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Irak
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Zitat:"Misshandlungen mit System" - Interview mit C.M. Fröhder

Die Misshandlungen von Häftlingen im Bagdader Gefängnis Abu Ghraib sind nach Ansicht des Journalisten Christoph Maria Fröhder keine Ausnahme. Immer wieder konnte er Übergriffe im Irak gegen Häftlinge beobachten. Im Gespräch mit tagesschau.de meint Fröhder: Abu Ghraib ist ein zweites Guantanamo.

tagesschau.de: Haben Sie bei Ihren Recherchen im Irak Fälle von Misshandlungen beobachten können?

Christoph Maria Fröhder: Wir begleiteten einmal eine so genannte Mission, auf der angeblich ein Munitionslager ausgeräumt werden sollte. Tatsächlich handelte es sich um ein Privathaus. Ein alter Mann, der nicht sofort die Schlüssel fand, wurde von den Amerikanern mit dem Gewehrkolben schwer geschlagen. Wir wollten das filmen, aber die Soldaten haben sich direkt vor unsere Kamera gestellt. Später erfuhren wir, dass man dem alten Mann anschließend eine Kapuze über den Kopf gezogen, ihn gefesselt und dann weggebracht hatte. Ich war noch drei Wochen im Irak, in dieser Zeit tauchte der Mann nicht mehr zu Hause auf. Man sagte seinen Söhnen auch nicht, wo sich der Mann aufhielt.

tagesschau.de: Konnten Sie auch Misshandlungen in Gefängnissen oder ähnlichen Orten beobachten?

Fröhder: Einmal geriet ich per Zufall in einem Lager in eine Art Verhörraum. Dort sah ich zwölf Personen, die gefesselt waren, Kapuzen über den Kopf hatten, einige saßen in ihrem eigenen Kot. Auf meine Frage, was gegen diese Leute vorliege, sagte mir ein Offizier: Wahrscheinlich liege gar nichts gegen sie vor, sie hätten sich wohl nur zur falschen Zeit am falschen Ort aufgehalten. ....

tagesschau.de: Hatten Sie den Eindruck, dass ein System hinter den Misshandlungen steckt?

Fröhder: Das ist ein klar ausgeklügeltes System, über das offiziell nicht gesprochen wird. Wenn sie mal an einer Bar mit einem der zivilen Ermittler sprechen, wird schon klar, dass es im Hintergrund ein Konzept gibt. Da man nicht an die Hintermänner des Widerstands herankommt und auch nicht genau weiß, wie viele Al Kaida und echte Terroristen im Irak sind, versucht man, die Leute zu greifen, die man greifen kann. Das sind aber meistens harmlose Gestalten. .....
dazu ein Kommentar
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Zitat:Die Folterbilder und die Auswirkungen

Von Georg Schwarte, NDR/WDR-Hörfunkkorrespondent Washington

Die Zigarette im Mundwinkel, posierend für die Kamera, feixend den Finger auf den nackten maskierten irakischen Gefangenen gerichtet. Das erbärmliche Bild dieser von allen guten Geistern verlassenen amerikanischen Soldatin, eines von vielen erbärmlichen Bildern, es legt sich wie ein dunkler Schatten über alles, was das Amerika dieser Tage eigentlich sein wollte. Befreier. Fackelträger der Demokratie. Vorkämpfer für Menschenrechte.

Und was macht der Präsident? Er macht Wahlkampf. Streichelt Kinderköpfe, redet von eben jener Demokratie und Freiheit für den Irak und lässt seinen Sprecher vor die Mikrophone treten mit der handelsüblichen Abscheu- und Empörungsrede. Die Amerikaner, die Iraker, die Welt alle haben den von Präsident Bush so fleissig wiederholten Satz noch im Ohr. "Wir befreien den Irak. Es wird keine Folterkammern, keine systematischen Vergewaltigungen, keine Demütigungen des irakischen Volkes durch Saddam Hussein mehr geben." Und Bush hat ja recht. Jetzt sind es amerikanische Soldaten, die foltern.

Bush sollte Verantwortung übernehmen
Ein Präsident, dem nach der Massenvernichtungswaffenlüge als letzter und einziger Kriegsgrund das Versprechen geblieben war, den Irak in eine friedliche, bessere, demokratische Zukunft zu führen, ein solcher Präsident sollte an Tagen wie diesen nicht mit dem Wahlkampfbus durch Ohio gondeln.
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Ein Vier-Sterne-General Richard Myers, ranghöchster Militär im Land, sollte an Tagen wie diesen nicht die Unverfrorenheit besitzen, der amerikanischen Fernsehnation zu erklären, er habe den Bericht über systematische Folter und Übergriffe im Irak leider noch nicht gelesen. Einen Bericht, ganze 53 Seiten lang, der seit Februar auf dem Tisch liegt. Für die Lektüre blieb keine Zeit, weder bei Rumsfeld, noch bei Myers. Zeit dafür, den Sender CBS, der als erster die unglaublichen Bilder von Folter und Demütigung zeigte, zu bitten, die Ausstrahlung – wie dann geschehen - um zwei Wochen zu verschieben. Zeit dafür gab es.
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Schlimme Konsequenzen für Amerikabild
Die arabische Welt, die Iraker, sie alle werden ihr Amerikabild künftig an eben jenen Bildern und Taten ausrichten, die Präsident Bush jetzt als isolierte wenn auch verabscheuungswürdige Einzelfälle bezeichnet hat. Wer dachte, nach Falludschah, nach Nadschaf, nach über 700 toten GIs könne der Alptraum Irakkrieg schlimmer eigentlich nicht mehr werden, sollte entweder ganz schnell aufwachen oder mit Präsident Bush auf Wahlkampftour gehen, um da zu hören: Im Irak wird es keine Folternkammern und systematischen Vergewaltigungen mehr geben. Träum weiter Amerika.
leider sehr gut
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