10.05.2004, 01:40
Zitat:bastian posteteHallo!
Um kurz auf das Waffenembargo gegenüber China einzugehen; Warum muss Europa einem Staat Waffen liefern, der aus europäischer Sicht die Menschenrechte verletzt? Wenn der Staat nicht dem eigenen Weltbild entspricht kann man Europa doch kaum dazu zwingen, diesen zu unterstützen. Btw. finde ich die europäische Politik gegenüber China momentan geradezu abstoßend anbiedernd.
Zum Thema Übermacht; Momentan befindet sich der Westen in einer Stärkeperiode und der Orient eher in einer Schwächeperiode. China befindet sich zwar wieder auf dem aufsteigenden Ast ist aber ebenso wie Indien immer noch relativ schwach.
Die Welt wird von den Starken regiert, was ein Faktum ist zu dem man stehen kann wie man will, gegen das man aber kaum etwas machen kann.
Muss Europa auch gar nicht! Sage ich ja auch nicht
Aber dann sollte sie aber auch an das einhalten, was sie predigt - nämlich Menschenrechte und Gerechtigkeit, und nicht den anderen nicht-westlichen Kulturen „predigen“, dies und jenes nicht zu tun, wenn sie selber ihre eigene Doktrin „verwirft“. Oder tut sie das nur, weil es ihre eigene Machtstellung aufrechterhält? Genau, wie Sie es nicht wollen, dass Europa dies und jenes nicht tun sollte, sollten sie aber auch nicht den „anderen“ befehligen dies und jenes dürften sie nicht tun.
Ich zwinge Sie ja auch nicht Ihr Urlaub nur in Griechenland zu machen, nur weil ich einen Zwist mit den mallorcanischen Behörden habe - wenn es Ihnen auf Mallorca mehr „taugt“.
Leider gibt es immer wieder „zweierlei“ Maßstäbe, da wie ich schon erwähnt habe, dass man dennoch Waffen in Milliardenhöhe an Indien/Pakistan, Türkei, Saudi-Arabien, etc… - noch dutzende Beispiele leider – wo keine „Menschenrechte“ und/oder Krisengebiete besitzt/sind! Also wieder einmal heuchlerisch, doppelmoralisch etc…
Rückgrat, das muss jede Kultur haben, war immer das, was der Westen bis jetzt von sich gegeben hat, aber immer das Gegenteil getan hat...
Zitat:In Stärkeperioden haben sich die Chinesen oder die Länder des arabischen Kulturkreises auch nicht gerade freundlich gegenüber den gerade schwächeren Westlern verhalten. Man denke an die Eroberung Spaniens durch die Mauren, die Eroberung Konstantinopels und des Balkans durch die Türken oder auch an die "Reich der Mitte" Politik Chinas gegenüber seinen Nachbarn in der Zeit des europäischen Mittelalters. Auch die Eroberung Tibets oder die Besiedlung des westlichen Teiles Chinas mit Han Chinesen zeugt nicht gerade von Rücksichtnahme gegenüber den örtlichen Kulturen.Erstens scheinen Sie (und die Wenigsten) über die Vergangenheit, sprich Kulturgeschichte der Chinesen bzw. der anderen Nichtwestlichen Kulturen, geringe bis gar keine Kenntnisse zu besitzen, nichts für ungut, aber viele wie Sie argumentieren in solch eine „dilettantische“ Art und Weise, dass man oft denkt, als wäre Bayern ein Teil von Italien – für den Nichteuropäer versteht sich ;-)) Schauen Sie was der Herr Turin geschrieben hat, da ist genau die Tatsachen kurz und bündig erläutert. Ich kann Ihnen zu 90% Wahrscheinlichkeit sagen, dass Asien nicht wie der Westen sein wird, was die Veränderungen durch mehr Gerechtigkeit für den Bürgern und den Nachbarländern betrifft, auf jeden Fall, aber die Volksrepublik China z.B. wird niemals wie die Vereinigten Staaten geführte Politik betreiben, sprich Ausbeutung der anderen und „über Leichen“ gehen zu müssen. Eine Groß – bzw. eine Supermacht weiß, was Gütigkeit, Toleranz und Weisheit bedeuten. Es sind praktisch die Kennzeichen einer wahren Supermacht bzw. einer Hochkultur, nicht bloß die „blanke“ Technikkenntnis. Auch Indien wird seinen Weg zurück zu seinen Wurzeln wieder finden, da bin ich auch sicher.
Die anderen Völker der Welt haben ebenfalls keine Rücksicht auf die kulturellen Vorstellungen anderer Nationen genommen, wenn sie gerade stärker und auf Eroberunsgzug waren.
Da macht sich der Westen im Moment gar nicht so schlecht.
Um auf das zurückzukommen, was Sie „von sich gegeben“ haben.
Ja, „gut“ aufgepasst. Doch gebe ich mich nicht zu frieden für einen, der 100pro für Menschenrechte und Demokratie strebt, aber die Vergangenheit hernimmt, um die Taten von heute zu rechtfertigen. Heißt es, dass wir wieder in die „Steinzeit zurückfallen dürfen“. Wenn ja, warum macht man so ein großes Ding darum, um Menschenrechte und Demokratie? Heißt es nun Menschenrechte und Demokratie im Inland okay, aber keines im Ausland? Damit man z.B. wieder irgendein Diktator (z.B. Saddam) aufstellen kann (nur einer von vielen und einer von vielen Methoden) und um ihn dann wieder zu stürzen, damit man dann ein Grund hat, aus „humanitären“ Gründen natürlich! , einen Krieg oder sonstiges zu führen, um seine intrigante Ziele näher zu kommen??!
Zitat:@GandhiZuerst bei sich selber anfangen heißt die Devise, viele nichtwestlichen Kulturen waren und sind bis dato Opfer des Westen gewesen, was erwarten Sie dann von denen? Kennen Sie nicht die menschliche Psyche? Was können Sie von einem, jetzt einmal salopp ausgedrückt, "Vergewaltigten" erwarten?
Hast du nicht die gleiche Einstellung gegenüber dem Westen, die du dem Westen vorwirfst?
Lesen Sie genau alles, was ich bisher geschrieben habe und lesen Sie auch die Postings von Herrn Turin und Erich durch und sehen Sie auch einmal von der anderen Perspektive, als die "hausgemachte". Die wissen Gott sei Dank noch (gehören wohl zur den Minoritäten), welche "Melodie" außerhalb ihres Landes gespielt wird.
jetzt muß ich aber gehen, habe morgen noch eine Konferenz vor mir.
Also
tschüß