16.05.2004, 21:34
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Zitat:F O L T E R - A N W E I S U N G
Rumsfeld sieht sich verleumdet
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Selbst unter den republikanischen Parteifreunden von US-Präsident George W. Bush wächst inzwischen zunehmend der Verdacht: „Ich muss zum Ergebnis kommen, dass hier entweder der Militärgeheimdienst oder Leute an höheren Stellen in der Militär-Hierarchie das Wachpersonal zu bestimmten Misshandlungen animiert haben, mit denen die Gefangenen für die Verhöre gefügig gemacht werden sollten“, bilanziert etwa Republikanersenatorin Susan Collins.
„Nur Befehle ausgeführt“
Auf diese Einschätzung konzentriert sich jetzt auch die Verteidigung der beschuldigten US-Soldaten: „Ich habe nur Befehle ausgeführt“, beteuert etwa die 21-jährige Gefreite Lynndie England, die auf einem Folterfoto einen Häftling wie einen Hund an der Leine hält, in einem Fernsehinterview. Und wer hat die Befehle gegeben? England blickt ohne eine Spur von Reue oder Mitleid in die Kamera: „Leute in höheren Diensträngen.“
Wie sehr wackelt Rumsfelds Stuhl nach den jüngsten Enthüllungen? Muss der Verteidigungsminister seinen Hut nehmen, wie es seine Kritiker bereits seit langem fordern? Und vor allem: Wird er zur Hypothek für den Präsidenten, der ihm vor kurzem noch „großartige Arbeit“ bescheinigte und ihn als „starken Minister“ lobte, „dem unser Volk tiefen Dank schuldet"?
„Ich bin ein Überlebenskünstler“, hatte Rumsfeld bei seinem Blitzbesuch in Bagdad noch Gerüchte über seinen Rücktritt zurückgewiesen. Der Folterskandal sei „ein Schuss in den Bauch aber keine Kugel in den Kopf“. Wenn die Vorwürfe im „New Yorker“ stimmen, dann könnte dies jedoch der Treffer ins Schwarze sein.
