Das Kreuz mit dem Kruzifix
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Kontinent der leeren Kirchen

Von den Kreuzzügen zum Kopftuch: Das säkulare Europa misstraut dem Islam –und auch dem Christentum. Aber ohne Seele geht es nicht

Zitat:Früher wäre es um den Turm von Dom oder Kathedrale gegangen. Europa hat ein Problem mit dem Islam, aber nicht als christliches Abendland, sondern als moderne Konsum- und Freizeitgesellschaft, wo andere Werte zählen als die Gottgefälligkeit. Im Kontinent der leeren Kirchen sind die Kopftuchträgerinnen aufgetaucht, die Frage nach dem EU-Beitritt der Türkei, die Kassette mit Koranversen, die nach den Anschlägen von Madrid die Spur zum islamischen Terrorismus wies. Dazu in Amerika der betende, bibelgläubige Präsident, dessen Frömmigkeit man diesseits des Atlantiks womöglich noch unheimlicher findet als seine Kriegslust oder seine Nähe zur Ölindustrie. Wenn Europa, das sonst so schwache und zerstrittene Europa, in der aufgewühlten Welt nach dem 11. September 2001 einen Grund zum Stolz empfindet, dann, weil es sich als Insel der Aufklärung in einem Meer von Fanatismus sieht. Dass die Säkularisierung, die Einhegung und Entmächtigung der Religion, keine selbstverständliche Tendenz der Moderne ist, das beginnt man zu begreifen. Umso kostbarer, schützenswerter, identitätsstiftender erscheint den Europäern ihre Diesseitigkeit...........
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