verbreiteten Einsichtslosigkeit und fehlenden Bereitschaft Schuld zuzugeben und die Hand zum Frieden und zur Versöhnung zu reichen. In allen anderen Staaten des ehemaligen Jugoslavien haben die Rechtsextremen und Radikalen nur noch sehr wenig Einfluss und bekommen nur wenige % bei den Wahlen, eigene Kriegsverbrechen werden zugegeben und offen diskutiert, sowie die Verantwortlichen an Den Haag überführt, leider sticht Serbien hierbei immer noch sehr deutlich negativ heraus, hoffentlich gelingt es der neuen Führung dieses Problem zu lösen. Solange das Land witschftlich und demokratisch nicht auf die Beine kommt und sich im Volk die Mär von der "Dolchstoßlegende" und der Verschwörung des Westens die zum Zerfall Jugosklawiens geführt hat hällt, so lange bleibt diese Gefahr real. Es ist anzunehmen das Europa, die USA und die Weltgemeinschaft nicht nochmal tatenlos zusehen würden das ein 5 Krieg am Balkan vom Zaun gebrochen wird, abgesehen davon das Serbien dazu weder militärisch noch wirtschaftlich mehr auf absehbare Zeit in der lage wäre, jedoch vergessen wir nicht das bei fast allen vorherigen Kriegen kaum rechtzeitig eingegriffen wurde, Kosovo als Ausnahme auch erst im letzten Moment. Es gibt von meiner Seite keine Aufregung wie du so schön schreibst, sondern lediglich den Hinweis auf Bedenken und Unverständnis gegenüber der Denkweise knapp der Hälfte des serbischen Volkes. Dieses Unverständnis haben übrigens meine im westen aufgewachsenen serbische Freunde ebenso, vor allem schmerzt es diese sehr zu sehen wohin Serbien dank einiger Psychopaten und Verwirrter innerhalb von nur 15 Jahren gekommen ist und was aus einem einst relativ reichen, entwickelten und lebenswerten Land geworden ist.
Anscheinend hat Slobos jahrelange Gehirnwäsche und Propaganda bleibende Spuren hinterlassen, da die Auslandsserben die ich kenne kaum radikal und nationalistisch sind, wenn auch patriotisch was nicht zu verurteilen ist, liegt wohl daran das sie eben in wahrer Demokratie aufgewachsen sind und nicht eine 50 jährige Kommunistengehirnwäsche sowie danach noch eine 15 jährige Großserbiengehirnwäsche und Gleichschaltung abbekommen haben, wake up serbia!. Vielen Wählern haben offensichtlich beide Kandidaten nicht besonders gut gefallen, dennoch kein Grund um nicht zur Wahl zu gehen und somit den Radikalen Kräften das Land und dessen Zukunft zu überlassen, wohin das Serbien geführt hat kann man ja heute sehen. Wenn Serbien den Anschluss nicht verlieren will müssen schnell demokratische, gesellschaftliche und einschneidende wirtschaftliche und soziale Reformen her. Die Wahl ging zumindest in die richtige Richtung, wenn auch nur knapp.
Anscheinend hat Slobos jahrelange Gehirnwäsche und Propaganda bleibende Spuren hinterlassen, da die Auslandsserben die ich kenne kaum radikal und nationalistisch sind, wenn auch patriotisch was nicht zu verurteilen ist, liegt wohl daran das sie eben in wahrer Demokratie aufgewachsen sind und nicht eine 50 jährige Kommunistengehirnwäsche sowie danach noch eine 15 jährige Großserbiengehirnwäsche und Gleichschaltung abbekommen haben, wake up serbia!. Vielen Wählern haben offensichtlich beide Kandidaten nicht besonders gut gefallen, dennoch kein Grund um nicht zur Wahl zu gehen und somit den Radikalen Kräften das Land und dessen Zukunft zu überlassen, wohin das Serbien geführt hat kann man ja heute sehen. Wenn Serbien den Anschluss nicht verlieren will müssen schnell demokratische, gesellschaftliche und einschneidende wirtschaftliche und soziale Reformen her. Die Wahl ging zumindest in die richtige Richtung, wenn auch nur knapp.