Balkan
@Deki3000
Nationalistische und radikale Hohlköpfe gibt es immer noch auf allen Seiten, leider. Was nur bedauerlicher Weise auffällt, es gibt kaum ein anderes Land in der Region ausser Serbien in dem diese "ewig Gestrigen" satte 30% bei den Wahlen kassieren, trotz allem was passiert ist, trotz der Isolation und des Embargos gegen Serbien, trotz der zehn tausenden Kriegstoten auf serbischer Seite, trotz der NATO Bombardierungen und der jetzigen katastrophalen wirtschaftliche und sozialen Situation. Was muß noch alles passieren damit auch diese Leute verstehen das der Weg des Großserbien die Serben ihrer friedlichen unf freien Zukunft beraubt?. Nicolic sollte man sagen das ein Großserbien weder ohne, und noch viel weniger mit Krieg je möglich sein wird, da abgesehen von der militärischen Stärke der Kroaten und Bosnier zusammen gesehen, vor allem die EU, NATO und Weltgemeinschaft nicht noch einmal tatenlos einem erneuten Vukovar oder Srebrenica u.a. zusehen würden.
Die Großserbischen Träume sollten endlich schnellstmöglich ausgeträumt und begraben werden wenn Serbien nicht riskieren will völlig isoliert und ruiniert zu werden und auf lange Sicht alle Chancen und Optionen auf eine Annäherung an die EU und NATO verlieren will. Seltsam das diese Träume auch nach vier verlorenen Kriegen in den letzten 15 Jahren und der Ruinierung von Serbien immer noch nicht ausgeträumt sind. Glauben diese Unverbesserlichen ernsthaft daran im fünften auch nur den hauch einer Chance zu sehen um ihre unrealistischen und hirnrissigen Pläne umzusetzten?. Und ohne Krieg?, dann werden die Kroaten sicher ganz freiwillig und mit größter Freude 60% und die Bosnier 100% ihres mit viel Opfern, Leid und Blut verteidigten Landes "abgeben", das müssten sie aber, wenn man sich anschaut wo die Grenzen dieses "Großserbien" verlaufen sollen:bonk::pillepalle::laugh:
Lustig auch das ein großer Teil dieses immer wieder erträumten Großserbien auf Gebiete abzielt, die niemals, auch nicht vor 100, 500 oder 1000 Jahren jemals zu Serbien gehört haben oder dort eine nennenswerte serbische Minderheit lebte.

@Marc79
Kurz vor der Kroatisch-Bosnischen Offensive Mitte 1995 standen in Kroatien rd. 400.000 und auf Bosnisch-Kroatischer ( incl. HVO ) Seite rd. 300.000 Mann unter Waffen. In der sogenannten "Republika Srpska" im Osten rd. 80.000 und im Westen rd. 70.000 Mann, in der "serbischen Krajina-Armee" rund 40.000.
Alleine an der Operation Oluja 1995 waren auf Kroatischer Seite rund 180.000 Mann beteiligt mit dem Großteil des ihnen damals zur Verfügung stehenden Materials des Heeres, Luftwaffe und Marine, parallel koordiniert gingen rd. 150.000 Bosnisch-Kroatische Truppen in West-Bosnien gegen die serbischen Einheiten massiv vor. Bereits nach 6 Tagen, nach der völligen Rückeroberung der Krajina und der völligen Zerschlagung der serbischen Krajinaarmee die ihre verbleibenden Brigaden noch teilweise in die Gebiete der bosnischen Serben retten konnte, vereinigten sich die kroatischen Einheiten bei Bihac mit den Kroatisch-Bosnischen und waren bereits zwei Tage später "nur" noch 19 Kilometer von Banja Luka entfernt, nachdem alle serbiscehn Linien bis dahin überrant und zerschlagen wurden und wo bereits Evakuierungsmaßnahmen begonnen wurden.
Der einzige Grund weswegen damals diese bis dato größte gemeinsame Militäroperation zum stehen kam und die Serben heute noch immer in West-Bosnien stehen, war der abrupte Stop-Befehl aus Zagreb und Sarajevo, durch das Zurückpfeifen der Bosnischen und vor allem kroatische Armee auf massiven Druck der USA und der EU und unter Androhung von Sanktionen und sogar Luftschlägen, da man befürchtete durch die Eroberung der meißten Serbischen Gebiete in Bosnien würde ein deutliches Ungleichgewicht zwischen der Kroatisch-Bosnischen und der Serbischen Seite entstehen, sowie die Befürchtung das sich Serbien offen in den Konflikt einschalten würde, was sich im Nachhinein als Fehleinschätzung herausstellte. Diese Tatsache ist kein Geheimnis und wird in vielen ofiziellen Quellen so geschildert und offen zugegeben. Die "Krajinaarmee" war zerschlagen und der Rest befand sich auf der Flucht oder ergab sich massenweise, große Mengen an Kriegsgerät, Ausrüstung und Munition wurden zurückgelassen oder erbeutet und gingen in die Bestände der kroatischen Armee über. Die Bosnisch-Serbische Armee in West-Bosnien stand ebenso kurz vor dem Zusammenbruch, da sie mit ihren rund 80.000 Mann der schnell vorrückenden und anfangs durch NATO-Luftangriffe unterstützten deutlichen Übermacht wenig entgegenzusetzen hatte und die Geschwindigkeit des Vorrückens Neuformierungen, Umgruppierungen, Gegenangriffe sowie Stellungsausbau beinahe unmöglich machte. Jedoch sollte man die NATO Luftschläge und Unterstützung insgesamt nicht überbewerten, da die kroatische Luftwaffe und Kampfhubschrauber selbst an den Bombardierungen mit allem was sie hatten hauptsächlich beteiligt war, die NATO Unterstützung nur mit einigen wenigen Flugzeugen gezielt erfolgte und vor allem auf militärischer Beratung und Weiterleitung von Geheimdienstinformationen sowie aktuellen Aufklärungsdaten beruhte. Da die Überlegenheit der Kroatisch-Bosnischen Truppen eklatant war und so oder so das Ergebnis das gleiche gewesen wäre, auch wenn ohne die NATO-Unterstützung das Ganze wohl ein paar Tage länger gedauert hätte und die Verluste der Angreifer höher gewesen wären. Der Operation Oluja sollte direkt die Rückeroberung von Ostslavonien folgen wo parallel zusätzlich 120.000 Kroatische Truppen zusammengezogen wurden, dann der Durchbruch am Korridor der die beiden serbischen Gebietsteile nur dünn verbindet und nach dieser Isolation und de Facto Blokade und Einkesselung der gesamte Bereich im Westen der Republika-Srpska durch die Kroatischen und Bosnischen Truppen erobert werden sollte.
Auch hierbei haben die Amerikaner und leider auch die Europäer wie bei vielen anderen gravierenden aussenpolitischen Fehlentscheidungen verhindert, das das bosnische Problem durch die Beteiligten und Betroffenen selbst gelöst wird. Die Gebiete der West-Republika Srpska sollten an Bosnien gehen, die Herzegovina an Kroatien und Ostbosnien an die Serben. Heute hat man ein Protektorat das sich Bosnien-Herzegowina nennt, in dem weder die Serben, noch die Kroaten sein wollen, aber dennoch dazu gezwungen werden, ebenso entstand die Bosnisch-Kroatische Konföderation unter Zwang und gegen den Willen der bosnischen Kroaten, da der sonst verbleibende Muslimische Reststaat nicht im geringsten alleine überlebensfähig wäre. TimuCin hat sehr richtig erkannt, das somit das Problem lediglich auf Eis gelegt wurde und diese nach wie vor offene Rechnung eines Tages sogar wieder kriegerisch zu lösen gesuch werden könnte, da die Völker in Bosnien zu etwas gezwungen werden, was die große Mehrheit aufs schärfste ablehnt. Ein wachsendes Problem stellt auch der stetig wachsende konservative Islam in Bosnien dar, da es dort vor dem Krieg nicht annähern so viel radikale und fundamentalistische Moslems gab. Immer mehr Frauen laufen nun total verschleiert rum, Männer mit Bärten und traditioneller islamischer Kleidung gehören immer häufiger zum Straßenbild, immer neue Moscheen werden gebaut und zig tausende "Immigranten" aus vor allem arabischen Ländern die vor allem als Mudjahedins und in der grünen Legion gekämpft haben, leben in Bosnien und haben zum Großtei bosnische Pässe, sogar Kontakte zu Terroristen und Al Kaida werden bis nach Bosnien zurückverfolgt. 50 Jahre lang war Bosnien-Herzegovina ein nach westen orientierter und weltoffener Lebensraum, der nun innerhalb weniger Jahre dank des massiven Einflusses Islamistischer ausländischer Kräfte sich zu einem fundamentalen Staat Richtung Iran entwickelt, was zunehmend auf Ablehnung und Spannungen mit den Katholischen Kroaten und den Orthodoxen Serben stößt. Massive finanzielle Hilfe kommt vor allem aus der Golfregion bzw. arabischen Staaten und es besteht die ernsthafte Gefahr das in Bosnien ein Brückenkopf radikalislamistischer Ausrichtung entsteht, mitten in Europa. Genauso wenig wie das Zwangsprodukt Jugoslavien zusammenhalte konnte, da in dieses Völker gezwungen wurden, die nie darin sein wollten, genauso wenig wird langfristig dessen erneuter Versuch in kleinerem Format in Bosnien funktionieren. Etwas das unter Zwang und gegen den freien Willen der dort lebenden Volksgruppen entsteht, hat keine Zukunft.
Kroatien wurde vor allem aus dem Westen unterstützt, hauptsächlich Deutschland und Österreich, auch wenn die Unterstützung anfangs nur sehr langsam und zögerlich anlief und der Ernst der Lage erst dann erkannt wurde als das Massaker in Vukovar und anderswo nicht mehr zu verhindern war und die Serben fast ganz Bosnien und 35% Kroatiens besetzt hatten und bereits vor Zadar, Karlovac und Dubrovnik standen. Die Bosnier wurden aus dem Iran, Türkei und der Golfregion, die Serben hauptsächlich von den Russen und Bulgaren unterstützt, somit kann das Ganze auch als Spielball der unterschiedlichen Mächte und Interessensgruppen angesehen werden. Ein Großalbanien wird es wohl genausowenig geben wie ein Großserbien oder sonst ein Großirgendetwas. Dafür werden die jeweiligen Interessensgruppen schon selbst sorgen.
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